- Mercedes-Benz startet mit Rekordabsatz ins vierte Quartal
Nach dem Rekordabsatz über die ersten drei Quartale erzielte Mercedes-Benz auch im Oktober ein neues Absatzhoch. Mit 109.632 ausgelieferten Einheiten wurde der bisherige Rekord aus dem Vorjahresmonat um 6,0% übertroffen. Seit Jahresbeginn verkaufte die Marke damit 1.074.558 Fahrzeuge (+5,1%), was ebenfalls einem neuen Bestwert entspricht.
Dennoch verlor die Marke mit Stern im Gegensatz zu den Wettbewerbern Audi (+8,8%) und BMW (+8,3%) an Boden und damit Marktanteile an die beiden Wettbewerber. Beim Betriebsgewinn zeigt sich in den ersten neun Monaten des Jahres ein ähnliches Bild: Daimler bzw. Mercedes verliert 11% gegenüber dem Vorjahr, BMW "nur" 6,5%, Audi steigert das Ergebnis dagegen um 6,1%. Damit sind zwei der drei Felder, in denen die beiden Wettbewerber (Umsatz, Absatz und Ertrag) in weitere Ferne gerückt, anstelle eines verkürzten Abstandes.
In Deutschland verkaufte Mercedes-Benz im Oktober 23.270 Fahrzeuge. Damit liegen die Verkäufe 3,0% über dem Vorjahresmonat. Besonders beliebt waren dabei die neuen Kompaktmodelle der A- und B-Klasse, die M-Klasse und der modellgepflegte GLK In den USA verkaufte Mercedes-Benz seit Jahresanfang 215.596 Fahrzeuge (+11,9%), im Oktober waren es 23.978 Einheiten (+5,9%) – beides Mal ein neuer Rekord und das trotz des Wirbelsturms „Sandy“. Damit ist Mercedes-Benz seit Jahresbeginn die meistverkaufte Premiummarke in den USA. In China (inkl. Hongkong) stiegen die Verkäufe im bisherigen Jahresverlauf um 5,5% auf 160.425 Einheiten. Der Oktober lag dabei mit 15.895 verkauften Einheiten unter dem Vorjahresmonat (i.V. 16.539 E.). Mit der vollen Verfügbarkeit der erst kürzlich in China eingeführten B-Klasse rechnet das Unternehmen in den nächsten Monaten mit zusätzlichen Wachstumsimpulsen. Sehr gut angelaufen ist bereits das Facelift des GLK (+40,8%). Zudem bleibt die S-Klasse im letzten Jahr ihres Lebenszyklus Marktführer in China.
Im C-Klasse Segment entwickeln sich die Verkäufe mit 344.036 Einheiten (+7,1%) im bisherigen Jahresverlauf positiv. Im Jahr vor der Modellpflege liegt die E-Klasse Limousine im Oktober auf Vorjahresniveau (-0,3%). Starke Zuwachsraten verbuchte auch das S-Klasse Segment mit einem Plus von 21,4% im Oktober - was angesichts des anstehenden Generationswechsels 2013 verwunderlich ist.
Trotz des anhaltend schwierigen Marktumfeldes in Südeuropa entwickelt sich die Kleinstwagenmarke smart auch im Oktober positiv. Im vergangenen Monat wurden weltweit 8.977 smart fortwo (+8,1%) an Kunden ausgeliefert. Seit Jahresanfang beläuft sich der Absatz damit auf 87.961 Einheiten (+2,4%). Besonders hohe Zuwachsraten verzeichnete der Zweisitzer im Oktober in den USA (+205,2%), Großbritannien (+37,3%), Kanada (+70,4%) und Japan (+91,3%).
Absatz Mercedes-Benz Cars im Überblick | Oktober 2012 | Veränd. in % | Per Oktober 2012 | Veränd. in % | Mercedes-Benz | 109.632 | +6,0 | 1.074.558 | +5,1 | smart | 8.977 | +8,1 | 87.961 | +2,4 | Mercedes-Benz Cars | 118.609 | +6,2 | 1.162.519 | +4,9 | | | | | | Absatz Mercedes-Benz in den Märkten | | | | | Westeuropa | 45.813 | +5,1 | 460.275 | +0,8 | - davon Deutschland | 23.270 | +3,0 | 214.028 | +0,7 | NAFTA | 26.868 | +4,2 | 246.236 | +11,5 | - davon USA | 23.978 | +5,9 | 215.596 | +11,9 | Asien/Pazifik | 26.945 | +4,9 | 274.388 | +7,4 | - davon Japan | 2.168 | +27,0 | 32.228 | +24,6 | - davon China | 15.895 | -3,9 | 160.425 | +5,5 |
(Quelle und Bild: Daimler AG, "Start ins vierte Quartal")
- 30 Jahre Mercedes-Benz 190 (Baureihe W 201)
Im Dezember 1982 präsentiert Mercedes-Benz den Typ 190 der Baureihe W 201, den "Baby-Benz" oder die lange umstrittene "Dritte Baureihe" neben den Vorläufern der heutigen E- und S-Klasse. Die Baureihe war lange intern umstritten, es gab die Sorge, mit einem solchen "erschwinglichen" Mercedes, das Markenprofil zu verwässern. Aus heutiger Sicht, in der fast für jede Nische ein passendes Fahrzeug gebaut wird, nur noch schwer nachzuvollziehen. Dennoch wäre ohne den "190er" die Marke "Mercedes-Benz" heute wenn überhaupt nur noch ein kleiner Autohersteller. Der Vorläufer der "C-Klasse" ebnete den Weg zu immer weiter steigenden Produktionszahlen und dennoch kauften die Kunden weiterhin die teuren Nobelkarossen der S-Klasse. Entstanden war der Gedanke im Zuge der Öl-Krise der 1970er Jahre. Den Verantwortlichen war nach Absatzrückgängen klar, dass man künftig kleinere, leichtere und verbrauchsärmere Fahrzeuge produzieren muss. Der erste Schritt in diese Richtung war die Baureihe W 201 - auch wenn die ersten Modelle wirklich noch etwas gewöhnungsbedürftig aussehen.
30 Jahre nach ihrer Premiere spielen die Limousinen der Baureihe W 201 ihre Stärken aus: So begeistern bis heute ihre zeitlosen und klaren Linien, für die Bruno Sacco verantwortlich zeichnet. Neben dem Design punktet der „Baby-Benz“ unter anderem mit einem hohen Maß passiver Sicherheit und moderner Fahrwerktechnik, mit guter Aerodynamik und Leichtbau. Unter anderem entwickelt man eigens für den W 201 die Raumlenker-Hinterachse, die jedes Hinterrad an fünf unabhängigen Lenkern führt. Mit zwei Modellpflegen in den Jahren 1988 und 1991 wird die Baureihe den damals aktuellen Anforderungen angepasst. 1993 endet die Produktion des in den Werken Sindelfingen und Bremen gebauten Modells, im Mai diesen Jahres stellt Mercedes-Benz die C-Klasse der Baureihe 202 vor. Insgesamt wurden 1.879.630 Fahrzeuge der ersten Generation der Kompaktklasse verkauft. Die Evolution der Baureihe W 201 Nach der Präsentation der neuen Baureihe sind 1983 zunächst nur die Typen 190 und 190 E mit 2-Liter-Vierzylinder-Ottomotor zu haben (90 PS und 122 PS). Im Herbst 1983 stellt Mercedes-Benz dann den 72 PS "starken" 190 D mit einem neu entwickelten Vierzylinder-Dieselmotor vor.
Ebenfalls 1983 erscheint der Typ 190 E 2.3-16 ("Zwodreisechzehner" genannt), dessen Motor einen neu entwickelten Vierventil-Zylinderkopf hat und 185 PS leistet. Dieses Spitzenmodell der Baureihe W 201 ist ein "Rennwagentraum" der Familienväter, denn schließlich entsprechen seine Fahrleistungen denen eines Porsche 911 der damaligen Zeit.
Im Sommer 1983 stellt der "Zwodreisechzehner" mehrere Langstrecken-Weltrekorde im italienischen Nardo auf – unter anderem über 25.000 Kilometer, 25.000 Meilen und 50.000 Kilometer mit Durchschnittsgeschwindigkeiten von fast 250 km/h. Seinen ersten "großen Auftritt" hat der Familienflitzer bei der Neueröffnung des Nürburgrings 1984. Hier fuhr das "who ist who" der PS-Branche (Phil Hill, Jack Brabham, James Hunt, Alan Jones, Keke Rosberg, Niki Lauda...) auf 20 identischen 190 E 2.3-16ern. Gewonnen hat dieses Rennen ein damals unbekannter Fahrer: Ayrton Senna, später dreifacher Formel 1 Weltmeister. Der Wagen bewies damit seine Tauglichkeit als Rennwagen, Senna sein Talent!
In den folgenden Jahren baut Mercedes-Benz die Typenpalette der Kompaktklasse weiter aus, unter anderem entstehen Exportmodelle wie die Typen 190 D 2.2 und 190 E 2.3 eigens für den nordamerikanischen Markt. Insgesamt steigt das Leistungspotenzial des W 201 über die Bauzeit hinweg immer weiter an. Dafür sorgen beispielsweise das Fünfzylinder-Dieselmodell 190 D 2.5 (1985, 90 PS) und als erster Sechszylinder-Typ der Kompaktklasse der Typ 190 E 2.6 (1986, 166 PS).
Die Leistungsspitze markiert schließlich der Typ 190 E 2.5-16 (195 PS) aus dem Jahr 1988 und die von diesem Fahrzeug abgeleiteten Evolutionsstufen mit bis zu 235 PS. Sie dienen auch als Basis der Rennsport-Tourenwagen, mit denen Mercedes-Benz viele Erfolge im Motorsport erzielt – mit dem Höhepunkt des Gewinns der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft (DTM) im Jahr 1992. „Kein anderes Auto macht die Leute derzeit neugieriger als diese neue Entwicklung der ältesten Automobilfabrik der Welt“, schreibt das Magazin „auto, motor und sport“ im Jahr 1983 über die neue Kompaktklasse. (Quelle und Bilder: Daimler AG, "30 Jahre W 201") |