SLK Fanpost: MBSLK - aktuell Nr. 27/2013

- Gerdches R 171 SLK 200

Hallo MBSLK Gemeinde.
Nach längerer Überlegung möchte ich zu diesem Thema etwas beitragen. Und stelle meinen total serienmäßigen SLK 171 /200 Komresssor Mopf 2008 vor.
Mit 6 Gang Schaltgetriebe und mit fast allen Extras. Original bereift, vorne 225er, hinten 245er. Durch die Mopf ist er sehr schön breit geworden.
17 Zoll LM Felgen, mit 5 Doppelspeichen, iridiumsilber, Innenausstattung mit rotem Leder.
Ich weiß, für manch einen ist das nichts besonderes, sieht man häufig im Straßenbild.

Jedoch, für mich ist gerade dieser SLK 171 mit der Mc. Laren Optik der Schönste. Ich komme aus der Oldtimerszene und habe 25 Jahre einen Big Healey gefahren.
Ich konnte den Oldtimer sehr gut verkaufen, und habe mir dann den SLK zu gelegt. Der Grund war eigentlich, größere Reisen zu machen und wetterunabhängig zu sein.
Meine Autos sind Schönwetterautos , den Weg zur Arbeit brauchen sie nicht mehr machen.

Ich bin technikbegeistert, mache manches selbst und weiß über die Serviceintervalle gut Bescheid.
Motorisiert mit 184 PS, für mich an Leistung ausreichend. Ich benutze das Auto nicht als Rennwagen (40 Jahre unfallfrei (Verkehrswacht)).
Ich will mein Auto immer im Originalzustand lassen, denn vieles was zusätzlich, vor allem optisch, dazu geklebt wird, wirkt sich bei einem evtl. Verkauf negativ aus.
Aber die Geschmäcker sind verschieden. Ich bin von diesem Auto nach wie vor begeistert!
Viel Spaß mit Euren SLKs wünscht:
Gerdchen

- tony72 und ihr Pretty Boy

Wie alle romantischen Liebesgeschichten beginnt auch diese in dem Moment, als unsere Protagonistin - ihr Name ist Tony (tony72) - es am wenigstens erwartet.
An einem gräußlich verregneten Samstagnachmittag Ende März 2011 war es, als Tony diesen schicksalhaften ersten Schritt ihres Lebens in eine Mercedes-Benz-Niederlassung wagte. Per Zufall hatte sie erfahren, dass just an diesem Samstagnachmittag die dritte SLK-Generation vorgestellt werden sollte und letztlich hatte eine Mischung aus Langeweile und die Erwartung nach neuerlicher Bestätigung ihrer Fahrzeugwahl - ein schwarzer Z4 der neuesten Baureihe, ausgestattet mit dem 3.0-Liter-Sechszylinder-Sauger - sie hierher gelockt.

So war Tony so gar nicht darauf gefasst, einem sehr attraktiven Silberling gegenüber zu stehen, der breitbeinig auf elegant geschliffenen AMG-Felgen vor ihr stand, ungeniert seinen überaus knackigen Hintern der interessierten Öffentlichkeit präsentierte und ihr aus den Xenon-Scheinwerfern entgegen strahlte. Hey, dieser Typ war ja ... schön?! Trotz des großen Andrangs - nicht gerade wenige hatten an diesem Samstagnachmittag offenbar auch nichts Besseres zu tun gehabt, als hierher zu fahren - fand sich endlich ein Moment, in dem Tony hinter dem sportlich-handlichen Lenkrad Platz nehmen konnte. Zum ersten Mal saß sie also am Steuer eines Mercedes ... und ja - auch von innen war dieser Typ einfach ... schön. Nur die Luftauslässe der Klimaanlage schienen etwas groß geraten, wirkten krawallgebürstet in diesem wunderbar edel-eleganten Ambiente. Ja, er roch sogar gut, dieser Typ ... gedankenverloren strich sie über das Armaturenbrett, den Schaltknauf, die belederten Sitze ... schon pochte es ans Fenster. Offenbar hatte sie zu lange verträumt verweilt, auch andere wollten sich das Wageninnere des Schönlings ansehen. Rasch stieg sie aus, fotografierte noch schnell seinen Hintern und verließ schnurstracks die Mercedes-Benz-Niederlassung, um draußen den satten Sound ihres Z4 erklingen zu lassen und so schnell als möglich das Weite zu suchen. Schon auf der Heimfahrt wischte sie den Gedanken an den Schönling beiseite und widmete sich fürderhin ganz der wilden Hatz mit ihrem schwarzen Teufel. Denn schließlich und endlich - was sollen denn die Leute denken, wenn sie plötzlich mit einem Stern vorfährt? Das ist doch die Marke für Rentner und Spießer ...

Einige Monate, ja, fast eineinhalb Jahre sollte es dauern, bis Tony diesen Gedanken wieder aufgreifen und zum zweiten Mal in ihrem Leben eine Mercedes-Benz-Niederlassung betreten sollte. An einem sonnigen Samstagvormittag Anfang August war das, als sie am Ende ihrer Einkaufstour ihr Radl vor der Tür abstellte und kurzerhand eine Probefahrt für die Woche vereinbarte, in der sie Urlaub geplant hatte. Und zwar mit dem Diesel-SLK. Denn auf den letzten Heimfahrten zu ihren Eltern war es ihr immer mehr auf die Nerven gegangen, dass ihr Sechszylinder zwar prächtig blubberte und röhrte, dabei aber auch allzu viel schluckte, so dass bei sportlicher Fahrweise eine Tankfüllung für die einfache Strecke von knapp 500 km nicht ausreichte. In diesen Momenten hatte sie die Reichweite seines Vorgängers, ein 3er Touring mit Dieselmotor, noch mehr vermisst als dessen Ladekapazität - selbst ein solcher "Zierkombi", wie die Kollegen aus ihrem Radverein lästerten, war ihrem jetzigen Gefährt natürlich haushoch überlegen in dieser Disziplin der Praxistauglichkeit. Mal abgesehen von den allfälligen Frotzeleien eines Kollegen, der ihre Diesel-typisch untertourige Fahrweise beim Z4-Cruisen als schiere Verschwendung von Motormöglichkeiten ansah.

Wenige Tage später parkte sie ihren schwarzen Teufel also neben einer ebenfalls schwarzen Interpretation des silbernen Beau, der ihr Herz erobert hatte. In schwarz wirkte der SLK unscheinbar. Das Nageln des kalt startenden Motors klang dazu seltsam unpassend neben dem satt-kultivierten Sound ihres Z4. Das also würde ihr Ausflug in die Welt von Mercedes gewesen sein, dachte sie, entschied sich dann aber doch, dem schwarzen Stern eine Chance zu geben, auch wenn er sich anhörte wie ein Traktor. Vielleicht musste man diesen Tod sterben zugunsten einer komfortableren Reichweite ... und immerhin sah er innen genauso adrett aus wie der Silberling, den sie in Erinnerung hatte.

Gut 200 km später war Tony die Geräuschkulisse nahezu egal, denn für gerade mal 17,34 EUR hatte sie gehörig viel Spaß gehabt, hatte in jeder Situation genug Leistung abrufen können und war dabei deutlich komfortabler sportlich unterwegs gewesen. Ja, sogar dass es ein Automatikfahrzeug war, hatte ihr nach anfänglicher Skepsis am Ende richtig gut gefallen. Natürlich würde Tony wie schon bei der Wahl des Z4 zum Vergleich auch einen Porsche Boxter S testen (um dann wieder festzustellen, dass absurder Spritverbrauch und mangelnde Praxistauglichkeit trotz perfekter Motorsporteignung zur Ausqualifizierung führen ... ). Und selbstverständlich gab es an der Ausstattung noch erheblich zu feilen ... aber im Grunde hatte dieser kleine schwarze Ausdauersportler absolut das Zeug dazu, ihr neuer Lebensabschnittspartner zu werden - adé, Du liebe Zapfsäule ...

Gut acht Wochen später beglich Tony die Rechnung für die 200 km Spaß mit einem Test-Boxter-S und war sich dabei absolut sicher, dass dieser Typ niemals ihr Traumtyp werden würde. Grund war der nicht nur zu kleine, sondern von der Bauform auch für den Radtransport denkbar ungeeignete Kofferraum. Ok, es waren zwei Stück dank des Mittelmotors - aber beide doch kaum größer als für den Transport eines Ersatzschlauches nötig.

Geläutert von diesem Erlebnis machte sich Tony also ans Werk, die perfekte Konfiguration für ihr künftiges Gefährt zu ermitteln. Keine leichte Aufgabe, denn es galt, den Abwahlcode für die unpassenden roten Nähte zu ermitteln, welche die AMG-Ausstattung standardmäßig nach sich zog. Die Ledervarianten waren in natura zu begutachten - um festzustellen, dass das einfache schwarze Leder in seiner Schlichtheit der Nappa-Variante vorzuziehen war. Die genaue Bewandtnis des Fahrdynamik-Paketes war zu eruieren (ja, die Motorkennlinie ändert sich ebenfalls bei Sport-Einstellung ... also ankreuzen) und die Optik der Klimaanlage war mit der der Klimaautomatik zu vergleichen - ja, die teurere sah auch wertiger aus. Bei Felgen (die einfachen AMG), Getriebevariante (Automatik) und Außenfarbe (klassisches iridiumsilber) dagegen war die Entscheidung von Beginn an klar ebenso wie das AMG-Paket nie zur Disposition stand. Dazu dann noch Regensensor, Tempomat, beheizbare Scheinwerfer und die anklappbaren Spiegel - und fertig. Wirklich fertig? Nein, denn Keyless-Go und Memory-Paket sollten auch noch dazukommen. Und auf den letzten, ja auf den allerletzten Drücker kam der rettende Tipp, um sowohl eine angemessene Geräuschkulisse als auch eine komfortable Reichweite zu erreichen: Der 70-Liter-Tank, verbunden mit dem mittleren Benzinmotor, also dem 250er. Jetzt, nach endlosen Stunden nächtlicher Auseinandersetzung mit dem Konfigurator, diversen Sonntagnachmittagen im Showroom, Studium einschlägiger Foren und dank der Tipps erfahrener Mercedes-Käufer hatte Tony endlich die perfekte Konfiguration beisammen - dies unmittelbar vor Weihnachten, also keinen Moment zu früh, wenn man die für das Frühjahr zu erwartende Preiserhöhung nicht mitnehmen wollte. Also - ab die Post zum in diesem Fall tatsächlich überaus freundlichen und um die Details bemühten Mercedes-Händler.

Ziemlich genau drei Monate sollten ins Land gehen, bis Tony kurz vor Ostern wieder etwas hören würde von ihrem charmanten Mercedes-Verkäufer. In diesem Fall die Worte: "Ihr Auto ist da. Aber es ist kaputt ... " Ja, was sich im ersten Moment anhörte wie ein schlechter Scherz, war voller Ernst: Beim Verladen war das Neufahrzeug zerschmissen worden - ein Schaden von 7.600 EUR. Natürlich keine Option für Tony und so löste der freundliche Mercedes-Händler flugs die Neubestellung eines identischen Fahrzeuges aus - Liefertermin nun Ende Mai. Kein Drama, denn Tony konnte ihren Z4 unbürokratisch einfach noch etwas länger fahren und sich dabei mit dem Gedanken auseinandersetzen, künftig 2 Zylinder und gut 50 Pferdestärken weniger unter der Haube zu haben - und damit also ganz im Trend des aktuellen Downsizings zu liegen.

Ende Mai dann war es endlich so weit: Abholtermin morgens um zehn in jener Mercedes-Benz-Niederlassung, die sie vor mehr als zwei Jahren erstmals betreten hatte. Anreise mit der S-Bahn, freundlicher Empfang des Mercedes-Verkäufers, der nicht nur an die Tankkarten, sondern sogar an einen hübschen Blumenstrauß für die Fahrzeugübergabe an die Dame gedacht hatte - perfekt! Wirklich? Nein, nicht ganz ... denn bei der Anmeldung war etwas schief gelaufen und statt des Wunschkennzeichens prangte eine Nummer an ihrem Silberling, die wirkte wie falsch verbunden. So was Blödes - und das ausgerechnet, nachdem Tony tags zuvor noch jubiliert hatte, weil die Leasinggesellschaft ihrer Anfrage nach Erlaubnis für einen Sonderumbau zur Montage einer AHK stattgegeben hatte. Damit würde ihr Traum wahr werden und endlich auch der Transport eines Fahrrades rad- wie autoschonend vonstatten gehen. Und jetzt das ... ärgerlich.

Am Ende aber findet der freundliche Mercedes-Verkäufer auch für dieses Missgeschick eine Lösung. Die Montage der AHK erfolgt rasch und höchst professionell und es gibt sogar einen Kupplungsträger, der Fahrräder nicht nur sicher transportiert, sondern auch hinsichtlich Verarbeitungsqualität der Montage an einem SLK würdig ist und dazu zusammengeklappt so in den Kofferraum passt, dass sich sogar das Cabrio-Dach noch einklappen lässt. Dass ein Ausstattungsdetail - das Keyless-Go - bei den diversen Konfigurationsiterationen auf der Strecke geblieben ist - c'est la vie ... unter dem Strich ist Tony heute einfach nur happy, wenn sie Karl-Gottlieb sieht. Karl-Gottlieb? Ja, das ist der Name, den Tonys erster Stern trägt, ihr pretty Boy und absoluter Traumtyp, weil er nicht nur schön, sondern auch praxistauglich und dabei sportlich genug ist.