- Skulptur "Aesthetics S" gibt auf künstlerische Weise einen Ausblick auf das Design der kommenden S-Klasse
"Inszenierung in drei Akten" heißt die eigentliche Überschrift der Pressemitteilung und neben der Tatsache, dass es schon "Aestetics" Nummer eins und zwei gibt, sollte das auch der Auftakt für die Inszenierung der neuen S-Klasse sein, die nicht nur "einfach" eine neue S-Klasse sein soll, sondern auch die bisherigen "Maybach" Modelle ersetzt und damit auch im High-End Segment der Limousinen punkten soll. Die Skulptur wird auf dem Pariser Autosalon (ab dem 27.September) präsentiert und bildet damit wohl den Auftakt für die Markteinführung der neuen S-Klasse. „Immer waren die charakteristischen Linien der S-Klasse Ausdruck der automobilen Kultur, wie wir sie verstehen. Die neue S-Klasse wird diese Tradition fortführen und in den kommenden Jahren mit ihrer markanten Linienführung unserer Designphilosophie ein Gesicht geben“, sagt Gorden Wagener, Designchef von Mercedes-Benz Cars. Ich persönlich bin gespannt, wie die neue S-Klasse nach dem mißglückten "Maybach-Abenteuer" den Spagat zwischen exklusivem Repräsentationsmodell und "normaler" (Selbstfahrer-) Limousine für gehobene Ansprüche schafft. (Quelle und Bild: Daimler AG, "Aestetics S")
- Video: Die Unfallprofiler von Mercedes-Benz
"Unfallprofiler" - was man sich darunter vorstellen kann, wird im Video gut erklärt. Die Unfallforschung begutachtet aktiv Unfälle, an denen Mercedes-Benz Fahrzeuge beteiligt waren. Neben der Frage, ob alle Sicherheitssysteme funktioniert haben, werden auch die Umstände des Unfalls (Wetter, Straßenbeschaffenheit usw.) geklärt und festgehalten. Denn alles soll ja nicht in erdachten Situationen - wie bei einen Crash-Test - sondern bei realen Unfällen funktionieren. Oder zumindest die Inspiration geben, was man denn noch bräuchte, um einen Unfall glimpflicher ablaufen zu lassen. Die Unfällallfahrzeuge werden angeschaut, die realen Örtlichkeiten vermessen, Augenzeugen befragt. Alles, um einen möglichst realen Hergang nachstellen zu können - und so die Sicherheit stetig zu verbessern.
Das Video ist natürlich informativ, wenn man sich überlegt, welcher Aufwand für die Unfallforschung betrieben wird. Interessant ist das Video aber auch für Teilnehmer des HUB CAR Hifi Tages 2010 - denn einer der Unfallforscher - Uwe Nagel - ist in seiner Freizeit begeisterter Fahrer eines Mercedes SL "Pagode". Bei dieser Veranstaltung trafen sich SLK und SL Pagode zu einer gemeinsamen Ausfahrt. (Quelle und Video: Daimler AG)
- 40 Jahre Baureihe 116 - 40 Jahre "S-Klasse"
Mit der Baureihe 116 feiert Mercedes-Benz im September 1972 Premiere. Ab der Baureihe W116 heißen die Oberklasse-Limousinen offiziell „Mercedes-Benz S-Klasse“. Das Kürzel „S“ in der Bezeichnung der Spitzenmodelle von Mercedes-Benz gibt es schon seit 1949. Nun aber wird das „S“ zum exklusiven Kennzeichen einer ganzen Modellfamilie. 1993 wird diese Nomenklatur auch auf die anderen Pkw-Klassen von Mercedes-Benz ausgedehnt. Die Baureihe umfasst zunächst die Typen 280 S, 280 SE und 350 SE, ein halbes Jahr später folgt der 450 SE mit dem hubraumstärkeren 4,5-Liter-V8-Motor. 1973 erscheinen auch die Typen 450 SEL und 350 SEL mit einem um 100 Millimeter verlängerten Radstand. Der Raumgewinn kommt der Beinfreiheit im Fond zugute. Die verlängerte Version ist ab April 1974 auch als 280 SEL erhältlich.
Zahlreiche Detailinnovationen Neben zahlreichen Innovationen bei der Aufhängung wurde auch bei der passiven Sicherheit einiges optimiert. So befindet sich der Kraftstofftank nun nicht mehr im Wagenheck, sondern ist kollisionsgeschützt über der Hinterachse eingebaut; im Innenraum sorgen das stark gepolsterte Armaturenbrett, deformierbare oder versenkt angeordnete Schalter und Hebel sowie ein Vierspeichen-Sicherheitslenkrad mit Pralltopf und breiter Polsterplatte für größtmöglichen Aufprallschutz. Wichtigste Verbesserung im Vergleich zur Vorgänger-Baureihe ist die noch stabilere Sicherheits-Fahrgastzelle mit versteifter Dachrahmen-Struktur, hochfesten Dachpfosten und Türsäulen sowie verstärkten Türen. Die Energieabsorption der vorderen und hinteren Knautschzone wird durch kontrollierte Deformationsfähigkeit von Vorbau und Heckbereich deutlich erhöht. Spezielle Windleitprofile an den A-Säulen, die bei Regen als Schmutzwasserrinnen dienen und die Seitenscheiben auch bei ungünstiger Witterung sauber halten, garantieren gute Sichtverhältnisse. Weitere sicherheitsrelevante Details sind die weit herumgezogenen, auch seitlich gut sichtbaren Blinker sowie großflächige Heckleuchten, die dank ihres gerippten Oberflächenprofils weitgehend unempfindlich gegen Verschmutzung sind.
Neues Topmodell: 450 SEL 6.9 Im Mai 1975 wird der Typ 450 SEL 6.9 als neues Spitzenmodell der Baureihe und legitimer Nachfolger der spektakulären Hochleistungs-Limousine Mercedes-Benz 300 SEL 6.3 präsentiert. Der leistungsstarke 6,9-Liter-V8-Motor, weiterentwickelt aus dem bewährten 6,3-Liter-Aggregat des Vorgängers, erreicht eine Leistung von 286 PS und ein maximales Drehmoment von 549 Newtonmeter. Höchsten Fahrkomfort gewährleistet die erstmals bei einem Mercedes-Benz Personenwagen eingesetzte hydropneumatische Federung mit Niveauregulierung. Weitere Sonderausstattungen, die zum serienmäßigen Lieferumfang des Topmodells gehören, sind Zentralverriegelung, Klimaanlage und Scheinwerfer-Waschanlage. Der 450 SEL 6.9 ist bis heute das Hubraumstärkste Serienmodell in der Geschichte der Marke. Obwohl er mehr als doppelt so teuer ist wie ein Typ 350 SE, werden in der viereinhalbjährigen Produktionszeit 7.380 Exemplare gebaut.
Diesel in der Luxusklasse: 300 SD Wie man sich beim SLK an einen Dieselmotor in einem Roadster gewöhnen muss, verhielt es sich damals auch in der Oberklasse. Im Mai 1978 wird die Modellpalette der Baureihe 116 um den Typ 300 SD erweitert. Der aus dem "Strichacht" bekannte 3,0-Liter-Fünfzylinder erhält für seine neue Aufgabe in der S-Klasse einen Abgasturbolader, der die Leistung auf 115 PS steigert. Die Entwicklung dieser ungewöhnlichen S-Klasse Variante, die ausschließlich in den USA und Kanada angeboten wird, ist eine Reaktion auf die von den Vereinigten Staaten von Amerika neu eingeführten Verbrauchsgrenzwerte. Maßgebliche Größe ist dabei der sogenannte „Flottenverbrauch“, eine Erfindung der Carter-Regierung, die den Durchschnittsverbrauch aller angebotenen Pkw-Modelle eines Herstellers bezeichnet. Mit einem erweiterten Angebot an traditionell sparsameren Dieselmodellen kann der Flottenverbrauch unter das gesetzliche Limit gesenkt werden. "Flottenverbrauch" nun weiß ich also auch, woher das kommt....
Bremsen und lenken: Weltinnovation ABS Eine technische Innovation von richtungweisender Bedeutung wird ab Herbst 1978 in den Limousinen der S-Klasse angeboten: Das gemeinsam mit Bosch entwickelte Anti-Blockier-System ABS, das die uneingeschränkte Lenkfähigkeit des Fahrzeugs auch bei einer Vollbremsung garantiert und damit einen wesentlichen Beitrag zur aktiven Sicherheit leistet. Heute segmentübergreifend nahezu eine Selbstverständlichkeit und seit Langem auch in Kleinwagen verfügbar, ist die Markteinführung des ABS seinerzeit eine echte Sensation. . Verkaufsschlager S-Klasse: 473.035 Limousinen der Baureihe 116 Nachfolger der ersten S-Klasse Modellreihe werden Typen der Baureihe 126. Die erfolgreichste Variante der Baureihe ist der 280 SE mit 150.593 gebauten Limousinen, während der Typ 350 SEL mit 4.266 Fahrzeugen am seltensten gewählt wird. Der für den nordamerikanischen Markt gebaute 300 SD wird insgesamt 28.634-mal verkauft. Und so wie die neue Baureihe Maßstäbe in der automobilen Luxusklasse prägt, ist auch der neue Name auf Anhieb erfolgreich – nicht nur im Automobilbereich. Der Begriff „S-Klasse“ setzt sich schnell durch als Synonym für das Maß der Dinge schlechthin, für das jeweils Beste: „Die S-Klasse unter den …“, heißt es dann.
(Quelle und Bilder: Daimler AG, "40 Jahre Baureihe 116") |