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| Tipps und Technik R172 » » Thema: SLK 55 AMG: Motoröl Mangelschmierung nach 6 Monaten Standzeit - wie entgegen wirken? |
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|  Geschrieben am 05.04.2021 um 22:29 Uhr
|
Also ich kenne bei den gebauten Nocken auch nur das Tiefkühlen der Welle gegen Vorwärmen der Nocken. Auch wird die Welle durch Kaltwalzen am Nockensitz etwas geriffelt. War selber mal bei so einer Fertigung anwesend.
Für das von innen Aufweiten sind die Wandstärken der Wellen meist zu stark und man drückt dann auch gegen die Stützwirkung des Nockens. Damit sind die notwendigen Haltekräfte m. E. nicht zu erreichen. Lediglich seitlich neben dem Nocken würde das Rohr etwas weiter und dadurch ein seitliches „ausweichen“ verhindert. Durchaus üblich Methode bei dünnen Rohre mit z. B. -Sperrhülsen- wenn ein „Verdrehen“ weniger entscheidend wäre.
Beim Tiefkühlen und Wärmen entsteht aber ein „größerer“ Durchmesserfreiraum zwischen der eigentlich zu kleinen Paarung. Der Nocken läßt sich „locker“ aufschieben und bei der Abkühlung des Nockens wird der Lochdurchmesser wieder kleiner und mit dem Erwärmen der Welle dessen Durchmesser wieder größer und die Spannung und das „Einfressen“ der Riffelung der Welle in den Nocken führt zu einer festen Verbindung.
Wie schon angeführt, der Gewinn ist in erster Linie schon die erhebliche Gewichtseinsparung eines massiven Schmiede- oder Gußrohlings vor der Bearbeitung. Der erhebliche Aufwand der Bearbeitung der Welle mit Lagersitzen und den Nocken bei gleichzeitiger Einhaltung der Nockenverschränkung und der geringere Aufwand beim Härten. Hinzu kommt, dass mit den heute üblichen Vierventilern sich die Zahl der Nocken auch erhöht hat, aber die Nockenbreite für zwei parallele Ventile viel zu viel Masse wäre und das Freistechen weiterer Nocken wiederum Verlust bedeutet an Material und Bearbeitungszeit.
Bei den gebauten Wellen kann vom Hohlrohr die Achse praktisch in einem Gang gedreht, geschliffen und geriffelt werden. Die Nocken werden auch i. d. R. baugleich je nach Ventilhub in Masse von Profilgewalzten Stäben gefertigt.
Das Ausrichten und Einhalten der Verschränkung bei der Montage ist einfacher zu bewerkstelligen als bei der vollen Bearbeitung.
Die Härtung der Einzelteile geschieht auch schon auf weniger aufwändigen Maschinen vor der Montage.
Ich weiß übrigens gar nicht, ob überhaupt ein Motorenhersteller aus dem vollen gearbeitete Nockenwellen von einem Zulieferer herstellen läßt.
Vorteile ergeben sich m. E. nicht mehr.
Damit sollte aber dieser Ausflug ins technische der Nockenwelle erledigt sein.
Es geht hier ja um „Kaltstart“ nach längerer Standzeit.
--
Gruß Peter
Moin Peter,
ich wollte nur mal loswerden, dass ich deine sachlichen und sehr informativen Beiträge - auch zu anderen Themen wie zB Bremsen  - sehr schätze.
Gruss
Thomas
--
Der Frosch springt hoch, der Frosch springt weit,
warum auch nicht, er hat ja Zeit |
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| Geschrieben am 06.04.2021 um 00:58 Uhr
| [ Beitrag wurde zuletzt editiert von psr-slk am 06.04.2021 um 05:31 Uhr ]
Tiefflieger schrieb:
Erschreckend ist jedoch das der Ventildeckel mit dem Zylinderkopf zusammen für die Nockenwelle gebohrt werden da der Deckel gleichzeitig als oberer Lagerbock für die Nockenwellen fungiert.
Das ist nichts Neues und wird seit fast 20 Jahren bei vielen Mercedes-Motoren so konstruiert (mindestens seit dem M272 / M273, d.h. seit ca. 2002).
--
Gruß
chris_slk
Auch hierzu und zum Thema gebaute Nockenwelle.
Habe auch zu den den Nockenwellmontagen, die ich zu sehen bekam, mitbekommen dass nicht nur Nockenwellen „allein“ montiert wurden, sondern für verschieden Motoren/Kunden die Montage auch schon in fertig vorgearbeiteten massiven Alu-Ventildeckel erfolgte, wo die Welle jeweils durch einen fertig vorgebohrten Lagerbock des Deckels geschoben wurde, dann die Nocken bis die Welle am nächsten Lagerbock durchzuschieben war, dann wieder Nocken u.s.w. bis der Wellenanfang und das Wellenende im jeweiligen Lagerbock positioniert sind. Ganz außen am Deckelrand, der auf dem Motorblock, bzw. übrigen Ventiltrieb des Zylinderkopfes aufliegt, war dann noch ggf. eine größerer Montagebohrung damit die Welle auch innerhalb des Gehäuses „einzuschieben“ ist und auf welcher dann noch am hier längeren Ende der Nockenwelle der Antrieb auf die Welle montiert wird für Kette oder Zahnriemen. Je nach dieser Antriebsart muss diese Bohrung bzw. Lagerung der Welle öldicht ausgeführt werden.
Ich fragte darauf hin den mich begleitenden Fertigungsleiter wie dann so noch mal eine Demontage der Welle möglich sei.
Antwort, wie zu erwarten: „Gar nicht, wenn da ein Nocken einläuft, auch bei einer Doppelwelle, wie heute üblich, ist der ganze Deckel hin.“
Das Durchschieben der Welle durch vollständige Lagerbohrungen anstatt das Einlegen in Lagerhälften und Verschrauben mit Lagerböcken im Zylinderkopf ist präziser und für die Fertigung günstiger.
Wenn dem Kunden vielleicht nach 10 Jahren eigentlich nur die eine Nockenwelle hinüber geht, das ist doch dem Hersteller heute egal. Es werden dann halt beide Wellen mit samt dem Deckel getauscht. Und sollte was mal in der Garantie passieren, ist das eine Kosten/Nutzen Rechnung über Ausfallwahrscheinlichkeiten.
--
Gruß Peter |
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 | Geschrieben am 07.04.2021 um 09:30 Uhr
|
Tiefflieger schrieb:
Da ich jedoch nur 4-5 T Km im Jahr fahre, werde ich bis ich den Führerschein verliere (wegen vermutlich zukünftiger Unverbesserlichkeit) bzw. altersbedingten Einschränkungen abgeben werde, erreicht der Motor maximal 110T km nach weiteren 15 Jahren. Da sehe ich es in meinem Fall als nicht wirtschaftlich an einen fast neuen Motor für 15 Jahre einzulagern.
So lange wird er halten, da kannst du einigermaßen sicher sein.
Zum Thema:
Als weiteren Nachteil längerer Standzeiten muss man nun wohl auch noch das Nichtladen der Zusatzbatterie auf die Liste nehmen, siehe Batteriethread und Messung von Malouki.
Gruß
Guido
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R172 ///AMG
"Es ist besser, Deiche zu bauen, als darauf zu hoffen, dass die Flut Vernunft annimmt.“ (Hans Kaspar) |
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| Geschrieben am 07.04.2021 um 18:15 Uhr
| Na, das war bzw. ist die von mir besuchte Firma, welche auch Lieferant meines Arbeitgebers war.
Der Film zeigte neben auch für mich neuen Dingen, bzw. nicht zu meinem Auftrag gehörenden Dingen (man zeigt natürlich aus Wettbewerbsgründen nicht jedem Kunden alles, sondern i. d. R. nur seine „Fertigung“) genau das was ich beschrieben hatte zu montierten Wellen als Einzelteil bzw. komplett in „Deckeln“ montierten Wellen. Habe also noch nicht alles vergessen.
--
Gruß Peter |
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| Geschrieben am 07.04.2021 um 22:34 Uhr
|
SLK172 schrieb:
.............
Zum Thema:
Als weiteren Nachteil längerer Standzeiten muss man nun wohl auch noch das Nichtladen der Zusatzbatterie auf die Liste nehmen, siehe Batteriethread und Messung von Malouki.
...............
Hmm, ist der damit einhergehende Ausfall des Start/Stop-Systems wirklich ein Nachteil?
Gibt welche die zahlen sogar Geld dafür das dieses System NICHT funktioniert.
 Zebu
--
SLK 300 R172 |
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| Geschrieben am 08.04.2021 um 09:00 Uhr
|
Zebu schrieb:
Hmm, ist der damit einhergehende Ausfall des Start/Stop-Systems wirklich ein Nachteil?
Ist absolut kein Nachteil (wenn du mich fragst ), aber eine defekte, ausgelaufene Batterie wäre ein Nachteil....lass uns das ggf. im anderen Thread weiter besprechen.
Gruß
Guido
--
R172 ///AMG
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| Geschrieben am 13.04.2021 um 11:02 Uhr
| [ Beitrag wurde zuletzt editiert von chris_slk am 13.04.2021 um 13:53 Uhr ]
Detlef, das ist zwar schön und gut, wie bereits geschrieben bringt es aber für den M152 leider nicht viel - zumindest sofern man keine Fehlfunktionen der hydraulisch per Öldruck betätigten Zylinderabschaltung riskieren möchte.
Der M152 ist halt (leider / zum Glück - je nach Sichtweise) kein "Olschool-Eisen- bzw. Aluschwein"
Wenn du ein ein Ester-Öl als 0W-40 oder 5W-40 nach 229.5 kennst (idealerweise mit einem hohen HTHS-Wert), dann wäre das eine interessante Information und Option.
Mir ist dahingehend bislang nur das Ravenol VST (5W-40, HTHS 3,9) bekannt welches als PAO-Öl Ester-Anteile enthalten soll (keine Ahnung wie viel).
/edit
Hab ein weiteres gefunden, dass auf Ester basieren soll und auf der 229.5-BeVo-Liste steht:
Red Line 5W40 (HTHS 4,4) - kostet allerdings das Doppelte bis Dreifache als das VST (~8 EUR vs ~20 EUR pro Liter)...
--
Gruß
chris_slk
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Geschrieben am 10.04.2021 um 10:15 Uhr 
Geschrieben am 13.04.2021 um 10:36 Uhr 
