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... ist OFFLINE
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 |  Geschrieben am 02.12.2019 um 09:37 Uhr
| [ Beitrag wurde zuletzt editiert von S - FP 230 am 02.12.2019 um 09:58 Uhr ]
silverstone schrieb:
Jo Michael,
das sind in der Tat absolute Fachleute die sich Tag für Tag abrackern und die nach meiner Meinung auch einen tollen Job machen.
Gruss Rainer
Hallo Rainer,
ja, dass sind "Künstler".
Aber auch die machen Fehler, denn nachstehendes Ereignis wurde durch diverse Probleme bei der Abstimmung dieser Fachleute ausgelöst.
https://tinyurl.com/za8qhx6
Zum Glück sind solche Ereignisse relativ selten, aber wenn es geschieht, steckt großes Schadenpotential dahinter.
Hier mal eine kurze Übersicht wesentlicher Ereignisse:
https://tinyurl.com/jnf2ppg
Ich kenne solche Anlagen und insbesondere die für den Südwesten unserer Republik zuständige, welche ich schon mehrfach besichtigt habe.
Gruß
Frank
--
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User seit 10.12.2011
| Geschrieben am 02.12.2019 um 10:04 Uhr
| Hallo Frank,
natürlich machen Menschen auch einmal Fehler und der erste kleine Fehler kann dann auch eine ganze Reihe weiterer Fehler hervorrufen, welche dann zu gravierenden Ereignissen führen.
Aber ich denke in diesem Punkt sind wir beide weitgehend einer Meinung.
Seit 2006 hat sich auf diesem Sektor wohl einiges getan. Die grundsätzlichr Stabilität des Netzes war aufgrund des deutlich höheren Anteils der zentralen Erzeugung in grundlastfähigen Großkraftwerken einfacher als mit der dezentralen schwankenden Einspeisung von Wind- und Sonnenstrom.
Um das überhaupt handelbar zu machen hat man über die Jahre ziemlich aufgerüstet. Jetzt kommt aber zukünftig die Situation, dass man massiv in den nächsten Jahren rund 20 GW grundlastfähige Erzeuger abschalten will. Da sehe ich das Problem, denn jedes abgebaute Kraftwerk kann nicht mehr zur Stabilität des Netzes herangezogen werden.
Ich schau mir das relativ entspannt an und bin gespannt auf die Erklärungen wieso das Unmögliche dann doch passiert ist.
Gruss Rainer
--
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Beitrag von:
User existiert nicht mehr bei MBSLK.de | Geschrieben am 02.12.2019 um 10:18 Uhr
|
silverstone schrieb:
Ich schau mir das relativ entspannt an und bin gespannt auf die Erklärungen wieso das Unmögliche dann doch passiert.
Morsche,
du bist entspannt und gespannt, cool. 
Bei dem ganzen Aufriss bezüglich dieser Stromsache, den du die ganze Zeit betreibst, glaube ich nur das " gespannt".
Sei mir nicht böse.
Schön für mich ist aber, dass man offensichtlich aus dem Fehler von 2006 etwas gelernt hat.
Ich sehe das positiv.  
Gruss Michael
--
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Beiträge: 5385
User seit vor Apr. 03
| Geschrieben am 02.12.2019 um 10:41 Uhr
| Die Situation hat sich deutlich verändert seit 2006.
Ich habe da schon Vertrauen in die Fachleute, aber ich kenne eben auch die Komplexität dieses Systems.
Den für Baden-Württemberg zuständigen Netzbetreiber kenne ich als Kunden, die anderen noch aus der Zeit als sie verkauft wurden.
Bei allen drei Deals war ich auf Investorenseite tätig und für die Versicherungs Due Diligence, also die Bewertung der Risiko- und Versicherungssituation, zuständig.
Man kennt sich, ist in Kontakt und alleine durch die Anbindung "unserer" Offshorewindparks ist das Netzanbindungsthema immer wieder präsent.
Deshalb auch meine persönliche Einschätzung dass es eng werden wird, da man den zweiten Schritt vor dem ersten macht.
Das bedeutet für mich, dass man die KKW`s stilllegt und den Kohleausstieg beschlossen hat bevor es eine sichere Planung für deren Ersatz gibt. Auch die notwendigen Stromtrassen werden nicht, zumindest nicht voll umfänglich, zur Verfügung stehen wenn die letzten KKW`s vom Netz gehen.
Und es stimmt, an vielen guten Tagen sind wir in der Lage den Bedarf mit Erneuerbaren zu decken, aber davon sind nur ca. 15 bis 20% grundlastfähig.
Also wo kommt der Strom Nachts, bei Dunkelflaute oder bei Sturm her?
Außerdem kostet diese Sicherheit viel viel Geld.
Mein aktuelles Projekt mehr als 100 Mio. Euro.
Die Netzstabilitätsanlage wird nur bei einem Ausfall eines Betriebsmittels im Übertragungsnetz angefahren. Sie werden in den meisten Fällen nachrangig zu allen vorhandenen Kraftwerken eingesetzt. Somit ist unserer Ansicht nach mit einer sehr geringen Betriebsstundenanzahl zu rechnen. Allerdings hat der Betreiber keinen Einfluss auf Einsatz und Betriebsdauer der Anlage. Dies liegt in der Verantwortung der Übertragungsnetzbetreiber, die komplett eigenständig über den Einsatz der Netzstabilitätsanlage entscheiden.
Da werden also 3-stellige Mio.-Beträge aufgewendet für den Fall, dass es eng wird. Und es sind einige dieser Anlagen in Planung!
Für Interessierte:
https://tinyurl.com/yx3tpdno
Gruß
Frank
--
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User existiert nicht mehr bei MBSLK.de | | |
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Beiträge: 2622
User seit 10.12.2011
| Geschrieben am 02.12.2019 um 11:15 Uhr
| [ Beitrag wurde zuletzt editiert von silverstone am 02.12.2019 um 11:34 Uhr ]
@ Frank
Die Fakten sind mir bekannt, wobei ich davon ausgehe, dass wegen der hohen Kosten nur ein Bruchteil der nötigen Kapazität durch diese neuen Gaskraftwerke bereitgestellt werden kann. Interessant finde ich hierbei, dass man im Rahmen der CO2 Einspaarmaßnahmen, nun versucht ca. 10 GW Atomstrom (0 CO2) durch Gaskraftwerke zu ersetzen.
Schon heute bemüht sich die Netzagentur solche Bereitschaftskraftwerke im Ausland vertraglich zu binden. Hat dann natürlich den Vorteil, dass die weitehend im Leerlauf im Ausland betriebenen Kohlekraftwerke (Polen) nicht dem deutschen CO2 Ausstoß angerechet werden.
Gruss Rainer
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| Geschrieben am 02.12.2019 um 12:17 Uhr
| Hallo Rainer,
hier mal aktuellere Zahlen:
Netzreservebedarf geht zurück
Informationen der Bundesnetzagentur zufolge geht der Bedarf an Netzreserve in Deutschland zurück: In einem Bericht zum Netzreservebedarf informiert die Behörde darüber, dass in den Wintern 2018/19 und 2020/21 insgesamt nur noch 6.600 MW benötigt werden. Dieser Bedarf könne ausschließlich durch Inlandskapazitäten gedeckt werden – ein zusätzliche Absicherung durch ausländische Kapazitäten sei nicht nötig. Im Winter 2017/18 wurde noch ein Reservebedarf von 10.400 MW bei der BNetzA angezeigt.
Grund für den verringerten Netzreservebedarf ist laut Auffassung der BNetzA vor allem die Einführung des Engpassmanagaments zwischen Deutschland und Österreich, eine grundsätzliche Trendwende sieht die Behörde allerdings noch nicht: Der langsame Netzausbau zwischen Nord und Süddeutschland könnte in Verbindung mit dem weiterhin starken Wachstum der Windenergie in Norddeutschland und dem Atomausstieg für zusätzlichen Netzreservebedarf in den Jahren nach 2021 sorgen.
Aber es droht weiterhin das Problem, dass die EU hier rein grätscht, siehe:
Kritik der EU-Kommission an der deutschen Kapazitätsreserve
Die EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Verstager meldet in einer Pressemitteilung der EU-Kommission vom 7. April 2017 beihilferechtliche Zweifel an der geplanten deutsche Kapazitätsreserve an.
"Wir haben derzeit Zweifel an der Erforderlichkeit dieser Maßnahme und Bedenken bezüglich ihrer Ausgestaltung", erklärte EU-Kommissarin Verstager in Brüssel und will die Annahmen und Szenarien der Bundesregierung nun prüfen lassen. Außerdem habe die EU-Kommission den Eindruck gewonnen, dass die Bundesregierung offenbar nicht plane, die eigentlich auf zwei Jahre befristete Kapazitätsreserveregelung zügig zu beenden.
Zusätzlich wurde bemängelt, dass die Voraussetzungen für die Teilnahme von Anbietern für regelbare Lasten (Demand-Side-Management) nicht offen genug seien. So seien ausländische Kapazitätsanbieter ausgeschlossen. Generell stehen die sich entwickelnden Kapazitätsreservemechanismen in den EU-Mitgliedstaaten unter scharfer Beobachtung der EU-Kommission: So sollen Kapazitätsreserven nur bei absoluter Notwendigkeit eingeführt werden und möglichst kostenneutral sein.
Es bleibt also spannend!
Und ja, jetzt wird Kohle durch Gas/Öl ersetzt. Aber was wäre sonst die Alternative? Atomkraft geht nicht, Wasserkraft reicht niemals und wo soll sonst der "Ersatzstrom" her kommen, es sei denn auch dem umliegenden Ausland und deren KKW´s oder Kohleblöcken.
Das würde zwar die deutsche CO2-Bilanz verbessern, aber umwelttechnisch weltweit betrachtet nichts bringen!
Das Kraftwerk in Marbach wird ein ölbefeuertes Gasturbinenkraftwerk sein, also auch CO2 "produzieren".
Gruß
Frank
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User seit 10.12.2011
| Geschrieben am 02.12.2019 um 15:56 Uhr
| Hallo Frank,
sehr interessante Info, besonders die Vereinbarung des Netzmanagement mit Österreich, die mir so nicht bekannt war.
Ungeachtet dessen wird es ja erst ab 2022 interessant wenn nicht nur die KKW sondern auch die ersten Kohlekraftwerke ausgeschaltet werden sollen. Laut Bundesnetzagentur liegen wir 2022/23 dann wieder bei 10,6 GW (ohne abgeschaltete Kohle), wobei dann die vorhandenen internen deutschen Kapazitäten genau um die vom Netz genommenen Kapazitäten verringert wurde.
Aber wie schon geschrieben, das wird sehr interessant.
Gruss Rainer
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User seit 12.01.2008
| Geschrieben am 03.12.2019 um 08:08 Uhr
|
S - FP 230 schrieb:
Und ja, jetzt wird Kohle durch Gas/Öl ersetzt. Aber was wäre sonst die Alternative? Atomkraft geht nicht, Wasserkraft reicht niemals und wo soll sonst der "Ersatzstrom" her kommen, es sei denn auch dem umliegenden Ausland und deren KKW´s oder Kohleblöcken.
Moin!
Da gibt's doch noch jemanden im Norden, der viel Kraft aus Wasser hat.. und 'ne einadrige Leitung nach Deutschland 
Mit Wind zu Wasserstoff wird's bis 2021 nix werden. Eine evtl. "Neuverkabelung" der Republik käme auch zu spät.
Wie hat sich die Politik das eigentlich gedacht?
Ciao Uwe
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