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| Klatsch und Tratsch » » Thema: Medizinische Grundversorgung in Eurer Region |
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User seit 03.11.2013
|  Geschrieben am 31.01.2018 um 07:56 Uhr
|
SLK-M schrieb:
Saxcab schrieb:
SLK-M schrieb:
OT: Ich habe immer geglaubt das der Osten die Kurve kriegt, aber so langsam (trotz "Boom") schwinden meine Hoffnungen. Viele meiner Kollegen sind von drüben hierher - logisch!!!
Der Osten hat m.M.n. die Kurve gekriegt. Ich bin immer froh, wenn ich nicht in Ballungszentren wie z.B. München/Berlin/FFM/Ruhrgebiet fahren muss. Aber es gibt eben auch Nachteile durch die dünner werdende Besiedlung und den Hang vieler junger Leute, sich in "Metropolen" anzusiedeln.
EDIT: Habe vergessen zu erwähnen, dass ich seit >20 Jahren freiwillig gesetzlich versichert bin. War vielleicht ein Fehler.
Bin ich auch, ob das ein Fehler war zeigt sich erst noch, da die privaten unweigerlich auch in die Bredouille kommen...
Nicht böse sein, aber unter die "Kurve kriegen" verstehe ich in Punkto Abwanderung, Arbeitslosigkeit, Alterung etc. was anderes. Ärztemangel ist doch nur eine Folge davon. Ansonsten müßten ja die Leute dort hinziehen wegen der Jobs? Man muss nicht aus allem ein Frankfurt machen, aber ohne sicheren Job macht es da einfach keinen Spaß. Von den Löhnen ganz zu schweigen. Ich verstehe meine Kollegen voll und ganz.
Musste vor Jahren laut lachen: Wie kriegt man junge Frauen dazu nicht in den Westen zu pilgern? Ganz einfach: Eine mobile Bücherei in der Provinz genügt dazu (irgendein Fernsehbeitrag) - sorry!
Guten Morgen,
ich denke da gibt es vielfältige Probleme. Der Großraum München ist zwar mit Ärzten und Praxen und Krankenhäuser gut versorgt, aber es gibt immer weniger die den Beruf der Krankenschwester (wie heisst das eigentlich bei Männern? Krankenbruder klingt irgendwie ...  ), Laborant, Praxenhelfer, etc. erlernen wollen oder können oder die brummende Wirtschaft hat mit höheren Löhnen bessere Perspektiven in einer Hochpreis-Region geschaffen. Deshalb werden auch schon Abteilungen in Kliniken geschlossen. Und dann bleibt auch noch das Problem einen Arzt zu finden zu dem man Vertrauen in sein Können hat und der menschliche Draht muss ja auch passen.
--
Grüße
Heinz
"Ohne Gaudi is ois nix!" (Fredl Fesl)
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Beiträge: 1745
User seit 18.05.2015
 | Geschrieben am 31.01.2018 um 09:17 Uhr
| [ Beitrag wurde zuletzt editiert von TargaRobby am 31.01.2018 um 09:20 Uhr ]
... na, die Ärzte pilgern eben auch in die Metropolen, warum... weil hier mehr Praxenansturm herrscht, mehr Termine als zu bewältigen ist, ergo Geld drucken ... und da kenne ich unter den vielen mir bekannten Ärzten keine Ausnahme!
Bekannter ist hier Hautarzt, Wartezeit für einen Termin 2-3 Wochen ... Freund und Nachbar gegenüber ist HNO Spezialist und wichtiger Bestandteil im MVZ, selbes Trauerspiel ...
Ich kenne viele Ärzte, ich brauche seltenst einen Termin, bekomme aber i.d.R. innerhalb 1-2 Stunden einen, ohne Beziehung gilt endloses Warten ........
Nachtrag: Kreisstadt bei München |
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Forenprinz
Beiträge: 5385
User seit vor Apr. 03
| Geschrieben am 31.01.2018 um 09:45 Uhr
| Ich wohne in Stuttgart, wo die Grundversorgung sicherlich gewährleistet ist.
Aber!
Trotz mehrerer Augenärzte im nahen Umfeld musste ich fast 4 Monate auf einen Termin bei einer neuen Augenärztin warten, nachdem meine alte Augenärztin aufgehört hat! Als neuer Patient steht man ganz am ende der Nahrungskette!
Als meine Frau vor einem dreiviertel Jahr in der Wohnung schwer gestürzt war, konnte ihr Orthopäde telefonisch nicht erreicht werden. Nachricht auf dem Anrufbeantworter blieben unbeantwortet, erst Kontaktaufnahme per Mail waren erfolgreich. Trotz Termin teilweise über 3 Stunden Wartezeit in der Praxis!
In der Notaufnahme der umliegenden Krankenhäusern hört man immer wieder dass da Leute stundelang warten müssen und tlw. dann erst nach 24 (!) Uhr dran kommen, nachdem sie seit nachmittags da gewartet haben!
In Stuttgart haben wir auch das Problem, dass Notärzte tlw. die vorgeschriebenen Einsatzzeiten nicht einhalten. Zu wenig Personal, zu wenig Fahrzeuge und eben zu Spitzenzeiten der Verkehr! Da kann es auch mal länger als 10 Minuten dauern bis der Notarzt da ist.
Schon selbst mit einer gestürzten Fahrradfahrerin erlebt. Die hatte sich am Bein verletzt und konnte nicht mehr gehen. Obwohl ich sofort die Rettungszentrale angerufen hatte, dauerte es geschlagene 20 bis 25 Minuten bis endlich der Rettungswagen kam!
Die Frau stand unter Schock, zitterte vor sich hin, hatte Schmerzen und musste zuerst auf einer kalten Steinmauer sitzen bevor ich in einem Laden um die Ecke Pappe organisieren konnte, worauf sie dann sitzen konnte!
Auf der anderen Seite unser zweites Domizil Bad Wörishofen (knapp 17.000 Einwohner und Kurstadt). Auswahl an Ärzten gibt es zwar, aber eben nicht riesig! Wenn man eine zweite Meinung oder zum Spezialisten muss kann man ggf. 10, 20 oder mehr Kilometer fahren.
Als unser Nachbar vor ca. 2 Jahren im Winter einen Herzinfarkt hatte, brauchte der Notarzt von ca. 17 Kilometer entfernen Einsatzort aufgrund der winterlichen Straßenverhältnisse geschlagene 45 Minuten!
Städtisches Umfeld ist also kein Garant für gute Versorgung!
Gruß
Frank
--
„Ich gehöre einer Generation an, für die Multitasking bedeutet, auf dem Klo zu sitzen und eine Zeitung zu lesen.“
Michael Ringier, Schweizer Verleger |
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Beiträge: 19089
User seit 26.07.2000
| Geschrieben am 31.01.2018 um 16:59 Uhr
| In Frankfurt/M kann ich mich bis jetzt über die medizinische Versorgung wirklich nicht beschweren. Glücklicherweise habe ich einen guten Freund im Krankenhaus, wenn mal eine Untersuchung gemacht werden muß, die über den Rahmen meiner Hausärztin hinaus geht.
Die Notaufnahmen muß ich dabei etwas in Schutz nehmen. Es kommen immer mehr mit beispielsweise einem Schnupfen in die Notaufnahme, mit dem sie beim Hausarzt besser aufgehoben sind.
Gude, Olli.
--
"Es ist heilsam, sich mit farbigen Dingen zu umgeben. Was das Auge freut, erfrischt den Geist, und was den Geist erfrischt, erfrischt den Körper."
Prentice Mulford (1834 - 1891) |
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Beiträge: 1796
User seit 21.08.2016
| Geschrieben am 31.01.2018 um 19:16 Uhr
| Ärztemangel auf dem Lande ist keine neue Erkenntnis.
Sondern gab es auch früher schon , dabei spielten auch wirtschaftliche Faktoren ein Rolle.
In Ballungsgebieten sind Haus oder Fachärzte zwar häufiger niedergelassen , aber auch da ist der Bedarf an Medizinern längst nicht gedeckt.
Im Bereich von Fachärzten wie zb. Dermatologie oder Orthopädie sieht es bei uns ganz schlecht aus.
Die Folgen davon sind, wenn Mann oder
Frau es endlich geschafft haben , vor gelassen zu werden , bis zum bersten gefüllte Wartezimmer , gestresstes Personal und eine Behandlung der Patienten wie in der Fabrik am Fließband.
Ich mag keine gestressten Ärzte und keine vollen Wartezimmer , darum gehe ich nur dann zum Arzt , wenn ich meine verordneten Pillen brauche.
Bin jetzt in Rente und muss nicht mehr raus den Job machen.
Das heißt , ich versuche erst einmal ohne Arzt meine Wehwehchen mit eigenen Mitteln in den Griff zu kriegen.
Die Apotheken haben heut zu Tage für so manches Leiden die richtige Medizin auf Lager.
Und wenn mal wieder mein Rücken spinnt , hilft auch der Arzt nicht weiter, der verschreibt mir dann eh nur Schmerztabletten.
SG
Werner
--
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User seit 17.11.2016
| Geschrieben am 31.01.2018 um 20:06 Uhr
| Vielleicht hätte ich unerwähnt lassen sollen, dass ich in der ostzonalen Provinz meine Heimat habe?
Provinz gibts auch in Brandenburg, Mc-Pomm, im bayrischen Wald, Teilen von Niedersachsen usw. (nur eine Auswahl...), hat also nur eingeschränkt was mit der Himmelsrichtung zu tun.
Egal- es scheint also bis auf einige Ausnahmen normal zu sein, dass die ärztliche Grundversorgung nicht rosig ist. Klar- Beziehungen schaden nur Menschen, die keine haben. Das ist aber nicht der Normalfall.
Hier gibt es in Krankenhäusern schon längere Zeit ausländische Ärzte und zunehmend auch anderes medizinisches Personal. Das ist an sich auch kein Problem. Hier im Ort praktiziert eine Ärztin aus Russland, auch diese nimmt keine Patienten mehr auf.
Wie ist es in den schlechter versorgten Gebieten, ist Besserung in Sicht?
--
Gruß André
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User seit 04.08.2009
| Geschrieben am 31.01.2018 um 23:34 Uhr
| [ Beitrag wurde zuletzt editiert von jw61 am 31.01.2018 um 23:42 Uhr ]
Ich denke nicht, das -schnelle- Besserung in Sicht ist.
Ärzte, Lehrer und Polizisten wachsen nicht auf Bäumen.
Die müssen -rechtzeitig- ausgebildet werden.
Hierfür muß -umgedacht- werden und das will -gesteuert- werden.
Nicht kleckern im ÖD, sondern klotzen! ist angesagt.
Bei Polizisten ist die Situation hier ja allgemein bekannt, obwohl die Anforderungen - unter Zudrücken beider Augen- auf ein Mindestmaß reduziert wurden, steht es angesichts der Konkurrenzsituation mit der freien Wirtschaft um geeigneten Nachwuchs weiterhin schlecht.
Bei Lehrern ist die Situation nicht besser, bis 2030 scheiden 100.000 Lehrer altersbedingt aus, es können auf den vorhandenen Studienplätzen bis dahin aber nur 70.000 ausgebildet werden. Mit einigen wenigen zusätzlichen Studienplätzen wie aktuell in SH für Sonderschulpädagogen ist diese Lücke absehbar (!) nicht zu schließen. Da ich vorgesorgt habe, werden meine beiden Jungs -so Gott will- nicht Polizisten, sondern Lehrer.
Bei den Ärzten ist es genauso, Nachbarjunge mit 28 J. wartet seit 14 (!)Semestern (7 Jahre) immer noch (!) auf einen der viel zu wenigen Studienplätze, während seiner Wartezeit hat er erfolgreich eine Krankenpfleger- (@Heinz, so heißen die Krankenbrüder) sowie eine Heilpraktikerausbildung absolviert.
Steuern könnte man hier mit der bevorzugten Studienplatzvergabe an Ärzte, die sich anschließend verpflichten auf's Land zu gehen (ähnlich dem System bei der Bundeswehr), dies wird zumindestens bereits angedacht.
--
Viele Grüße an die SLK-Fans
Jürgen
200K Final Edition, Autom. EZ 11/03 obsidianschwarz, GEN1, AIO-Dach-/Blinkermodul, Navi-Halter, LED red/smoke, Klarglas-Nebler, DJH-Windschott, Supersprint FL-Oval, Eibach-Federn...das H-Kennzeichen muss noch etwas |
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User seit 03.11.2013
| Geschrieben am 01.02.2018 um 08:09 Uhr
| @jw61
Guten Morgen Jürgen,
sehr gute Beschreibung der Situation! Und danke für die Richtigstellung aber nicht umsonst heisst es ja Deidschä Sprachä schwärä Sprachä. Also Krankenschwester schwestern während Krankenpfleger pflegen!
--
Grüße
Heinz
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Beiträge: 437
User seit 07.07.2016
| Geschrieben am 02.02.2018 um 14:42 Uhr
|
Silversurfer350 schrieb:
@jw61
Guten Morgen Jürgen,
sehr gute Beschreibung der Situation! Und danke für die Richtigstellung aber nicht umsonst heisst es ja Deidschä Sprachä schwärä Sprachä. Also Krankenschwester schwestern während Krankenpfleger pflegen!
--
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Heinz
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Meine Tochter hat gerade ihren Abschluss als examinierte Gesundheits- und krankenpflegerin gemacht. Nix mehr mit Krankenschwester  .
--
***** SLK 320 Automatik, EZ 2004, BJ 2002, 160tsd KM, Automatik, soweit Original, Mike Sander verschönt , so alles dabei bis auf Bose, sprich Xenon, AMG Sitze, Dachmodul...
***** Insulaner von der schoenen Parkinsel im Rhein bei Ludwigshafen
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User seit 04.08.2009
| Geschrieben am 02.02.2018 um 15:22 Uhr
| Den Begriff Krankenschwester haben wir wohl der Katholischen Kirche zu verdanken.
Die Jungs konnten bei denen Pfarrer und die Mädels Nonne oder eben (Ordens-)Schwestern werden. Meine Schwägerin hat noch in den 70ern bei einem Orden angefangen, mittlerweile arbeitet sie in einem normalen Krankenhaus SLK-Kliniken, wer es kennt.
Bis heute stellen sich auch in evangelischen Krankenhäusern die Mädels ihren Patienten als Schwester+Vorname vor.
--
Viele Grüße an die SLK-Fans
Jürgen
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