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Klatsch und Tratsch » » Thema: BER - eine unendliche Geschichte |
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Beitrag von:
... ist OFFLINE
Schreiberlevel: Forenabiturient
Beiträge: 759
User seit 29.12.2011
| Geschrieben am 22.09.2015 um 15:06 Uhr  
| Es liegt weder an unfähiger Planung, noch an unfähige Arbeiter / Manager etc. Im Gegenteil, die Planung und Unternehmen, die das organisieren sind ziemlich gewieft und skrupellos.
Der Grund ist einzig und alleine die EU und die Gesetzeslage.
Ein öffentliches Bauvorhaben muss erstmal öffentlich ausgeschrieben werden. Und wer denkt ihr, gewinnt die Ausschreibung? Jawohl, der billigste.
Wir reden also nicht von einem SLK, der bestellt wird, sondern von einem Fahrzeug welches am Ende ein Dacia wird. Der muss aber vorher noch in Ungarn geklaut werden, und wegen der falschen Farbe noch überlackiert werden, weil es so billig ist.
Dass so natürlich nicht die allseits bekannte "Deutsche Wertarbeit" geliefert werden kann ist klar. Das jedoch ist nicht alles.
Solche Ausschreibungen werden mit einem Leistungsverzeichnis gemacht. Firmen, die sich nun für den Bau (oder Bereiche davon) bewerben haben nicht selten eine Rechtsabteilung, welche das Leistungsverzeichnis akribisch und amtsdeutsch ganz genau unter die Lupe nimmt.
Als Beispiel nehmen wir mal an, eine Netzwerkverkabelung vom Versorgungsraum zu den Büroräumen wird verlangt. Für jeden auch ohne Ahnung ist es selbstverständlich, dass hochwertige Kabel für ordentlich Geschwindigkeit in einem Flughafen verwendet werden "müssten". Wenn nun aber im Leistungsverzeichnis diese Position nur recht schwammig oder fehlerhaft beschrieben wurde, würde der "normale" Handwerker mal nachfragen, welche Kabel es sein sollen.
Nicht aber bei einer öffentlichen Ausschreibung. Um nämlich die Ausschreibung zu gewinnen, hält jeder Unternehmer mal brav die Klappe und kalkuliert mit dem billigsten Kabel. Sehr wohl ist ihm bekannt, dass die Spezifikation niemals reicht, aber es wurde ja nicht verlangt. So kommt es entweder zum Nachtrag, wenns einen der Bauherren noch einfällt bessere Kabel zu verwenden, nicht selten auch dadurch zum Rechtsstreit, oder keiner merkts, und die billigen Kabel werden verbaut. Beide Varianten beschleunigen nicht unbedingt den Bau.
Der Unternehmer hat im zweiten Fall gleich doppelten Erfolg. 1. er hat die Ausschreibung gewonnen, 2. Er hat den Auftrag zwei mal, weil er sicher die billigen Kabel durch teurere ersetzen muss. Obgleich der Unternehmer es hätte wissen müssen (garantiert auch gewusst hat), kann man ihm nicht ans Bein pinkeln, weil bei einer öffentlichen Ausschreibung nicht ganz so easy gefeuert werden kann.
Die Fehler, die bisher beim Berliner Flughafen passierten stinken bis zum Himmel, und mir kann keiner erzählen, dass das niemand schon vorher wusste. So genau hinterblicken wir aber auch nicht die einzelnen Fälle, aber der einst so günstige Preis, mit dem die Firmen die Ausschreibungen gewannen war schuld. Bezeichnend dafür ist ja, dass der Flughafen scheinbar bei jeder Baubesprechung wieder mal teurer wurde. ... und wenn sie nicht gestorben sind, streiten sie sich noch heute um die Nachträge. Deshalb eben auch die Verzögerung.
Wäre so ein Bauvorhaben nicht an öffentliche Ausschreibungen gebunden, könnte der Bauherr vertrauenswürde Firmen einsetzen, die nicht die aller billigsten sind, würde zwar wieder Schmiergeld fließen, aber unterm Strich würde so ein Bauvorhaben pünktlich und wesentlich preiswerter über die Bühne gehen. | Antworten
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Beitrag von:
... ist OFFLINE
Schreiberlevel: Forenabiturient
Beiträge: 852
User seit 17.03.2015
| Geschrieben am 23.09.2015 um 06:17 Uhr  
| Ich bin noch nicht überzeugt...
Wie gesagt. Ein Unternehmen muss doch auf eigene Kosten nachbessern, wenn es Mist gebaut hat. Egal, in welcher Preislage er die Ausschreibung gewonnen hat.
Ich arbeite im ÖD (sozusagen). Hier wird peinlichst genau auf rechtliche Belange geachtet, was Verträge bezüglich Ausschreibung/Zuschlägen von Aufträgen angeht. Und wenn man die billigste Firma nicht haben will, sucht man sich einen Grund, um die nicht zu nehmen. Das ist nicht schwer.
--
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Beitrag von:
... ist OFFLINE
Schreiberlevel: Forenprofessor
Beiträge: 2622
User seit 10.12.2011
| Geschrieben am 23.09.2015 um 10:02 Uhr  
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AndreaManuela schrieb:
Und wenn man die billigste Firma nicht haben will, sucht man sich einen Grund, um die nicht zu nehmen. Das ist nicht schwer.
..... und wenn der billigste Anbieter damit nicht einverstanden ist, dann geht er vor die Vergabekammer und hat dann gute Chancen den Auftrag doch noch zu bekommen.
Gruß Rainer
--
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Beitrag von:
... ist OFFLINE
Schreiberlevel: Forenstudent
Beiträge: 1151
User seit 27.06.2015
| Geschrieben am 23.09.2015 um 10:24 Uhr  
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AndreaManuela schrieb:
Ich bin noch nicht überzeugt...
Wie gesagt. Ein Unternehmen muss doch auf eigene Kosten nachbessern, wenn es Mist gebaut hat.
Das ist leider nicht ganz so, wenn man zb einen Auftrag einem Unternehmen gibt welches dann Konkurs geht (wie hier geschehen)
Ich kenne diese Vorgehensweise aus unsere Region auch da war ein Unternehmen schon Pleite wurde von den Stadtkämmerern (gleichzeitig Auftraggeber) künstlich mit Steuergeldern geschönt. Dann wurde denen der Auftrag zugeschustert, von A-Z gemurkst und dann das Unternehmen fallen gelassen.
Anschließend konnte man die ganzen Reparaturen nur zum tatsächlichen Aufwand beheben lassen...... So machen sich die "Mitspieler" die Taschen voll.
Den Auftraggebern fallen immer Möglichkeiten ein "ihrem Favoriten" den Auftrag zukommen zu lassen. Das kenne ich seit über 30 Jahren.
uc
--
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Beitrag von:
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Schreiberlevel: Forenprinz
Beiträge: 5385
User seit vor Apr. 03
| Geschrieben am 23.09.2015 um 10:42 Uhr  
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AndreaManuela schrieb:
Ich bin noch nicht überzeugt...
Wie gesagt. Ein Unternehmen muss doch auf eigene Kosten nachbessern, wenn es Mist gebaut hat. Egal, in welcher Preislage er die Ausschreibung gewonnen hat.
Ich arbeite im ÖD (sozusagen). Hier wird peinlichst genau auf rechtliche Belange geachtet, was Verträge bezüglich Ausschreibung/Zuschlägen von Aufträgen angeht. Und wenn man die billigste Firma nicht haben will, sucht man sich einen Grund, um die nicht zu nehmen. Das ist nicht schwer.
Hallo Manuela,
klar muss ein unternehmen das Mist gemacht hat nachbessern. Aber zuersteinmal muss man als Auftraggeber nachweisen dass Mist gemacht wurde. Dann muss der Auftragnehmer das einsehen, dann klappt das.
Aber leider sinkt die Einsicht des Auftragnehmers je weniger Geld er bekommt und je geringer die Margen sind.
Bezüglich der Ausschreibungspflicht und des Zuschlags bist Du etwas blauäugig.
Ersten legen die Gemeinden und Kommunen extremsten Wert auf "billig", dazu sind sie ja nach Haushaltsrecht gezwungen. Umso wichtiger ist es dann die Auftrag und die notwendigen Spezifikationen genauestens zu beschreiben um auch das zu bekommen was man will.
Das ist immer eine echte Gratwanderung bei der Erstellung einer Bewertungsmatrix! Qualität versus Preis etc.. Da kann man schnell zu einem nicht gewünschten Ergebnis kommen. Aber wenn die Matrix steht kann man sie wenn sie bekannt gegeben wurde nicht mehr ändern.
Und sorry, ein Angebot einfach nicht zu werten bzw. entgegen der Bewertungsmatrix welche den Billigsten zum Sieger macht zu entscheiden ist rechtlich sehr fragwürdig/unzulässig und wird mit Sicherheit eine Rüge zur Folge haben und man trifft sich vor der Vergabekammer!
Leider müssen die Bewertungskriterien im Vorfeld gemacht werden und wenn man eine falsche Gewichtung hat kann das sehr wohl zu einem Ergebnis führen, welches einem nicht weiter hilft.
Gruß
Frank
--
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Beitrag von:
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Schreiberlevel: Forenabiturient
Beiträge: 759
User seit 29.12.2011
| Geschrieben am 25.09.2015 um 11:13 Uhr  
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silverstone schrieb:
AndreaManuela schrieb:
Und wenn man die billigste Firma nicht haben will, sucht man sich einen Grund, um die nicht zu nehmen. Das ist nicht schwer.
..... und wenn der billigste Anbieter damit nicht einverstanden ist, dann geht er vor die Vergabekammer und hat dann gute Chancen den Auftrag doch noch zu bekommen.
Gruß Rainer
hahaha silverstone kennt sich aus.
Und um solche Klagen zu umgehen, gewinnt eben nur der mit dem niedrigsten Preis. | Antworten
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Beitrag von:
... ist OFFLINE
Schreiberlevel: Forenritter
Beiträge: 3534
User seit 22.07.2013
| Geschrieben am 01.10.2015 um 15:09 Uhr  
| BER = Berliner Erlebnis Ruine
BER = Ein Jahrhundertbauwerk, nicht wegen der Besonderheit sondern wegen der Dauer des Bau’s
BER = Freilichtmuseum für Baumängel in der Praxis
--
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Beitrag von:
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Schreiberlevel: Forenprinz
Beiträge: 5210
User seit 24.09.2001
| Geschrieben am 01.10.2015 um 17:50 Uhr  
| [ Beitrag wurde zuletzt editiert von TealC am 01.10.2015 um 17:56 Uhr ]
Moin !
Ich sehe die Probleme darin, dass heutzutage alles ausgeschrieben werden muß und der günstigste (billigste) gewinnt, ohne das klar ist OB er überhaupt in der Lage ist Qualitativ dass zu leisten was erforderlich ist. Früher wurde die Firma genommen die in der Lage war das Projekt auszuführen.
Neuerdings häufen sie somit Planungsmängel und einfach gesagt Pfusch.
Bestes Beispiel die A20... was da zusammengeteert wurde an minderwertigem Schrott ist kaum auszuhalten. Große Strecken der Asphaltfläche waren bereits wenige Wochen nach fertigstellung bereits wieder sanierungsbedürftig !
Aber der größte Skandal ist gar nicht der BER sondern die Elbphilharmonie... Ein Gebäude für 780 Millionen EURO !!!
So... kommen wir zu den Ausschreibungen zurück.... Firmen unterbieten sich im Preis, wissen genau das das so nicht zu bauen ist und wenn der Schrott (Siehe BER) dann abgeliefert wurde und die Reklamation kommt, dann ist die Firma PLEITE ... das wird doch ggf. bereits bei Abgabe der Ausschreibung mit eingeplant.
Beim BER sehe ich noch, das die aufsichtsführende Behörde geschlafen hat und keine Regressansprüche geltend gemacht hat. Vermutlich auch aus Personalmangel ! Auch so ein Problem in Berliner Behörden ! Chronische Unterbesetzung !
Es muß sich grundlegend am System solcher Projekte etwas ändern.
Im übrigen war ich gestern abend am Flughafen Schönefeld... gegenüber liegt ja der BER... VOLL beleuchtet wie ein Weihnachtsbaum ! Für leerstehende Gebäude. Was da alleine an Strom verballert wird, ist zum Kotzen !!! Da sollte man als erstes mal einen Riegel vorschieben, da gehen pro Tag mindestens 10000 € flöten.
--
Gruß
Teal´C
[ˈtiːʔalk]
Supersprint-Doppeloval - Ist er zu laut, seid Ihr zu SCHWACH !
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Beitrag von:
... ist OFFLINE
Schreiberlevel: Forenkaiser
Beiträge: 16786
User seit 11.09.2004
| Geschrieben am 01.10.2015 um 21:26 Uhr  
| N'abend,
das ist jetzt etwas böse und OT: aber könnte man den BER nicht als Aufnahmelager für Flüchtlinge aus sicheren Herkunftsländern nutzen? Das wäre doch praktisch so mit Flughafenanschluss und so....
Mir ist allerdings nicht bekannt, ob zumindest die sanitären Einrichtungen funktionieren. In der Zwischenzeit könnte man dann erst mal in Ruhe planen, und alles hätte doch noch irgendwie einen Sinn...
Gruß
Guido
--
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Beitrag von:
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Schreiberlevel: Forenstudent
Beiträge: 1151
User seit 27.06.2015
| Geschrieben am 01.10.2015 um 22:10 Uhr  
|
SLK172 schrieb:
N'abend,
das ist jetzt etwas böse und OT: aber könnte man den BER nicht als Aufnahmelager für Flüchtlinge aus sicheren Herkunftsländern nutzen? Das wäre doch praktisch so mit Flughafenanschluss und so....
Mir ist allerdings nicht bekannt, ob zumindest die sanitären Einrichtungen funktionieren. In der Zwischenzeit könnte man dann erst mal in Ruhe planen, und alles hätte doch noch irgendwie einen Sinn...
Gruß
Guido
--
R172 ///AMG + W212
Geht nicht, teilweise Einsturzgefahr und ob solch eine Ruine menschenwürdig ist ?
Da fänd ich es besser aller verantwortlichen (incl Politiker) dort ein zusperren (äh quartieren) und die Flüchtlinge in deren ärmlichen Behausungen leben lassen.
Falls (und hoffentlich) dann der Flughafen einstürzt trifft es die richtigen......
Gruß UC
--
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