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Klatsch und Tratsch » » Thema: BER - eine unendliche Geschichte |
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... ist OFFLINE
Schreiberlevel: Forenprinz
Beiträge: 5385
User seit vor Apr. 03
| Geschrieben am 22.09.2015 um 10:38 Uhr  
| Hallo Andrea,
also es ist durchaus nicht außergewöhnlich dass sich solche Großprojekte zeitlich verzögern.
Die Gründe hierfür sind sehr unterschiedlich, häufig liegt es aber an nicht vorhersehbaren Problemen.
Manche Großkomponenten haben eine Produktionszeit von größer 12 Monaten und erst vor Kurzem wieder erlebt wurde ein Großtrafo im Prüffeld des Herstellers "geschrottet".
Irgendwo in der Herstellung sind unbemerkt Fehler passiert und wurden erst beim prüfen festgestellt, leider war diese Prüfung nicht zerstörungsfrei!
Dann gibt es Projekte bei welchen zu Beginn die endgültige und exakte Planung noch nicht fest steht bzw. feststehen kann. Da muss EU-weit ausgeschrieben werden und es steht zu Baubeginn nicht nicht endgültig fest kommt A oder B zum Zuge. Entsprechend müssen dann Folgegewerke wieder umgeplant werden.
Beispiele siehe hier:
http://tinyurl.com/paplz6x
http://tinyurl.com/obxo7of
http://tinyurl.com/pv726mc
Dann gibt es als Planer die Politik, die nicht weis was sie will und ständig Änderungen wünscht, so auch geschehen in Berlin. Und je weiter der Baufortschritt umso schwieriger dann die Umplanung bzw. umso höher das Risiko dass es dabei Problem gibt. Wenn man dann auch noch Leute entlässt, den Generalplaner raus wirft und was auch immer, dann wundert einen nichts!
Bei einem Gasturbinenkraftwerk mit welchem ich mich gerade beschäftige hat man jetzt kurz vor der Inbetriebnahme nochmals umgeplant und technische Änderungen eingeplant, welche wiederum zu einer Zeitverzögerung von fast einem halben Jahr führen.
Bei einem anderen Infrastrukturprojekt welches ich betreue begann der Mist schon mit der Ausschreibung. Bedingt durch Widerstand in der Bevölkerung hatte man nur ein bestimmte Budget zur Verfügung. Was tun, denn die Politik wollte das Projekt? Also so unklar und schlecht ausgeschrieben und natürlich klar gemacht dass das die Projektobergrenze ist, so dass einer der Ausschreibungsteilnehmer ebenso schlecht, aber finanziell passend angeboten hat und man mit dem Bau beginnen konnte, obwohl wohl beide Seiten wussten dass man das Projekt zum Angebotspreis niemals errichten kann.
Folgen waren vorhersehbar. Man streitet sich um das technische Wie, manche Leistungen sind so bescheiden beschrieben, dass man sich ständig streitet. Bildhaftes Beispiel: Der Auftragnehmer meint ein Nagel reicht, der Auftraggeber sagt nein, da gehören zwei hin. Also ewiger Streit der Techniker bis man zum Ergebnis kommt also zwei sind doch besser. Dann kommen die Kaufleute, denn die Preiskalkulation basiert auf einem Nagel, also Streit wer zahlt und wieviel für den Mehraufwand! So haben sich mittlerweile schon fast zwei Jahre Zeitverzögerung ergeben und die Beiden liegen ständig im Streit und beschäftigen Sachverständige und Gerichte. Und die Gesamtkosten werden sich dramatisch nach oben bewegen!
In den vergangenen Jahren kann ich mich an kein einziges Großprojekt, Bandbreite einige hundert Mio. EURO bis über 1 Mrd. EURO erinnern, bei welchem alles nach Plan lief. Und erst vor wenigen Monaten kam es unmittelbar vor der Inbetriebnahme zu einem Brand welcher als Folge eine weitere Verzögerung des eh schon nicht mehr im Zeitplan liegenden Projektes zur Folge hatte.
BER hat für mich aber als größte Ursache den politischen Einfluss. Da werden Ämter und Planer etc. eingesetzt, welche nicht unbedingt Fachleute sind bzw. wenn Sie es sind, dann aber politikhörige Vertreter. Da wird im Sinne der Politik gemauschelt, fehlinformiert und keiner hat den Mumm auch noch so blödsinnige Foderungen und Wünsche als das zu bezeichnen was sie sind, nämlich geistige Blähungen irgendeines Politikers ohne jegliche Ahnung und technischen Sachverstand.
Gruß
Frank
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Schreiberlevel: Forenabiturient
Beiträge: 852
User seit 17.03.2015
| Geschrieben am 22.09.2015 um 10:53 Uhr  
| Na, bei Umplanung seitens des Auftraggebers ist schon klar, dass der Auftraggeber die Kosten trägt.
Aber sind alle diese Mehrkosten Umplanungskosten? Kann ich mir nicht vorstellen. Und mir geht es ja auch um die Erklärung, wer zahlt für die Baumängel. Wie schon gesagt wurde, als Kunde werde ich doch nicht die Fehler des Handwerkers bezahlen.
Dass es Fehler in der Zeitplanung gibt - klar. Ist das nicht immer so?
--
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Schreiberlevel: Forenprofessor
Beiträge: 2622
User seit 10.12.2011
| Geschrieben am 22.09.2015 um 11:15 Uhr  
| Hallo zusammen,
vor mehr als einem Jahr hat man so nebenbei bemerkt, dass es vielleicht schneller und preiswerter wäre alles bislang Gebaute abzureißen und vollkommen neu mit dem Projekt beim Stand 0 zu beginnen.
Wahrscheinlich wäre das wirklich sinnvoll gewesen, aber politisch absolut nicht umsetzbar.
P.S. Die beanstandeten Ventilatoren sind seit 2012 eingebaut Man nennt so etwas Altlast.
Gruß Rainer
--
SLK 280 (R 171)
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Schreiberlevel: Forenkaiser
Beiträge: 16786
User seit 11.09.2004
| Geschrieben am 22.09.2015 um 11:27 Uhr  
| Mahlzheit,
ist ja alles richtig was ihr schreibt, aber trotzdem bleibt doch die Frage:
Warum klappt in diesem Berliner Projekt so ziemlich gar nichts?
Auch München, Leipzig, Stuttgart u.a. haben in den letzten Jahren neue Flughäfen und Messen bekommen.
In Stuttgart wurde vor Jahren das Autobahnkreuz Degerloch (früher "Echterdinger Ei") 2 Jahre vor Plan fertig.
In Berlin klappt irgendwie gar nichts. Was läuft hier besonders schief?
Gruß
Guido
--
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Schreiberlevel: Forenprofessor
Beiträge: 2622
User seit 10.12.2011
| Geschrieben am 22.09.2015 um 11:35 Uhr  
| Hallo Guido,
Rein aus der Erinnerung:
Der Ausgangspunkt war wohl, daß man zu Beginn aus Kostengründen bei der zweiten Ausschreibung auf einen Generalunternehmer verzichtet hat und das ganze Projekt in kleine Portionen zerteilt hat (erste Ausschreibung mit Generalunternehmer war ihnen zu teuer).
Darüber hinaus hat man sich wohl mitten im Projekt von den ursprünglichen Planern getrennt. Danach wußte keiner mehr was sich die Planer eigentlich bei ihren Planungen gedacht haben und jeder hat wild drauf los geplant.
Gruß Rainer
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SLK 280 (R 171)
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Schreiberlevel: Forenprinz
Beiträge: 5385
User seit vor Apr. 03
| Geschrieben am 22.09.2015 um 12:04 Uhr  
|
AndreaManuela schrieb:
Aber sind alle diese Mehrkosten Umplanungskosten? Kann ich mir nicht vorstellen. Und mir geht es ja auch um die Erklärung, wer zahlt für die Baumängel. Wie schon gesagt wurde, als Kunde werde ich doch nicht die Fehler des Handwerkers bezahlen.
Dass es Fehler in der Zeitplanung gibt - klar. Ist das nicht immer so?
Klares nein!
Alleine durch Zeitverzögerungen, egal ob nun schuldhaft durch wen auch immer verursacht, kann es zu Kostensteigerungen kommen.
Im Kraftwerksbau werden tausende Tonnen Stahl und Edelmetalle (Kupfer) verbaut.
Hat sich der Auftraggeber nicht dazu entschieden das Material schon vor Baubeginn zu kaufen/reservieren weil er z.B. mit sinkenden Preisen rechnet, dann kann es nicht unerhebliche Steigerungen bei den Materialkosten kommen.
Während jahrelanger Bauzeiten kommt es ja auch zu z.B. Lohnsteigerungen, so dass dann bei endgültiger Abrechnung die Lohnkosten völlig normal und vorhersehbar zu Steigerungen kommt.
Bei echtem Pfusch am Bau, z.B. Fenster an der falschen Stelle, Wand krumm oder was auch immer haftet im Regelfall das ausführende Unternehmen bzw. derr GU (Generalunternehmener). Aber leider ist das nicht immer so klar wer nun das verbockt hat, da es viele beteiligten Unternehmen gibt.
Dann gibt es klare Planungsfehler. Da hat der Handwerker nichts falsch gemacht, hat das gebaut was im Plan steht, aber der war halt falsch. Ggf. Haftet dann der Planer.
Beispiel jetzt aktuell mit den zu schweren Rauchabzugsgebläsen. Hat der ausführende Handwerker/Unternehmen abweichen vom Plan zu schwere eingebaut oder hat der Planer die falschen Geräte ausgesucht oder vergessen zu definieren wie schwer die max. sein dürfen und der Ausführende hat in gutem Glauben aussuchen dürfen was er wollte?
Wenn Du dich mal im Bekanntkreis unhörst bei Leuten die ein Haus haben bauen lassen, dann wirst du mitbekommen was alles aus den unterschiedlichsten Gründen schief ging und vor allem wie man sich hiterher schlägt, wer zahlt die Rechnung, also wer hast verbockt!
Gruß
Frank
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Schreiberlevel: Forenprinz
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User seit vor Apr. 03
| Geschrieben am 22.09.2015 um 12:12 Uhr  
| [ Beitrag wurde zuletzt editiert von S - FP 230 am 22.09.2015 um 12:13 Uhr ]
SLK172 schrieb:
Mahlzheit,
ist ja alles richtig was ihr schreibt, aber trotzdem bleibt doch die Frage:
Warum klappt in diesem Berliner Projekt so ziemlich gar nichts?
In Berlin klappt irgendwie gar nichts. Was läuft hier besonders schief?
Gruß
Guido
Hi Guido,
politische Inzucht und Einflussnahme, kein Geld und trotzdem Großmannssucht, Vergabe von Pöstchen an Parteifreunde und parteinahe Unternehmen und nicht an die dafür geeigneten. Das nur um ein paar Gründe zu nennen.
Dann haben die anders als andere Städte keine Erfahrung mit solchen Projekten.
Aber schaue Dir Stuttgart21 an. Das ist doch ein echt gelungenes Großprojekt !
Fehler ohne Ende!! Fehlende Genehmigungen, Ualtplanungen die heute nicht mehr zulässig sind, offensichtlich oder vermutete falsche Gutachten und was nicht alles!
Flasche Gutachten zu Entschädigungen von unterfahrenen Gebäuden, das Verwaltungsgebäude einers Kunden wurde schon leicht schief gestellt!
Leider bin ich indirekt Betroffener da einige unserer Kunden da mitten drinnen stecken und da stehen einem echt die Haare zu Berge wenn man Details hört!
Gruß
Frank
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User seit 17.03.2015
| Geschrieben am 22.09.2015 um 13:20 Uhr  
| Ich denke, wenn ein Kostenvoranschlag für bestimmte Arbeiten da ist, kann der finale Preis nur in gewissem Maße davon abweichen (10 % glaube ich). Also das mit den Lohnkosten ist da nur für den ausführenden Unternehmer ein Problem. Ebenso die Preise für Material - hier müsste dann auch vom ausführenden Unternehmen gesagt werden, Materialpreise sind Tagespreise. Dann ist die Kostensteigerung teils klar.
Wir hatte mal Probleme mit einem Tischler, der für uns Fenster und Außentüren gebaut hat. Hatte auch Bockmist gemacht. Der hat erst sein Geld gekriegt, als alles in Ordnung war.
Ich bin jetzt mal so naiv zu glauben, dass das bei jedem Projekt so sein sollte. Eventuell mit Abschlagszahlungen für Teilabschnitte.
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User seit 10.12.2011
| Geschrieben am 22.09.2015 um 13:33 Uhr  
| Hallo Manuela,
wenn dem abgegebenen Angebot ein aussagekräftiges Lastenheft zugrunde liegt, dann mag das so sein.
Wenn alle zu dem Preis abliefern müssten mit dem sie die öffentliche Ausschreibungen gewonnen haben, dann wären die meisten Firmen nach kurzer Zeit Pleite.
Verdient wird an Lücken im Lastenheft und an Änderungen während der Durchführung.
Das wird zum Teil sogar vom Auftragnehmer begrüßt, da das Vorhaben bei vorher bekannten realen Preis gar nicht politisch umsetzbar wäre.
Gruß Rainer
--
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