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psr-slk

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Geschrieben am 05.02.2022 um 01:16 Uhr

[ Beitrag wurde zuletzt editiert von psr-slk am 05.02.2022 um 06:41 Uhr ]

Hallo Bernd,

nun, ich komme aus der Wärmebehandlung und muss festhalten, Zahnräder wie hier das Kettenrad werden nicht als Schuttgut gehärtet.
Dies geht nicht, da bei Zahnrädern, wie auch hier bei den Kettenrädern i. d. R. immer eine gezielte höhere Randhärte der Zähne bei zäher aber etwas niedriger Zahnfußhärte erreicht werden muss.

Man spricht hier von Randschichthärteverfahren.
Die zwei häufigsten Methoden sind zunächst im Getriebebau das Einsatzhärten, also ein Aufkohlen eines niederen Kohlenstoffgehaltes des Grundmaterials am Rand es Zahnes mit anschließendem Härten.
Bei Ketternrädern oder auch anderen Zahnradformen kann es auch das Randschichterhitzen, häufig mit Induktion, einer Flame oder auch Laser und Härten sein.

Etwas weniger zum Einsatz für Zahnradhärten kommt Nitrieren.

Wie auch immer, alle diese Verfahren verlangen eine gezielte Positionierung der Teile im Ofen, bei der Erwärmung in Gestellen, Körben oder Ähnliches als auch zur Abschreckung.

Bei Durchärtung bzw. dem Vergüten ist Schüttgut durchaus üblicher, klassisch ist das bei Schrauben oder auch Naben, Lagerwerkstoffe und andere Teile.

Das mal eine Charge vergeigt werden kann, durch z. B. Defekt der Anlage ist immer möglich, allerdings, so meine Erfahrung, selten und wird durch entsprechende Warneinrichtungen angezeigt. Eher passieren Dinge in der Materialverfolgung und Handling außerhalb des Ofens oder beim Ausgrenzen einer solchen Entdeckung.
Und mit 10% Ausfall wie Du schreibst
… Bei diesen unzureichend gehärteten Teilen sind vielleicht 10% des Härteloses betroffen…
lebt kein Zulieferer und dies ließe MB auch nicht zu. Wie Du schreibst, zum Ausfallgrund können wir ohne Kenntnis der werkstofflichen Untersuchung nichts sagen.

--
Gruß Peter

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Geschrieben am 06.02.2022 um 14:01 Uhr

[ Beitrag wurde zuletzt editiert von hal9000 am 06.02.2022 um 14:06 Uhr ]

Anlernschwabe schrieb:

nach 10 Jahren SLK 350 R171, einer 1 Jahr geleast, den anderen 9 Jahren besessen und 195.000 km gefahren, konstatiere ich mal, das war einer der besten Autos, die gefahren habe.

Kann ich nach 14 Jahren SKK nur bestätigen!

Falls es jemand falsch verstanden hat (oder falsch verstehen wollte): mein Statement bezog sich auf die "tollen" Ankündigungen seitens MB, welche die Stuttgarter Zeitung vom 5.5.2004 zitierte:

Zitat: Stephan Wolfsries, zuständig für Elektrik und Elektronik, kündigte sogar einen Paradigmenwechsel an: "Wir wollen den Menschen das Vertrauen in die Elektronik wieder zurückgeben." Er versprach, bei künftigen Entwicklungen auf elektronische Spielerein zu verzichten. Es seien zu viele Funktionen, die nachweislich keinen Kundennutzen gehabt haben, eingebaut worden.

und von denen überhaupt nichts eingetroffen ist. Im Gegenteil...

--
Herzliche Grüße!
Hal
--------------------
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Anlernschwabe

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Geschrieben am 06.02.2022 um 23:51 Uhr

[ Beitrag wurde zuletzt editiert von Anlernschwabe am 07.02.2022 um 00:10 Uhr ]

N'abend zusammen,

ich wollte hier nur aufzeigen, dass wenn auch ein zugegebenermaßen schwerwiegender Fehler am Fahrzeug auftritt, nicht direkt alles Mist ist, was mit manchen Äußerungen suggeriert wird. Dazu war mein vereinfachtes Verfahren exemplarisch gemeint:

psr-slk schrieb:
...
Wie auch immer, alle diese Verfahren verlangen eine gezielte Positionierung der Teile im Ofen, bei der Erwärmung in Gestellen, Körben oder Ähnliches als auch zur Abschreckung.
...

Wenn diese gezielte Positionierung nicht umgesetzt wurde, haben wir einen möglichen Fehler.

psr-slk schrieb:
...
Das mal eine Charge vergeigt werden kann, durch z. B. Defekt der Anlage ist immer möglich, allerdings, so meine Erfahrung, selten und wird durch entsprechende Warneinrichtungen angezeigt.
...

Und genau diese eher "seltenen" Ereignisse geschehen meiner Erfahrung nach zu häufig und sind der Hauptgrund für die dann auftretenden Probleme beim OEM.

psr-slk schrieb:
...
Und mit 10% Ausfall wie Du schreibst
… Bei diesen unzureichend gehärteten Teilen sind vielleicht 10% des Härteloses betroffen…
lebt kein Zulieferer und dies ließe MB auch nicht zu.
...

Diese 10% bezog ich auf das fehlerhafte Los und absolut nicht als Liefervereinbarung oder Ähnlichem. Somit muss ein Zulieferer oder OEM erst mal damit leben, wenn der Fehler erst im Feld sprich beim Endkunden auftritt. Vereinbart sind natürlich 0 ppm oder etwas im niedrigen dreistelligen Bereich je nach Produkt.

hal9000 schrieb:
...
Falls es jemand falsch verstanden hat (oder falsch verstehen wollte): mein Statement bezog sich auf die "tollen" Ankündigungen seitens MB, welche die Stuttgarter Zeitung vom 5.5.2004 zitierte:
...

Damit wird es klarer, war gemeint war!

--
Grüße
Bernd
______
"If you tell the truth, you don't have to remember anything.” - Mark Twain

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psr-slk

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Geschrieben am 07.02.2022 um 00:49 Uhr

[ Beitrag wurde zuletzt editiert von psr-slk am 07.02.2022 um 19:09 Uhr ]

@Bernd

ich war 10 Jahre in Europa bei den zuliefernden Wärmebehandlern als Spezialist zur Auditierung unterwegs. Die Qualität der Wärmebehandler hier ist schon gut, Rückrufaktionen sind wegen Fehlern, welche die Spezifikation nicht erfüllten, äußerst selten. Die Häufigkeit der Kettenräderdefekte hier bei MB, vor allem über die Zeit von so ab 75-80000 Kilometer und relativ lange über die Herstellzeit ist m. E. eher eine Auslegungsschwäche unter bestimmten nicht vom Test erfassten Einsatzbedingungen. Würde ein Wärmebehandlungsfehler vorliegen, ist der meist „krasser“ z.B. nur 30 bis 35 Rockwellhärte statt weit über 50, wie sie für Getriebe und Kettenräder üblich sind. Und so ein Teil hält dann auch keine 70000 km. Zumindest in allen wenigen Dingen, die in meiner Praxis vorkamen, war es so.
In der Konstruktion, gerade bei Festigkeiten, müssen immer Reserven eingerechnet sein. Wenn also eine Vorschrift beispielsweise 50-55 HRC lautet und man misst am defekten Teil 49 HRC, ist zwar die Spezifikation nicht erfüllt, keine Frage, das Teil aber auch falsch oder zumindest grenzwertig konstruiert. Auch die 50er Härte gehen sicher zu früh kaputt und erst vielleicht die 54 und 55 halten und die Spezifikation müsste 54-60 lauten. Nicht unbedingt in der Härte liegt der Fehler, die wäre für den Zweck Kettentrieb durchaus geeignet, aber die Zahnbreite könnte einen mm mehr vertragen und mit 50-55 funktioniert es dann auch.
Bei 54-60 am Kettenrad wird ggf. wieder die Kette zu sehr beansprucht. Das Zusammenspiel aus den Kräften und der Auslegung ist nicht einfach.
Aber lassen wir das hier jetzt besser. Wie schon bemerkt, ohne Fakten kein Beweis.

--
Gruß Peter

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