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Dutt konterkariert das Leverkusener Selbstverständnis

Was in dieser Saison das große Problem bei Bayer 04 ist, muss am Samstag auch dem letzten Träger rosaroter Sehhilfen klar geworden sein: Bayer 04 spielt nicht mehr wie Bayer 04.

Es ist eine Erkenntnis, die bei den Verantwortlichen des Vereins die Alarmglocken schrillen lassen muss. Doch die nehmen den Verfall der eigenen Spielkultur schon seit Wochen klaglos hin, anstatt ihm aktiv entgegenzusteuern. Das Erreichen der Saisonziele ist jedenfalls nicht erst seit dem HSV-Spiel nachhaltig in Gefahr.

Bayer 04 stand immer für spielerische Dominanz, für das Wissen um die Überlegenheit der eigenen Stärken gegenüber denen des Gegners. Unter Robin Dutt ist das Team zur Ansammlung reagierender Einzelkämpfer geschrumpft.

Taktik und Ausrichtung des Gegners bestimmen stets das eigene Handeln, selbst wenn der Gegner – wie Freiburg und Hamburg – am Tabellenende darbt. Wer einen André Schürrle für zehn Millionen Euro zum Beschatten eines Dennis Diekmeier verpflichtet, konterkariert Selbstverständnis und Identität des amtierenden Vizemeisters.

Dieses schädliche Understatement muss sich Robin Dutt ankreiden lassen. Und er muss es schleunigst korrigieren. Denn das Ausblenden eigener Stärken gehört bestimmt nicht zu den Punkten, die Dutt auf Geheiß von oben verändern sollte.
- rp-online.de -

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