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Klatsch und Tratsch » » Thema: Jäger im Forum ? |
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Beitrag von:
(nicht mehr aktiv)
| Geschrieben am 08.05.2010 um 00:16 Uhr  
| moin
und Waidmannsheil
an die Herren Jäger im Forum.
Der 1, Mai ist durch und sicherlich gab`s schon Waidmannsheil ???
Also bei mir nicht, da zur Zeit ohne Jagd bzw. Jagdherrn.
Hab`böse schleifen lassen und einfach nicht den Drife schon morgen`s um drei aufzustehen.
Gruß J.
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Beitrag von:
... ist OFFLINE
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| Geschrieben am 08.05.2010 um 18:12 Uhr  
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Ostseepower 1 schrieb:
Der 1, Mai ist durch und sicherlich gab`s schon Waidmannsheil ???
Hallo!
Nein, noch nicht, bin aber mit anderern Jagdzeiten 'gesegnet'...hier beginnt`s erst am 15.Mai.
Davor sind aber nocht etliche Abeiten im Revier zu erledigen...Hochsitze prüfen/reparieren, Wildäcker pflügen und säen, Pirschpfade säubern...die Sauen vom Mais fernhalten...Büchsen ein- bzw. probeschiessen...bräuchte eigentlich jetzt 2 Wochen Urlaub...meine Freizeit hat jetzt nur gereicht um ein paar Salzlecken zu erneuern...
Gruss,
SteveR
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Beitrag von:
... ist OFFLINE
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User seit 11.01.2004
| Geschrieben am 09.05.2010 um 12:16 Uhr  
| [ Beitrag wurde zuletzt editiert von AStein am 09.05.2010 um 12:18 Uhr ]
Hallo,
leider gibt es hier doch einige die der Wald-Sicherungs-Staffel angehören.
Kann mir bitte mal einer erklären, was so toll daran ist, Tiere abzuknallen?
Nur zum Zweck der Regulierung geht ja wohl keiner von euch in den Wald.
Mir ist bewußt, dass ein bestimmter Prozentsatz jedes Jahr geschossen werden muss, damit ein ökologisches Gleichgewicht entsteht.
Aber eine Freude am Töten zu haben...
Vielleicht fehlt mir ein Gen , um das zu verstehen.
Das Ganze hat ja mit dem ursprünglichen Jagen nichts zu tun.
Mit Pfeil und Bogen oder Messer wäre das doch viel interessanter.
Hier bei uns im Westerwald gibt es doch tatsächlich Holländer, die 400 km fahren, um hier Tiere abzuknallen. Gehts noch???
Auch ist mir zu Ohren gekommen, dass es "Jäger" aus Deutschland in der hohen Tatra versuchen, weil es hier nicht mehr so viel zum Abknallen gibt.
Da fehlen mir echt die Worte.
Waldmanns Dank
Achim
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Beitrag von:
(nicht mehr aktiv)
| Geschrieben am 10.05.2010 um 23:25 Uhr  
|
AStein schrieb:
Hallo,
leider gibt es hier doch einige die der Wald-Sicherungs-Staffel angehören.
Kann mir bitte mal einer erklären, was so toll daran ist, Tiere abzuknallen?
Nur zum Zweck der Regulierung geht ja wohl keiner von euch in den Wald.
Mir ist bewußt, dass ein bestimmter Prozentsatz jedes Jahr geschossen werden muss, damit ein ökologisches Gleichgewicht entsteht.
Aber eine Freude am Töten zu haben...
Vielleicht fehlt mir ein Gen , um das zu verstehen.
Das Ganze hat ja mit dem ursprünglichen Jagen nichts zu tun.
Mit Pfeil und Bogen oder Messer wäre das doch viel interessanter.
Hier bei uns im Westerwald gibt es doch tatsächlich Holländer, die 400 km fahren, um hier Tiere abzuknallen. Gehts noch???
Auch ist mir zu Ohren gekommen, dass es "Jäger" aus Deutschland in der hohen Tatra versuchen, weil es hier nicht mehr so viel zum Abknallen gibt.
Da fehlen mir echt die Worte.
Waldmanns Dank
Achim
@ Achim
Hmmmm,
jetzt habe ich schon überlegt, was ich poste.
Da es kein schriftlicher Monolog werden soll und ich die Aussage von Nichtjägern sehr ernst nehme und ich mir über mein jagdliches Handeln natürlich auch Gedanken mache, ist ein Einwand von nichtjagenden Mitbürgern immer berechtigt.
Auch ist das, was die Jagd heute ausmacht, nicht in allen Belangen in Ordnung.
Natürlich möchte ich auch nicht das jagdliche Nest beschmutzen.
So ist Sammeln und Jagen eine Tätigkeit, die mindestens genauso alt ist, wie das älteste Gewerbe der Welt und heute absolut gegenwärtig.
Die Weiterentwicklung ist Ackerbau und Viehzucht.
So kann ein waidgerecht erlegtes Stück raren Wildes besser munden als ein unter Qualen gezüchtetes Stück Tier aus Massentierhaltung.
Und hier gefällt mir ABC mit seiner eindeutigen Position, er lehnt den Konsum von Fleisch ab und vermittelt keine Doppelmoral, oder sowas zurechtgebasteltes.
Aber wie gepostet, ein sehr problematisch- interessantes Thema.
Wenn man auf großen Jagden als Mörder bezeichnet wird, dann ist jeder Käufer von Schlachtfleisch ...........
Ich finde solche Umgangsformen sehr traurig und sie zeigen, wie gering die Akzeptanz untereinander ist.
Gruß J.
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Beitrag von:
... ist OFFLINE
Schreiberlevel: Diplomforenuser
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User seit 11.01.2004
| Geschrieben am 11.05.2010 um 14:36 Uhr  
|
Ostseepower 1 schrieb:
AStein schrieb:
Hallo,
leider gibt es hier doch einige die der Wald-Sicherungs-Staffel angehören.
Kann mir bitte mal einer erklären, was so toll daran ist, Tiere abzuknallen?
Nur zum Zweck der Regulierung geht ja wohl keiner von euch in den Wald.
Mir ist bewußt, dass ein bestimmter Prozentsatz jedes Jahr geschossen werden muss, damit ein ökologisches Gleichgewicht entsteht.
Aber eine Freude am Töten zu haben...
Vielleicht fehlt mir ein Gen , um das zu verstehen.
Das Ganze hat ja mit dem ursprünglichen Jagen nichts zu tun.
Mit Pfeil und Bogen oder Messer wäre das doch viel interessanter.
Hier bei uns im Westerwald gibt es doch tatsächlich Holländer, die 400 km fahren, um hier Tiere abzuknallen. Gehts noch???
Auch ist mir zu Ohren gekommen, dass es "Jäger" aus Deutschland in der hohen Tatra versuchen, weil es hier nicht mehr so viel zum Abknallen gibt.
Da fehlen mir echt die Worte.
Waldmanns Dank
Achim
@ Achim
Hmmmm,
jetzt habe ich schon überlegt, was ich poste.
Da es kein schriftlicher Monolog werden soll und ich die Aussage von Nichtjägern sehr ernst nehme und ich mir über mein jagdliches Handeln natürlich auch Gedanken mache, ist ein Einwand von nichtjagenden Mitbürgern immer berechtigt.
Auch ist das, was die Jagd heute ausmacht, nicht in allen Belangen in Ordnung.
Natürlich möchte ich auch nicht das jagdliche Nest beschmutzen.
So ist Sammeln und Jagen eine Tätigkeit, die mindestens genauso alt ist, wie das älteste Gewerbe der Welt und heute absolut gegenwärtig.
Die Weiterentwicklung ist Ackerbau und Viehzucht.
So kann ein waidgerecht erlegtes Stück raren Wildes besser munden als ein unter Qualen gezüchtetes Stück Tier aus Massentierhaltung.
Und hier gefällt mir ABC mit seiner eindeutigen Position, er lehnt den Konsum von Fleisch ab und vermittelt keine Doppelmoral, oder sowas zurechtgebasteltes.
Aber wie gepostet, ein sehr problematisch- interessantes Thema.
Wenn man auf großen Jagden als Mörder bezeichnet wird, dann ist jeder Käufer von Schlachtfleisch ...........
Ich finde solche Umgangsformen sehr traurig und sie zeigen, wie gering die Akzeptanz untereinander ist.
Gruß J.
Hallo,
danke für die umsichtige Antwort.
Klar waren wir mal Jäger und Sammler, allerdings blieb uns nichts anderes übrig, da wir ja Hunger hatten. Das kann man wohl nicht mit der heutigen Jagd vergleichen. Da wird mit Geländewagen bis an den Hochsitz gefahren und dann ohne jegliche Anstrengung seinem Hobby nach gegangen.
Ich empfinde es auch als Unterschied, ob man Tiere extra für den Verzehr züchtet oder Sie in ihrer freien Wildbahn schießt.
Ich esse kein Fleisch vom Wild.
Ich betone noch mal, dass ich nicht generell gegen das schießen von Wild bin, ein gezieltes Eingreifen muss wohl sein.
Wie man daran Spass haben kann, ist mir immer noch schleierhaft. Mir würde es für jedes Tier Leid tun, das ich erschießen müsste.
Gruß
Achim
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Beitrag von:
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Beiträge: 1410
User seit 06.11.2003
| Geschrieben am 11.05.2010 um 17:02 Uhr  
|
AStein schrieb:
Hallo,
leider gibt es hier doch einige die der Wald-Sicherungs-Staffel angehören.
Kann mir bitte mal einer erklären, was so toll daran ist, Tiere abzuknallen?
Nur zum Zweck der Regulierung geht ja wohl keiner von euch in den Wald.
Mir ist bewußt, dass ein bestimmter Prozentsatz jedes Jahr geschossen werden muss, damit ein ökologisches Gleichgewicht entsteht.
Aber eine Freude am Töten zu haben...
Vielleicht fehlt mir ein Gen , um das zu verstehen.
Das Ganze hat ja mit dem ursprünglichen Jagen nichts zu tun.
Mit Pfeil und Bogen oder Messer wäre das doch viel interessanter.
Hier bei uns im Westerwald gibt es doch tatsächlich Holländer, die 400 km fahren, um hier Tiere abzuknallen. Gehts noch???
Auch ist mir zu Ohren gekommen, dass es "Jäger" aus Deutschland in der hohen Tatra versuchen, weil es hier nicht mehr so viel zum Abknallen gibt.
Da fehlen mir echt die Worte.
Waldmanns Dank
Achim
Hallo Achim!
Du reduzierts wie viele, die nichts oder nur kaum etwas mit der Natur und der Jagd zu tun haben, die ganze Jagerei auf das "Abknallen".
Ok, es mag auch einige 'Jäger' geben, die das auch tun (schwarze Schafe gibt's überall) aber als Jäger mit Revier hat man theoretisch das ganze Jahr über zu tun...das reine "Abknallen" (alleine der Begriff ist schon schrecklich) reduziert sich auf wenige Minuten....vor und nach dem Schuss hat man jedoch immer viel zu tun.
Die Jäger als "Hobby"-Jäger, -Mörder oder was auch immer zu betiteln ist fast eine Frechheit, wenn man bedenkt, wieviel Zeit, Geld, Schweiss, Verantwortung und Nerven der Jäger in ein gut geführtes Revier investieren muss.
Weisst du, wieviele Stunden bzw. Jahre man braucht, um einen Jagdhund oder gar einen Schweisshund auszubilden?
...und weisst du, wieviel Tränen und Schnaps es kostet, wenn dein langjähriger 4-beinige Jagdgefährt von einem Wildschwein in die ewigen Jagdgründe befördert wird...ganz zu schweigen von den weinenden Kinderaugen wenn man dann nach Hause kommt
Kannst du dir vorstellen, wieviel Zeit und Geld die Jägerschaft in die Impfaktion gegen die Schweinepest investiert hat?
Weisst du was 40, 80 oder 150ha Mais für einen Revierpächter an Wildschäden bedeuten können...bzw wie teuer Verbiss- Schäl oder Fegeschäden an einer jungen Fichtenkultur werden können?
Der reine Tötungsakt an sich reizt eher wenig und auch nicht übermässig spannend.
Sicher, ein erfolgreicher und schnell tötender Schuss stellt ein Erfolgserlebnis dar und belohnt für die Mühe eines ganzjährig gut geführtes Revier...kaum einer aber wird sich so wie eine weit verbreitete Meinung lautet am töten oder am toten Tier 'aufgeilen', sondern freut sich über das eigene Können, den gelungenen Schuss, die 'Ernte', bzw. den Ertrag für die viele Mühe, die es gekostet hat jenen Hochsitz zu errichten von woaus man das Tier erlegen konnte.
Sicher gibt es Leute, die sich oder anderen mit ihren Abschüssen etwas beweisen müssen/wollen...diese Kategorie 'Jäger' hab ich aber schnell abgehakt...ein gemütlicher Abend in der Jagdhütte, wo man über sein Jagdglück oder Pech in 'grüner' Runde, mit mehr oder weniger Jägerlatein, berichtet, gehört einfach dazu....man tauscht Erfahrungen aus, lacht, kommt manchmal ins Grübeln, überdenkt seine Ansichten/Handlungen...aber diesen 'Schwätzern', die nur davon reden was sie schon alles erlegt und erlebt haben drehe ich schnell den Rücken zu.
Mit Pfeil und Bogen, bzw. dem Messer...*lach* ...die Kugel ist und bleibt das beste Mittel um ein (Wild-)Tier schnell und sicher zu töten und um ihm unnötiges Leid zu ersparen...das hat weder etwas mit einem 'feigen' noch mit einem 'unfähigen' Jäger zu tun, wenn er auf die Langwaffe zurückgreift, um sein Wild zu erlegen.
Gejagt wird sicher um zu regulieren...um die Wildbestände auf erträglichem Niveau für Wald, andere Wildtiere (Bodenbrüter, Hasen....) und die Landwirtschaft zu halten.
Wir nicht gejagt, kommen die Wildschweine bis in die Vorgärten, verschwinden viele Arten von Bodenbrütern in den hungrigen Fängen vom Fuchsgeheck...
Worum geht's/ging's denn bei dem "ursprünglichen" Jagen...worum geht's da heute? ...immer schön, wenn man das von Nicht-Jägern erklärt bekommt, die die Jagd nur aus Disney-Comics kennen.
Auch heute geht es da auch noch um die Gewinnung von gesundem Fleisch bzw. Wildbret...schau dir mal die Gesamtstrecke in Deutschland an...da kommen einige Container zusammen!
Stell dir vor, was da an CO2 in die Luft geblasen würde, wenn man dieses Fleisch auch noch aus Neuseeland, Südamerika, etc. einfliegen müsste...Jagd ist auch aktiver Umweltschutz und Schutz der Ressourcen!
Wieso wird dem Jäger keine Freude und kein Spass an seinem Werk erlaubt?
Alles darf heute Spass machen...beim Mordic-Walking angefangen, über SLK bis hin zu den ausgefallensten Hobbys...nur der 'pöse' Jäger darf nie mal in geselliger Runde zusammensitzen ohne gleich als Alkoholiker zu gelten.
Jeder darf seinen Wauwau frei laufen und wildern lassen, nur der Jäger nicht...er muss sogar noch Prüfungen mit dem Hund ablegen.
Alle dürfen die Natur geniessen, dadurch fahren, laufen, crossen, wandern nur dem Jäger werden die Hochsitze abgesägt, die Jagdhütten abgefackelt und die Reifen durchstochen und Material zerstört...und für jeden Puups muss er sich verantworten.
Jäger werden wie potentielle Kriminelle behandelt, nur weil sie einen Waffenschrank zuhause stehen haben.
Alle dürfen tausende km nach Südafrika zur WM fliegen um dort 22 überbezahlten Werbemarionetten beim 'Sport' zuzusehen...fährt ein Hölländer 400km um einen Bock zu erlegen schreit man nach 'Skandal'.
Ich bin auch kein grosser Freund von Jagdreisen etc...aber wenn die Sache 'sauber' gemanagt wird und die Jagd nicht zur dem reinen Profit dient...wieso nicht?
Die Beweggründe einer Jagdreise sind sehr verschieden....ob es damit zu tun hat, dass Deutschlands Wälder leer"geballert" sind wage ich aber arg zu bezweifeln!
Was mich dennoch zur Jagd motiviert, kann man nicht in ein paar Worte oder Sätze fassen...es gibt Leute, dir brauchen ganze Bücher dazu.
Es fängt bei einem schönen Sonnenaufgang in aller Hergottsfrühe an, die zwitschernden Vögel, die je nach Uhrzeit ihr eigenes Lied zwitschern die klare Luft, die Aussicht...zwar hat man des öfteren kalte Finger, oder eine kalte Nase...aber nichts entschädigt den freien Kopf den man danach auf dem Weg zur Abreit oder nach Hause hat.
Das Beobachten einer Kuhherde, der streitenden Hasen, dem mäuselnden Fuchs...
Schon mal einem Hirsch in der Brunft zugehört, wenn er mit den Kollegen bzw. Nicht-Kollegen aus dem Nachbarrevier kommuniziert, bzw. wenn sie mit ihrem Geweih um ein Rudel Kahlwild kämpfen?
Jagd bedeutet auch eine Wiese nach Rehkitzen abzusuchen und sie vor dem Mähbalken zu retten, der nachmittags die Wiese mähen soll.
Jagd heisst auch einer 'banalen' Wespe zuzusehen, wie sie an Hochsitz nagt um Fasern für ihr Nest zu bekommen.
Jagd heisst mit dem Hund zu arbeiten, mit ihm zu spielen und zu lachen...oder aber weinen zu müssen.
Jagd heisst Bewegung an der frischen Luft.
Jagd heisst Traditionen zu pflegen, Respekt vor der Natur zu haben/zu kriegen und jahrzehntelange Erfahrungen zu erlernen, sie ggf. anzupassen und danach an die nächste Generation weiterzugeben.
Jagd heisst Disziplin und Gedult erlernen...
Jagd heisst die Rolle, bzw. das Bild vom Mensch in der Natur anders zu sehen, bzw. neu zu erlernen.
Jagd heisst eine schwierige Jägerprufung abzulegen, die einem aber eine solide Basis an Wissen über sein Umfeld mit auf den Weg gibt.
Zur Jagd gehört auch das Jägerlatein.
Jagd gehört, auch wenn es nicht immer alle Landwirte zu schätzen wissen einfach in eine ländlichen Region.
Jagd heisst leckeres, gesundes Fleisch ohne Antibiotika, künstliche Hormone und Gen-Tech sondern (noch) Natur pur ohne lange Liefer- und Transportwege.
Jagd heisst auch Musik machen.
Jagd heisst die Natur und die Tiere, bzw. ihre Gewohnheiten und Besonderheiten immer besser kennen zu lernen.
Jagd heisst Nicht-Jägern die wunderbare Natur näher zu bringen, und ihnen verschiedene Zusammenhänge zu erklären.
Jagd heisst das tägliche Brot für viele Leute...nicht nur die Büchsenmacher verdienen ihren Lebensunterhalt an/mit der Jagd...ohne Hose und richtiges Schuhwerk jagt es sich auch schlecht...und mit Geländewagen geht vieles auch leichter.
Jagd heisst auch ab und zu mal die Büchse mit dem Fotoapparat zu tauschen und einfach nur mal Fotos zu 'schiessen'.
Jagd heisst auch neue Freunde kennenlernen, und gemeinsam vieles erleben.
...so, und Jagd heisst aber jetzt auch, dass ich Schluss machen muss, da ich heute Abend noch zu einer Versammlung des lokalen Jägerkreises muss.
...wahrscheinlich habe ich noch sehr viel vergessen, was Jagd alles (für mich) heisst bzw. nicht heisst...und vielleicht ergänzt ja noch der eine oder andere hier diese Zeilen.
Gruss,
SteveR
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User seit 06.11.2003
| Geschrieben am 11.05.2010 um 17:15 Uhr  
| [ Beitrag wurde zuletzt editiert von SteveR am 11.05.2010 um 17:18 Uhr ]
AStein schrieb:
Wie man daran Spass haben kann, ist mir immer noch schleierhaft. Mir würde es für jedes Tier Leid tun, das ich erschießen müsste.
Nochmals kurz Hallo!
Wie schon geschrieben hält sich der 'Spass' beim Schuss sehr in Grenzen.
Der Schuss ist, ohne jetzt in Wortspielereien zu verfallen, eine toternste Angelegenheit, wo es wirklich um Leben bzw. dem schnellstmöglichen Tot geht!
Je konzentrierter und aufmerksamer man vor während und nach dem Schuss ist, umso mehr Leid kann man dem Tier ersparen.
Mein alter verblichener Lehrmeister hat mir bei meinem 1. Rehbock gesagt:
"...und wenn du mal vor dem erlegten Bock stehst, und das Tier tut dir nicht mehr Leid, dann häng die Flinte an den Nagel!" ...bei fast jedem Stück Wild kommt mir dieser Satz wieder in den Kopf und ich ziehe den Hut bzw. die Mütze vor dem Tier.
Gruss,
SteveR
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User seit 14.06.2005
| Geschrieben am 11.05.2010 um 17:31 Uhr  
| [ Beitrag wurde zuletzt editiert von Sternchen1973 am 11.05.2010 um 17:32 Uhr ]
Hallo Steve,
vielen Dank für deine schönen und anschaulichen Zeilen, sie zeigen das Bild eines Jägers wie er sein soll und eröffnen uns einen Blick in die Arbeit und des Lebens des engagierten Jägers. Sie zeigen die guten und die schlechten Zeiten und auch die Arbeit die in der Jagd steckt. In der richtigen Jagd steckt halt auch jede Menge Passion und nicht nur das Töten.
Ich selber jage nicht, kenne allerdings einige. Darunter sind die meisten passionierte Jäger, die die Jagd, so wie Du auch als Dienst sehen und "Freud und Leid" kennen und manchmal einfach nur die morgendliche Stille im Wald genießen wollen oder das eine oder andere Wild auch mit der Kamera "schiessen"... bzw. auf eigenen Grund als Eigenjagdbesitzer das Jagdrecht ausüben wollen. Es gibt allerdings auch wie bei jeder Medaille auch eine Kehrseite - einige sogenannte "Jäger", die nur um des Tötens willen jagen...
Gruß aus BaWü
Malin
P.S. Was macht ihr eigentlich mit den vor den Mähdreschern geretteten Rehkitzen? | Antworten
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User seit 06.11.2003
| Geschrieben am 11.05.2010 um 17:49 Uhr  
| [ Beitrag wurde zuletzt editiert von SteveR am 11.05.2010 um 17:51 Uhr ]
Sternchen1973 schrieb:
In der richtigen Jagd steckt halt auch jede Menge Passion und nicht nur das Töten
P.S. Was macht ihr eigentlich mit den vor den Mähdreschern geretteten Rehkitzen?
Hallo!
Puuh...wenigstens eine(r), der(die) mich/uns Jäger versteht!
Also genaugenommen retten wir die Kitze nicht vor dem Mähdrescher, sondern vor dem Mähbalken, dem Rotormäher mit dem der Bauer das Gras im Mai/Juni mäht wenn die Anfang Mai geborenen Kitze sich noch im hohen Gras verstecken weil sie der Mutter noch nicht folgen können.
Das Kitz liegt den ganzen Tag hier versteckt und wird nur ein paar mal kurz von der Mutter hier besucht und gesäugt.
Im Juli/August, wenn der Mähdrescher anrückt sind die Kitze dann schon sehr flink und machen sich mit dem Alttier aus dem Staub.
Die kleinen Dinger, im Mai oft noch kleiner als eine Katze, werden mit reichlich Gras an den Händen dann aus der Wiese herausgetragen und wieder im Gestrüpp versteckt.
Das Gras ist sehr wichtig, denn bemerkt die Geiss den eringsten Menschen- bzw- Fremdgeruch an ihrem fast geruchlosen Kitz, lässt sie es zurück.
Die Geiss findet das Kitz abends dann normalerweise auch wieder...beide 'Fiepen' sich Gegenseitig zu bis sie wieder zusammengefunden haben.
Gruss,
SteveR
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User seit 11.01.2004
| Geschrieben am 11.05.2010 um 20:07 Uhr  
| [ Beitrag wurde zuletzt editiert von AStein am 11.05.2010 um 20:11 Uhr ]
Hallo Steve,
danke für Deine Sicht der Dinge.
Ich besitze ein größeres Stück Wald und wohne auch praktisch im Wald.
Das ist hier im Westerwald noch möglich. Auch bin ich mit der Natur des Waldes von kindes Beinen vertraut.
Der Schrei des Rehbocks ist mir wohl bekannt, da ich ihn oft höre.
Ich kann Deine Argumentation in so weit folgen, dass Du gerne in der Natur bist, sie pflegen möchtest und sie einfach im Ruhe genießen möchtest.
Das mache ich auch.
Frage Dich bitte mal, ob Du den ganzen Aufwand auch betreiben würdest, wenn es Dir nicht erlaubt wäre eine Waffe zu tragen?
Dann müsste auch Dein Hund nicht leiden und die Kinder bräuchten nicht zu trauern.
Würdest Du den Aufwand auch betreiben, wenn es eine andere Möglichkeit gäbe des Bestand zu kontrollieren? Es bräuchte keinen Hochsitz mehr, die den Wald verschandeln.
Würde der Holländer auch die 400 km fahren, wenn er nur die Natur beobachten dürfte?
Würdest Du den Aufwand auch betreiben, wenn es Deine Aufgabe wäre die nötige Anzahl von Böcken zu kastrieren, damit die Population nicht zu groß wird?
Würdest Du auch den ganzen Aufwand betreiben, wenn es Dir nicht erlaubt wäre das Fleisch zu Essen? Das Tier und entsprechend das Fleisch gehört Dir nicht. Du hast, wenn überhaupt, nur einen kleinen Anteil daran, dass das Tier gedeiht. Du erntest ohne zu sähen. Das mit dem CO² war ja wohl nicht ernst gemeint.
Würdest Du den ganzen Aufwand auch betreiben, wenn es nicht erlaubt wäre seine Trophäen von toten Tieren auszustellen?
Kannst Du nur eine Frage mit "JA" beantworten?
Ich werde keinen einzigen Jäger mit meinen Argumenten umstimmen, da Jäger einfach anders ticken. In meinen Augen ist und bleibt es ein Abknallen.
Auf meinen Waldstück wird es weder Hochsitze noch erfolgreiche Treibjagden geben. In meinem Betrieb wird es keinen Angestellten mit Jagdschein geben. Ich bin derzeit dabei die nächste Jagdpacht zu übernehmen und werde versuchen all die Punkte zu beherzigen, ohne einen einzigen Schuss abzugeben.
Ich kann Dich dann gerne mal einladen und Du kannst Dich selbst überzeigen, dass es auch ohne Töten geht.
Übrigens wähle ich nicht Grün, sondern wahrscheinlich das Gleiche wie Du.
Gruß
Achim
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