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Toto

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Toto

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Geschrieben am 18.09.2003 um 03:38 Uhr

Hallo Lucky,

ich hatte vor ca. 10 Jahren auch mal eine Igelin zum überwintern.
Ich habe sie am 16. Januar, meinem Geburtstag, fast überfahren.
D.h. ich bin drübergefahren, aber sie war mittig zwischen den Spuren.
Dabei habe ich mich (und meine Schwester) spontan gefragt, was das denn gewesen sein könnte: Verdacht kam auf Igel. Ich also angehalten, und nachgesehen. Das Tier war weg. Bei anschließender Suche konnte ich es unter einem geparkten Auto finden. Also zum Glück nichts passiert.
Das es Abend so um 0°C war, wollte ich das Tier nicht wieder auf den nahegelegen Friedhof, von dem es wohl gekommen ist, zurückbringen.
Wir haben es mitgenommen und näher untersucht.
Es wog ca. 350g und war voller Igel-Flöhe.
Ich hatte es über Nacht erstmal in einer Faltbox im Treppenhaus unterbracht.
Am nächsten Morgen war die Box leer.
Die Box stand im Zwischengeschoß (2,5 Etg.).
Unten im Treppenhaus war aber auch nichts zu finden.
Am nächsten Tag erfuhr ich von der Mieterin im EG, dass sie einem Igel auf Ihrer Fußmatte gefunden hatte. Sie hat sich wohl sehr gewundert.
Sie hatte das Tier auch schon mit Hundeflohpulver behandelt und es mir zurückgegeben.
Trotz Darreichung von Katzenfutter hate das Tier abgenommen auf 300g.
Ich habe den Igel in einem stabilen Pappkarton (80x80xm) untergebracht, mit Zeitung ausgelegt und einem kleineren Karton mit reingeschnittener Öffnung als Schlafhaus, ausgestopft mit zerknülltem Zeitungspapier.
Nach einigen Tage haben wir den Igel zu einer Igel-Station (in Essen) gebracht. Die waren recht kompetent, hatten selbst ca. 10 Wintergäste, und waren bestrebt anderen dabei zu helfen, die Igel zu überwintern.
Da haben wir auch erfahren, das es ein Weibchen ist.
Die Dame von der Igel-Station hat das Tier einfach auf den Boden laufen lassen, dabei die Hinterbeine des Tieres ergriffen und angehoben, bis sie den kleinen Unterschied erkennen konnte. Ich hatte es vorher schon mit einfach umdrehen versucht, aber da hat sie sich natürlich geziert und zusammen gerollt.
Danach hatte ich noch die Idee, das Tier auf einer Glasplatte laufen zu lassen, und von unten nachzuschauen: so funktioniert es auch.
In der Igel-Station bekam sie noch eine Spritze gegen Würmer und ein Vitamin-Präparat.
An Tipps hat man uns mit auf den Weg gegeben, kein Katzen-Futter zu verfüttern, weil dadurch die Igel bzw. deren Exkremente übel riechen. Besser seien z.B. gekochte Hähnchen-Flügel (ohne jegliche Gewürze!).
Davon hat sie jeden Tag einen halben bekommen, dazu Igel-Trocken-Futter aus der Zoo-Handlung und gelegentlich lebende Mehlwürmer (auch aus Zoo-Handlung). Die waren für die Igelin der Hit! Selbst eine schwere Glasschale (für das Trink-Wasser) hat sie mit der Schnauze angehoben, um die flüchtigen Mehrwürmer nicht entkommen zu lassen. Mein Schwester hat die Igelin schließlich Ms. Igi getauft.
Sie, die Igelin, hat dann gut zugenommen: bis Mai war sie bei ca. 1000g.
Dann haben wir sie im Essener Gruga-Park am frühen Abend ausgesetzt und ihr noch eine Hähnchenflügel mit auf den Weg gegeben.
Winterschlaf hat die Igelin nicht (mehr) gehalten. Sie ist lt. Igel-Station wohl aufgewacht, weil sie zu leicht war, und irrte Mitte Januar durch die Kälte.
Bei mir lebte sich im großen Karton, der im bBad stand (Fenster zum guten Lüften war vorhanden).
Gepennt hat sie bis nachmittags so ca. 17:00 danach regte es sich im Schlafhaus und sie kam heraus, um ihren Chicken-Wing abzuholen.
Um sie gut beobachten zu können, ohne sie zu stören, habe ich über ihrem "Gehege" eine Video-Kamera installiert: dann gab es immer Igel-TV.
Nachts habe ich sie auch in einem abgesperrten Zimmer frei laufen lassen:
sie sucht dann dort ein WC-Ecke, die man einfach mit Zeitung auslegt.
Einmal habe ich sie dabei beobachtet, wie sie mit auf dem Bodem herum liegenden Billiard-Kugeln "gespielt" hat: sie hat sich von oben mit den Vorder-Beinen auf die Kugel gestützt, bis diese weggerollt sind.
Die Kugeln rollten dabei ca. 1m gegen die nächsten Wand. Wenn es ein Vogel-Ei gewesen wäre, wie die Igelin wohl annahm, wäre es sicher aufgeplatzt.
Igel kann man gut tragen, wenn man sie einfach umdreht. Dann rollen sie sich automatisch zusammen und bewegen sich erstmal nicht.
Wenn das Tier später schwerer ist, wird das Tragen in der hohlen Hand allerdings leicht schmerzhaft: dann hilf ein Arbeitshandschuh aus dem Baumarkt.
Wenn man den Igel streichelt kommt es darauf an, ob das Tier entspannt ist: wenn nein sind die Stacheln gegeneinander verspreizt und es ist eher schmerzhaft. Ist das Igel hingegen entspannt, kann man die Stacheln mit den Fingern "durchkämmen" fast wie Haare - ein deutlicher Unterschied.

Viel Glück mit Deinem Gast und halte uns auf dem laufenden.

--
Gruß
Andreas

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Geschrieben am 18.09.2003 um 09:50 Uhr

Hallo Toto,

klasse Bericht! Hab viel daraus gelernt. Danke!

Noch ein kurzes Update zu meiner Igel-Geschichte:
Heute nacht um 23 Uhr bin ich noch mal in den Hof. Da waren Mama und Baby grad dabei, an mir vorbei zu marschieren Richtung Straße.

Hab mich dann in den Weg gestellt und versucht, die beiden zurück in den Garten zu treiben. Mama ist auch sofort umgekehrt. Nur das Kleine hat mich angeguckt und hat sich auch von mir streicheln lassen.

Da dachte ich mir:"Wenn Du Dich streicheln läßt, dann läßt Du Dich auch sicher wiegen!".

Also, Kleines gepackt (ohne mucken), rein in die Küche und auf die Waage. Traurige 100 g! Dann hab ich es wieder zu Mutti getragen und die beiden sind weitermarschiert.

Heute morgen waren sie nicht an ihrem Platz.

Ich hoffe, sie kommen wieder....

Gruß
Chrissy

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Geschrieben am 18.09.2003 um 10:47 Uhr

Hallo Andreas,

klasse Bericht mit viel Wissenswertem. Das mit dem Katzenfutter stimmt, es stinkt heftig

.
Kannst Du mal die Adresse und Telefonnummer der Igelstation in Essen posten, von BO nach E ist es im Fall der Fälle, daß wir ihn nicht genügend auf Gewicht kriegen ja nicht weit.

--
Grüße, Lucky

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Geschrieben am 18.09.2003 um 10:54 Uhr

Chrissy schrieb:

Traurige 100 g!

Gruß
Chrissy

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Hallo Chrissy,

das ist verdammt wenig. Da kann man nur hoffen, daß die Mutter noch für ordentliche Mahlzeiten sorgt.
Gestern Abend kamen wieder ganze Igelsippen zum Futtern auf die Terasse, zeitweise waren drei Tiere parallel auf drei Futternäpfe verteilt. Ein Kleintier haben wir uns schnell geschnappt und gewogen, deutlich über 300 Gramm schwer. Gekochte Hühnchenteile sind der Hit, aber auch Trockenfutter für Katzen wird unter lauten Knacken von den Zähnchen der Kleinen geknackt. Solange sie draußen leben stört der Geruch ja nicht.....
Ich bin auf das Wiegen heute Abend gespannt.

--
Grüße, Lucky

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Chrissy

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Geschrieben am 18.09.2003 um 11:27 Uhr

Hallo LuckySLK,

bin schon am überlegen, ob wir den Kleinen nicht lieber "zwangsinhaftieren". Mit Mutter, versteht sich. Unser Vermieter ist auch schon fieberhaft am überlegen, was wir tun, um die beiden im Garten zu behalten.

Ich hoffe ja so, daß sie heute abend wieder da sind.

Gruß
Chrissy

--
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Geschrieben am 18.09.2003 um 12:06 Uhr

Chrissy schrieb:

Hallo LuckySLK,

bin schon am überlegen, ob wir den Kleinen nicht lieber "zwangsinhaftieren". Mit Mutter, versteht sich. Unser Vermieter ist auch schon fieberhaft am überlegen, was wir tun, um die beiden im Garten zu behalten.

Ich hoffe ja so, daß sie heute abend wieder da sind.

Gruß
Chrissy

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Chrissy,

sprich doch vorher einen Tierarzt oder ein Tierheim an. Wenn die Igelmutter dabei ist ist die Situation für den Kleinen vielleicht trotz des geringen Gewichtes anders. Ich würde erst einmal jeden Abend Futter rausstellen, immer wieder an dieselbe Stelle möglichst etwas vom Haus entfernt (Stoffwechsel!), damit sich der Kleine den Bauch vollfuttern kann und ihn dann immer mal wieder zwischendurch wiegen. Bis Ende September soll er dann so etwas 400-500 Gramm wiegen. Nach Aussage des hiesigen Tierheimes nehmen Igel bei gesundem Zustand schnell an Gewicht zu.

Bei Igoletto war der Auslöser für die Aufnahme, daß er apathish tagsüber auf dem Rasen lag, was völlig untypisch für einen kleinen Igel ist, der noch mit seiner Mutter zusammenleben sollte. Nach Kontakt mit einem Tierarzt haben wir ihn dann aufgenommen, da dieser meinte, daß die Mutter entweder tot ist oder den Kleinen vertrieben hat, was vorkommen soll.

Einen erwachsenen Igel plus einen kleine in der Wohnung bzw. im Haus ist sicher eine Herausforderung, denn der große Igel braucht Auslauf und kann verdammt gut klettern. Wegen des räumlichen Zusammenlebens müßten beide aus hygienischen Gründen auch unbedingt gleich zu Anfang zum Tierarzt, um Flöhe, Milben und Würmer zu entfernen. Außerdem müffelt die Bande ganz schön.....

--
Grüße, Lucky

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Geschrieben am 18.09.2003 um 19:19 Uhr

SIE SIND WÄÄÄÄÄÄÄG !

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Geschrieben am 18.09.2003 um 23:41 Uhr

Also Hallo

Ich lese hier mit Spannung mit

wenn die so wenig wiegen dann schaffen die das meist nicht. Unsere Eltern hatten aus diesem Grund einen Igel über den ganzen Winter bis ins Frühjahr.
Der Tierarzt hat die Behandlungskosten für umme gemacht.

Also wenn es geht sollte man die festhalte und über den Winter bringen wenn man kann. Wir fahren ja schon genug Tot übers Jahr von den kleinen Kerls.

Gruß aus de Pfalz Zorro

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Geschrieben am 18.09.2003 um 23:53 Uhr

Chrissy schrieb:

SIE SIND WÄÄÄÄÄÄÄG !

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Chrissy,

warte ab, die Nacht ist noch lang. Die Igel kommen erst mit der Dunkelheit, vielleicht auch erst am nächsten Abend, weil sie irgendwo anders einen fetten Happen gefunden haben. Sie haben eine gute Orientierung und wissen, wo sie hingehören.

Igoletto hat von gestern auf heute Abend satte 50 Grämmer zugelegt. Er ist putzig und viel zu zutraulich, denn er muß ja sein Leben demnächst wieder alleine leben. Wenn seine Gewichtszunahme so bleibt, dann werden wir ihn am übernächsten Wochenende auswildern, bei hochgerechnet so um die 500 Gramm Kampfgewicht.

Ich sehe mal zu, daß ich morgen von ihm ein Photo mache, das ich dann hier einstelle.

--
Grüße, Lucky

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Geschrieben am 19.09.2003 um 00:03 Uhr

ZORRO schrieb:

Also Hallo

Ich lese hier mit Spannung mit wenn die so wenig wiegen dann schaffen die das meist nicht. Unsere Eltern hatten aus diesem Grund einen Igel über den ganzen Winter bis ins Frühjahr.
Der Tierarzt hat die Behandlungskosten für umme gemacht.
Also wenn es geht sollte man die festhalte und über den Winter bringen wenn man kann. Wir fahren ja schon genug Tot übers Jahr von den kleinen Kerls.

Gruß aus de Pfalz Zorro

Zorro,

Geduld, wir schaffen das schon vor Einbruch des Frostes. Den ganzen Winter über möchten wir nicht die Sorge für die kleine Wurzel haben. Abgesehen von seinen Gerüchen und der Sauberkeit denken wir, daß er so schnell wie möglich wieder unter Seinesgleichen soll, das ist sein Lebensraum. Wir versuchen ihn auf ein entsprechendes Gewicht zu bekommen, dann muß er sein Leben wieder selbst in die Pfote nehmen. Alles andere wäre falsche Tierliebe. Bislang klappt ja (fast) alles wunderbar, im wahrsten Sinne des Wortes, der Ernst des Lebens komt auf Igoletto zu, wenn er wieder ausgewildert wird.

--
Grüße, Lucky

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