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Zebu

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Geschrieben am 22.06.2022 um 11:05 Uhr

BigKeith schrieb:
Du kannst innerhalb von 14 Tagen, ohne Angaben, vom Kaufvertrag zurück treten.

ALSO FINGER WEG.

Finger weg schein wohl klar.

Aber 14 Tage Widerrufsrecht gibt es nur bei Verträgen die durch das Fernabsatzgeschäft zustande gekommen sind, also z.B. Online.

Wurde vor Ort ein Vertrag unterschrieben gibt es davon nur in ganz wenigen Fällen ein Rücktrittsrecht.
Und ob ein, durch MB instandgesetzter Wasserschaden vor 7 Jahren, dazu zählt?
Stellt sich noch die Frage, ob dieser leicht zu ermittelnde Sachstand, vom Verkäufer hätte angegeben werden müssen?

Im Zweifel geht das alles nur mit Anwalt, Gericht und zweifelhaften Ausgang.

Zebu

--
SLK 300 R172

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psr-slk

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Geschrieben am 22.06.2022 um 13:26 Uhr

Nun, ich würde so ein Auto nur mit großzügig angepassten Restwert kaufen wollen, wenn überhaupt.

Man beachte, der Reparaturaufwand wurde mit 28.000 $ als etwa auch 28.000 Euro in 2015 ausgewiesen. D.h. die Überflutung war schon erheblich. Interior, sprich Teppiche, Sitze, Türausstattung ggf. das ganze A-Brett plus Motorelemente, die nicht wasserdicht waren, mussten wohl erneuert werden.
Anders kommt so eine Summe nicht zusammen.

Wenn dies gemacht wurde und die übrige Technik schon 7 Jahre überlebt hat, ist aufs Wasser bezogen da nichts Schlimmeres zu erwarten.

Ein anderes Problem ist sicher der Body.
Wenn hier die diversen Hohlräume geflutet wurden, weiß man nun nicht wie „sauber“ war das Wasser. War es nur mehr oder weniger klares Regenwasser oder verschlammtes Wasser wie es bei den Hochwasserkatastrophen häufig zu sehen ist.
Das Wasser läuft und trocknet sicher ab. War aber der Modder mit in die Hohlräume eingedrungen, geht dieser nie mehr vollständig raus. In Falzen, Ritzen und Winkeln bleibt der Schlamm zurück, verhindert sogar eine nachträgliche Versiegelung dieser schon sensiblen Zonen für Rost, hält aber andererseits schön neu eindringende Feuchtigkeit.

--
Gruß Peter

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chris_slk

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Geschrieben am 22.06.2022 um 13:33 Uhr

[ Beitrag wurde zuletzt editiert von chris_slk am 22.06.2022 um 13:41 Uhr ]

Tinas Baby schrieb:
Der Vertrag ist unterschrieben, aber erst 900 angezahlt.

Tja, dann liegt das Kind faktisch schon im Brunnen, sofern der Kaufvertrag keine Ansätze für eine Täuschung o.ä. hergibt. Und so übliche Formulierungen wie "unfallfrei" werden dir in diesem Fall wohl nicht helfen. Wenn der Verkäufer auf die Erfüllung des Vertrages besteht, dann kommst du aus der Nummer nicht mehr so ohne weiteres raus, zumindest nicht ohne Anwalt.
Und die Kiste weiter zu verkaufen dürfte auch nicht ohne erhebliche Verluste möglich sein...

Wenn das Teil angeblich vom Mercedes-Autohaus Jürgens importiert wurde (wie gesagt, ich hab da sehr starke Zweifel), dann würde ich dort evt. mal mit der FIN freundlich nachfragen ob denen dazu etwas bekannt ist. Generell gibt es für alle Mercedes-Fahrzeuge eine Reperaturhistorie in der alle Werkstattaufträge (Reparaturen, Rückrufe, usw.) aller Mercedes-Servicepartner zentral gespeichert werden und auf die jeder Servicepartner Zugriff hat.
Der Haken ist allerdings, dass diese Informationen oftmals mit Verweis auf den Datenschutz nicht herausgegeben werden.

Hier mal meine Theorie wie das gelaufen ist:
Die Kiste ist irgendwann Ende 2014 / Anfang 2015 in den USA abgesoffen, wurde von der Versicherung abgewickelt und dann im August 2015 versteigert. Der Käufer war höchstwahrscheinlich in Osteuropa (Baltikum & Umgebung) ansässig oder ein (evt. deutscher) Händler mit entsprechenden Verbindungen dorthin. Die Kiste ist dann also ins Baltikum verschifft worden, wurde dort mit Ersatzteilen anderer Schlachtfahrzeuge so billig wie möglich instand gesetzt und wurde dann vermutlich ab Ende 2015 / Anfang 2016 nach Deutschland geschafft und hier erstmalig zugelassen um entsprechend deutsche Papiere zu bekommen.
Irgendwer hat die Kiste dann hier in Deutschland "günstig" gekauft (z.B. typischer "Verkauf im Auftrag von ..." oder gar als Privatverkauf - bei dem die Historie natürlich nicht erwähnt wurde) und dann bei irgendeinem Händler (das kann auch ein Mercedes-Händler gewesen sein!) eingetauscht, bis das Teil dann jetzt bei dir gelandet ist.

Wenn man nun von 1 US-Vorbesitzer ausgeht, dann bist du vermutlich mindestens der 3. oder 4. Besitzer dieses Fahrzeugs.

Was die wirtschaftliche Seite angeht, hat das Fahrzeug lt. Versteigerung noch einen Zeitwert von 39.000 US$ gehabt bei angesetzten Reperaturkosten von 29.000 US$, d.h. der effektive Restwert lag damals bei 10.000 US$.
Bei der Versteigerung ist die Kiste vermutlich für so 8.000 US$ weggegangen, dazu dann noch Verschiffung, Steuern, usw., dann hat der Karton ca. 12.000 EUR gekostet als er auf europäischem Boden angekommen ist. Die Billig-Instandsetzung im Baltikum hat vermutlich so ca. 5.000 bis 8.000 EUR gekostet, dann noch Zulassung, usw., macht dann in Summe rund 20.000 EUR. Ich würde schätzen, dass die Kiste dann 2016 irgendwo zwischen 25.000 und 30.000 EUR angeboten wurde... - keine Ahnung was ein 250er mit 50 TKM in 2016 so marktüblich gekostet hat.

Generell ist bei diesen Osteuropa-Kisten auch immer fraglich wie "billig" dort gearbeitet wurde:
Über so "Kleinigkeiten" wie Kilometerstände und Wegfahrsperren brauchen brauchen wir nicht zu reden.
Viel Dramatischer sind u.U. andere Ersatzteilen aus Schlachtfahrzeugen bei denen ist u.U. nicht sichergestellt ob diese wirklich funktional sind, z.B. Airbags, Gurtstraffer, usw., wo die dann herkommen usw. - oder ob diese Teile überhaupt verbaut bzw. ausgetauscht wurden oder ob stattdessen nicht einfach die super-günstig-Variante mit Airbag-Emulatoren (elektrische Bauteile, die das Vorhandensein eines Bauteils simulieren) gewählt wurde.
Letztendlich steht da ja nicht im Vordergrund ein gutes Fahrzeug abzuliefern sondern möglich einfach & schnell möglichst viel Geld zu verdienen.

--
Gruß
chris_slk

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psr-slk

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Geschrieben am 22.06.2022 um 16:14 Uhr

[ Beitrag wurde zuletzt editiert von psr-slk am 22.06.2022 um 16:26 Uhr ]

Chris, ich habe meinen SLC, dies war dann schon ein 10/2016 sehr jung im April 17 gekauft.
Da ich ja zum Jahresende 16/ Jahresanfang 17 halt mit dem Gedanken spielte meinen nun 11 Jahre gefahrenen 171 durch den jüngeren 172 zu ersetzen, war ich halt zu dieser Zeit auf der Suche. Jahresfahrzeuge des 172 SLK gab es so ab 32000,—, der da sehr junge SLC eher ab 38.000 auf der Homepage junge Sterne, so als grobe Orientierung.

Was ich aber für schwierig halte: Der 172 kam erst im Frühjahr 11 auf den Markt. sog. Schlachtfahrzeuge, also „Unfaller mit Totalschadenstufung“ sind auch ob des immer noch hohen Restwertes, der geringen sehr gesunkenen Stückzahl der 172 zu den Vorläufern und der eher „gepflegteren“ Fahrweise seltener als der Durchschnitt. Was aber denkbar ist, sogenannte „Bestellfahrzeuge“ die nachts auf den Transport gehen so auszuschlachten dass dessen Teile ohne Bezug zur FIN verwendet werden und man hier einen „sauberen“ Body eine FIN als Teileträger nutzte.

--
Gruß Peter

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Moselaner

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Geschrieben am 22.06.2022 um 23:09 Uhr

[ Beitrag wurde zuletzt editiert von Moselaner am 22.06.2022 um 23:15 Uhr ]

Hallo,
anbei noch einige Infos zum Fahrzeug:
FIN 1724471F061349 mit Prod Datum 28.11.2012 und EZ 30.03.2013 in den USA.
War zu folgenden Zeiten in einer NL:
02/2013 Atlanta und Lincolnwood
01/2014 Lincolnwood
01/2015 Chicago
06/2015 South BArrington und Chicago
11/2015 Jürgens Schwerte mit ca 42.000km
07/2016 Jürgens Schewrte
05/2017 unbekannt
04/2019 MB Remscheid
04/2022 MB Remscheid ca. 69.000km
Wäre interessant zu wissen, wie das Fahrzeug aus den USA nach Deutsschland kam. Mit normalem Transport und Reparatur wären hier ca 4-5 Monate vergangen.
Vom Kauf würde ich abraten. Gerne mal die Historie seitens NL/Händler zeigen lassen und mit dem Hinweis auf den Flutschaden konfrontieren. Wurde das Fahrzeug fachmännisch durch Fa. Jürgens oder eine NL instand gesetzt, so sollte dies ja nachweisbar sein. Und dann kann man das Ausmaß der Schäden bewerten. Thema Wässer und Hohlraumversiegelung bleibt aber kritisch. Auch mal nach einem akt. ausführlichen Kurztest mit allen Infos fragen. Liefert oft auch interessante Informationen.
Hoffe das hilft etwas.
Grüße von einem SLK250 Fahrer

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chris_slk

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Geschrieben am 23.06.2022 um 00:39 Uhr

Sehr interessant! Die Services waren vermutlich wie folgt:

02/2013 Atlanta und Lincolnwood =>=>=> Auslieferung
01/2014 Lincolnwood =>=>=> 1. Service
01/2015 Chicago =>=>=> 2. Service
06/2015 South BArrington und Chicago =>=>=> KVA für Versicherung
11/2015 Jürgens Schwerte mit ca 42.000km =>=>=> ???
07/2016 Jürgens Schewrte =>=>=> ???
05/2017 unbekannt =>=>=> ???
04/2019 MB Remscheid =>=>=> ???
04/2022 MB Remscheid ca. 69.000km =>=>=> ???

Mit den Infos würde ich definitiv mal auf Jürgens zugehen und fragen was da gelaufen ist. Evt. würde ich parallel auch mal freundlich in den USA bei Mercedes-Benz of Barrington (https://www.mercedesbenzofbarrington.com/) nachfragen was die zu dem Fahrzeug sagen können, z.B. über das Ausmaß des Schadens (Vorteil: In den USA gibt es keinen so ausgeprägten Datenschutz wie in der EU!).
Die ca. 3 Monate vom Verkauf in den USA bis zur "Vorstellung" bei Jürgens sind auch mMn sehr kurz, alleine für Verschiffung & Verzollung gehen schon mal gerne 6-8 Wochen ins Land womit dann nur noch 4 Wochen für eine Instandsetzung bleiben würden - um einen größeren Wasserschaden fachgerecht instand zu setzen ist das mMn viel zu wenig Zeit.

--
Gruß
chris_slk

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Geschrieben am 23.06.2022 um 01:45 Uhr

[ Beitrag wurde zuletzt editiert von psr-slk am 23.06.2022 um 01:57 Uhr ]

zumindest ist der Tacho wohl zwischen USA und Schwerte, wenns dann schon der neue Kilometertacho war „richtig“ gesetzt worden. Dem Gutachten zur Auktion in den USA mit umgerechnet 41312 km datiert am 20. Aug 15 (ausgewiesen im ISO-Datum 2015/08/20) folgt hier in der Historie Jürgens Schwerte im Nov. 15 die Angabe „ca. 42000 Km“
Das sind dann max. 3 Monate 10 Tage zwischen diesen Angaben oder ca. 10 Wochen wenn man den vollen November einkalkuliert.
Was ich fast sicher ausschließe, dass der Wagen den vermuteten beschriebenen Weg über Osteuropa gemacht hat.
Eine Instandsetzung innerhalb von 4-5 Wochen plus Transport von in ebenfalls 5 Wochen, was allerdings sehr schnell gewesen wäre, ist denkbar aber?.
In der History steht ja nochmal Jürgens Schwerte mit 7/16
Es ist auch denkbar, dass der Jürgenseintrag Nov. 15 auch zum Anfang des Monats erfolgte und dann sind es bis zur Notiz der Auktion im Aug. nur 6 Wochen und das war dann die Transportzeit bis zur Verbuchung bei Jürgens mit dem Kilometerstand 42000. Vielleicht wurden dann bis 7/16, also mehrere Monate an dem Auto gearbeitet.
Alles Spekulation, aber aus meiner Sicht nun die Wahrscheinlichste.

Nachtrag: Das Auto wird doch in EU bzw. D neu zugelassen und bekommt dann doch als ehemaliges US Auto einen neuen Europäischen Brief.
Was wird dann zum Fahrzeug als Erstzulassung ausgewiesen?
Das US Datum von 2013 oder das Datum mit der Zulassung mit dem neuen Brief
--
Gruß Peter

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Tinas Baby

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Geschrieben am 23.06.2022 um 18:16 Uhr

Hallo Leute,

sehr viele Infos eurerseits, Danke dafür. Habe vorhin mit Jürgens gesprochen. Ich werde da wohl Mittwoch vorbei fahren. Der Meister war super am Telefon. Ich halte euch auf dem laufendem.

VG Peter

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Michael59

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Michael59

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Geschrieben am 01.07.2022 um 14:12 Uhr

[ Beitrag wurde zuletzt editiert von speedy63 am 04.07.2022 um 23:54 Uhr ]

Tinas Baby schrieb:
Hallo Leute,
Habe vorhin mit Jürgens gesprochen. Ich werde da wohl Mittwoch vorbei fahren. Der Meister war super am Telefon. Ich halte euch auf dem laufendem.

Hi Peter,
was hat es am Mittwoch bei Jürgens gegeben? Ich komme aus Fröndenberg, nicht weit von Schwerte entfernt. Wäre schon interessant zu wissen.

Gruß
Michael

--
Lebe jeden Tag "First Class", bevor es Deine Erben tun!!!

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Tinas Baby

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Geschrieben am 04.07.2022 um 17:47 Uhr

Wir haben das Auto noch nicht geholt. Das wird am WE der Fall sein, und entgegen der allgemeinen Meinung hier will ich den. Er war heute zum Dekra Check und nach Auslieferung bringe ich ihn zu Jürgens oder in die NL Dortmund. Dann werden wir weitersehen. Ich bleibe am Ball und werde euch berichten.
VG Peter

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