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Fensterheber Justage
(geschrieben von Felix Kühn am 07.03.2003)


Fensterheber Justage

Eine Schwachstelle am kleinen Mercedes Roadster ist die Höhenbegrenzung der elektrischen Fensterheber. Ein Defekt macht sich meist durch eine schlecht schließende Tür bemerkbar, an der man schon sehen kann, dass die Seitenscheibe zu hoch steht. Bis Anfang der 80er waren die Meister bei Daimler-Benz noch in der Lage, diesen Defekt nicht durch Austausch der kompletten Komponente (also in unserem Fall der Tür ;-) zu lösen. Zum Problem ansich: In den meisten Fällen sind die Begrenzerwinkelstücke, die auf der Scheibe befestigt waren, abgebrochen. In aller Kürze:

Demontage der Türverkleidung
Die Türverkleidung ist rundum geclipst und zusätzlich an einigen Punkten verschraubt. Zum Ausbau der Verkleidung (dauert übrigens 10 Minuten und keine 2.5 Stunden, auch wenn DC soetwas behauptet): Nachdem das Fenster in der Tür versekt wurde, muss das Plastikdreieck auf Spiegelhöhe vorsichtig mit einem Schlitzschraubenzieher entfernt werden. Oben muss man es vom Spiegel wegziehen, dann sollte es sich recht bald aus seiner Halterung lösen. Das Ding springt einem dann entgegen, aber solange nichts abbricht, ist das nicht weiter tragisch.
Es befinden sich Schrauben oben und unten am Türhaltegriff (unten mit dem Schraubenzieher anhebeln und die obere Hälfte löst sich), unter dem SRS-Schild, am Türschloss, sowie am Blech, das die Türverkleidung zur B-Säule hin hält. Nachdem die Schrauben gelöst sind, kommen die Clips dran. Am besten nimmt man einen spitzen Holzkeil und versucht damit zwischen Türverkleidung und Türblech zu kommen. Dann leicht verkanten und die Clips müßten ohne Schäden an Türinnenhaut und Verkleidung abgehen. Normalerweise kann man die Clips auch problemlos wieder verwenden. Wenn die Verkleidung locker ist, kommt der kniffelige Teil. Auf Höhe des Türgriffs ist die Innenverkleidung mit einem Dorn ins Blech eingehakt, der sich nach oben aus dem Türblech herausziehen lässt. Läßt sich die Verkleidung nun bewegen, kann sie nach oben abgenommen werden, nachdem alle Boxen, die an der Türverkleidung hängen (also in der Regel die Hochtöner) abgeklemmt wurden und der Seilzug des Türöffners ausgehängt wurde.

Störungsdiagnose
Nun sieht man die Türinnenhaut vor sich. Nachdem die weiße Plastikfolie vorsichtig gelöst wurde, kann man irgendwo auf dem Türboden meist die beiden Winkelstücke finden, die den Begrenzer darstellen. Knapp oberhalb der Mittel/Tieftöner wird man auf der Scheibe noch grünen Kleberrest finden, da muss die Winkel hinterher wieder drangeklebt werden.
Wichtig ist, dass ein Kleber verwendet wird, der Druck- und Zugbelastung genauso aushält wie größere Temperaturdifferenzen. Es gibt da Spezialkleber, mit dem u.A. Innenspiegel auf eine Windschutzscheibe geklebt werden. Die Winkel müssen mit der Seite, an dem das Blech einen 90° Knick macht, nach oben angebracht weden. Am besten, man markiert die Stellen anhand der Kleberreste (beidseitig!), reinigt dann alle Kontaktflächen und setzt den Kleber an. Eine Schraubzwinge hält das ganze in der Trocknungsphase zusammen. Dann darf der Wagen mindestens 24 Stunden nicht bewegt werden, um ein Verrutschen der Winkelstücke zu verhindern.

Justage der Fensterheber
Nachdem der Kleber ausgehärtet ist, sollte der Stand der Scheibe geprüft werden. Die Tür hat vorne ungefähr auf Türgriffhöhe eine Sechskantschraube, mit der man die Höhe des Fensterstandes nachregulieren kann: Berühren die Blechstücke auf der Scheibe diesen Begrenzer, schaltet sich der Fensterheber automatisch ab. Der Stand der Scheibe stimmt dann, wenn die Dichtung an der A-Säule eng an der Scheibe anliegt und sich die Tür dabei noch leicht schließen lässt. Das ist zugegeben etwas zeitraubend. Stimmt die Höhe (man vergleiche dazu den Stand der noch intakten Scheibe) 100%ig, kann die Türverkleidung wieder montiert werden und man kann mit dem Fraule von den gesparten 200 € schick essen gehen. :-)







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