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| Tipps und Technik R172 » » Thema: Wartungsplan für SLC 200 |
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User seit 06.06.2020
|  Geschrieben am 06.06.2020 um 15:16 Uhr
| Hallo zusammen,
Mein Name ist Eddie und ich habe eine allgemeine Frage an die Community:
Seit einem Jahr bin ich stolzer Fahrer eines aktuellen SLC. Von anderen Fahrzeugen war ich gewöhnt, in der Bord-Mappe unter anderem auch Angaben zu erforderlichen Wartungsarbeiten zu finden ( was in welchen Zyklen in der Werkstatt geprüft, getauscht, geschmiert wird, etc. ).
Die Antwort in der Vertragswerkstatt lautete: "Das wird nun aus dem Daten-Speicher des KFZ ausgelesen". War für mich nicht zufriedenstellend ...
Die Antwort der MB-Kundenbetreuung war: So Etwas gibt es nicht mehr!
Für Ölwechsel, etc. kann ich nachvollziehen, dass man dafür den Datenspeicher des KFZ heranzieht.
Aber was ist z. B. mit dem Klappdach-Mechanismus!? Der bedarf doch in gewissen Zeitabständen einer Prüfung / Schmierung der beweglichen, mechanischen Bauteile! Wenn so Etwas nicht in einem Wartungsplan festgeschrieben ist, führt doch auch kein Mechaniker beim Service eine entsprechende Kontrolle durch!?
Deshalb meine Frage an euch: Habt ihr bzw. kennt ihr Wartungspläne oder entsprechende Werksvorgaben für eure SLC´s?
Wie kommt man an so Etwas ran, wenn sich die Werkstatt bzw. das Werk "verweigern"?
Grüße von mir und genießt weiterhin das tolle Fahrzeug
--
Eddie |
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Beitrag von:
User existiert nicht mehr bei MBSLK.de | Geschrieben am 06.06.2020 um 15:30 Uhr
| Hallo Eddi
mach es wie ich zweimal im Jahr (zum Beginn der Saison u. zum Ende) wird die Dachmechanik gepflegt, das denke ich reicht.
Alle beweglichen Teile ein - zwei Tropfen Öl oder Fett, die Dichtungen gereinigt und mit Gummipflege versehen.
Als weiteres schaue ich, ob es irgendwelche Scheuerstellen gibt. Mehr braucht man nicht zu machen.
Glaube mir, die Nornalen MB - Mechaniker kennen sich mit der Dachmechanik beim SLK oder jetzt SLC sowieso nicht aus.
Ich mache übrigens die komplette Wartung selbst, außer ich brauche Spezialgeräte |
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User seit 31.08.2014
 | Geschrieben am 06.06.2020 um 15:50 Uhr
| [ Beitrag wurde zuletzt editiert von chris_slk am 06.06.2020 um 15:50 Uhr ]
Bei der Entwicklung der Fahrzeuge wird ein Wartungsplan erstellt mit entsprechenden Servicearbeiten und Intervallen (Kilometer bzw. Zeit, je nachdem was früher eintritt).
Dieser Wartungsplan ist im Fahrzeug hinterlegt und durchgeführte Wartungsarbeiten werden dort entsprechend eingetragen / quittiert. Daraus "errechnet" das Fahrzeug welche Servicearbeiten beim nächsten fälligen Service durchgeführt werden was sich über das Servicemenü auslesen lässt - dies ist allerdings kein Klartext sondern ein Servicecode über die in den Mercedes Werkstatt-IT-Systemen "decodiert" werden kann.
Der Serviceintervall beim R172 ist i.d.R. 25000 km oder 1 Jahr und wechselt i.d.R. immer zwischen Service A (kleiner Service, im wesentlichen ein Ölwechsel + evt. fällige Zusatzarbeiten) und Service B (großer Service, Ölwechsel, Bremsflüssigkeit + evt. fällige Zusatzarbeiten).
Zusatzarbeiten sind dann so Dinge wie Aktivkohlefilter für die Lüftung, Luftfilter (75000 km / 4 Jahre), Zündkerzen (75000 km / 4 Jahre), Kraftstofffilter, Kühlflüssigkeit (250000 km / 15 Jahre), Automatikgetriebeölwechsel (125000 km), etc.
Die genauen Arbeiten und Intervalle variieren aber abhängig vom Fahrzeug (Motor, Getriebe, etc.) sind daher u.U. recht "individuell" - einen Eindruck kannst du unter https://www.mbslk.de/modules.php?name=News&file=article&sid=1063&mode=&order=0&thold=0 gewinnen.
Bei Mercedes gibt es natürlich eine Übersicht, die ist aber für den Durchschnittskunden zu "komplex" und wird daher vermutlich nicht herausgegeben. Du kannst deinen Serviceberater ja mal freundlich nach dem Serviceblatt für dein Fahrzeug fragen (müsste das WIS-Dokument AP00.20-P-1228S sein).
Das ist das was gemacht werden _muss_ (um evt. Garantie- Gewährleistungs- und Kulanzansprüche aufrecht zu erhalten).
Dinge wir das Reinigen & Abschmieren der Dachdichtungen, Spülen eines Automatikgetriebes, Ölwechsel im Differential, ggf. Wechsel des Hydrauliköls des Vario-Dachs, etc. sind nicht Bestandteil des Wartungsplans und demnach lt. Mercedes "nicht erforderlich" (a.k.a. "lifetime") was jedoch nicht heißt, dass es unsinnig ist. Muss man sich halt selbst drum kümmern, also entweder selbst machen oder in Auftrag geben - das muss dann auch nicht unbedingt (mehr) beim freundlichen Mercedes-Händler sein (solange es fach- und sachgerecht durchgeführt wird).
Was das Dach im speziellen angeht, das ist relativ wartungsfrei.
1x im Jahr die Dichtungen reinigen & mit Krytox schmieren und vielleicht irgendwann nach 5+ Jahren mal das Hydrauliköl wechseln (lassen). Gelegentlich auch mal schauen ob ggf. irgendwo Scheuerstellen gibt wo keine waren / sein sollten - dann hat sich das Dach u.U. verstellt und muss neu justiert werden (passiert relativ selten). Das ist dann aber auch ein Fall für Spezialisten, denn auch bei den Mercedes-Niederlassungen kennt sich bei weiten nicht jeder mit den Vario-Dächern aus - zum Glück haben wir ein paar Dach-Spezialisten hier im Forum... 
--
Gruß
chris_slk
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| Geschrieben am 08.06.2020 um 12:55 Uhr
| Danke für die beiden Antworten mit den ausführlichen Informationen!
Wenn das Dach geöffnet ist, bekomme ich das Reinigen / Schmieren der Dichtungen und der Gelenke schon hin. Sofern man dann an diese Stellen erreichen kann ...
Gibt es denn dazu noch weitere Tipps und Tricks?
Denn das Dach sollte man ja während des Öffnungs-/ Schließvorgangs eher nicht stoppen, korrekt?
Grüße
--
Eddie |
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User seit 31.08.2014
| Geschrieben am 08.06.2020 um 14:22 Uhr
| Gerne!
SLC 2019 schrieb:
Sofern man dann an diese Stellen erreichen kann ...
Gibt es denn dazu noch weitere Tipps und Tricks?
Denn das Dach sollte man ja während des Öffnungs-/ Schließvorgangs eher nicht stoppen, korrekt?
Wie kommst du darauf, dass man das Dach beim Öffnen oder Schließen nicht stoppen sollte? Das ist kein Problem, du kannst das Dach in der beliebigen Zwischenposition "parken", für diverse Wartungs- oder Reperaturarbeiten ist das auch eine Notwendigkeit.
Du solltest nur bedenken, dass die Hydraulikpumpe dann ebenfalls stoppt und somit der Hydraulikdruck nach einigen Minuten (IMHO 2 Minuten, kann mir das nicht merken...) abfällt.
Das Dach wird dann nicht mehr in Position bleiben und sich durch die Schwerkraft nach vorne oder hinten absenken - für irgendwelche Dinge (oder Gliedmaßen) im Weg kann das dann brandgefährlich werden.
Aus dem Grund ist bei der Dichtungspflege am Dach eine gewisse Vorsicht und Aufmerksamkeit gefordert.
Die zu behandelnden Stellen sind alle bei geöffnetem bzw. halb geöffnetem Dach zugänglich.
Ich mache das grundsätzlich mit laufendem Motor (schont die Batterie etwas) und bewege zwischendurch das Dach immer mal wieder etwas vor & zurück, damit startet der "Timer" erneut.
Zum Reinigen und Schmieren der Dichtungen gibt es hier bereits einige Themen, einfach mal danach suchen (R171 & R172 unterscheiden sich an dem Punkt eigentlich nicht).
Wichtig ist das richtigen Mittel zu verwenden, d.h. ein spezielles Krytox-basierte Schmiermittel, das ist relativ teuer (ca. 50 EUR) aber durch nichts anderes zu ersetzen und ziemlich ergiebig (reicht für mehrere Jahre...). Keinesfalls Vaseline oder so etwas verwenden!
Die Mercedes-Teilenummer lautet A0009893660 (am besten online bestellen, z.B. via https://originalteile.mercedes-benz.de/ - an der Theke wird das oftmals nicht verkauft), alternativ kannst du aber auch zu VW (G052172A1) oder Opel/GM (1948335/93165293) gehen, ist das gleiche Mittel.
Vorher die Dichtungen reinigen (Wasser mit etwas Geschirrspülmittel) & trocknen und dann das Gleitmittel _dünn & sparsam_ auf die Auflageflächen auftragen (geht am besten wenn du dir eine dünne Linie auf den Finger legst und das dann auf der Dichtung verreibst). Das Mittel zieht i.d.R. nicht (komplett) ein.
Im Anschluss das Dach 2-3x komplett öffnen & schließen, eventuellen groben Überschuss entfernen
--
Gruß
chris_slk
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