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User existiert nicht mehr bei MBSLK.de | Geschrieben am 27.12.2019 um 15:15 Uhr  
| Hallo,
ich habe beim M111 230K EVO (nicht bei meinem SLK) die Steuerzeiten gecheckt.
Da die Deckeldichtung undicht war und gewechselt werden musste baute ich gleich den Lüfter raus und drehte an der Kurbelwelle bei gleichzeitiger Arretierung der Nockenwellen (Stift 6 mm).
Normal sind:
Einlass 20 Grad nach OT Kurbelwelle Zyl. 1 (Toleranz 20-30 Grad)
Auslass 25 Grad nach OT Kurbelwelle Zyl. 1 (Toleranz 25-35 Grad)
Ein Zahn versetzt würde 20 Grad Versatz an der Kurbelwelle bedeuten (das Ritzel unten hat 18 Zähne).
Erwartet habe ich am Einlass so 25-27 Grad, was bei einer etwas eingefahrenen Kette normal ist. Wie ich jetzt schon öfter hörte reißen die Ketten des M111 auch mal gerne (meine Kette am SLK war damals nur partiell gelängt). Das nur am Rande und zur Vorsicht.
Ergebnis: Einlass 5 Grad nach OT, Auslass 10 Grad nach OT.
Demzufolge ist die Kette einen Zahn auf früh versetzt .
Der Nockenwellenversteller sitzt korrekt und hätte sowieso keinen Einfluss auf die Auslasswelle, da dieser nur die Einlassnockenwelle auf früh verstellt. Ein Zahn kann nicht überspringen und wenn nur in Richtung spät (auch beim Ketteneinziehen).
Das Auto läuft butterweich und im Leerlauf ist nichts zu merken. Auch bei hohen Drehzahlen gibt es keinen Kopfsalat. Da die Historie des Autos (200.000 km, Automat) nicht bekannt ist lässt es nur den Schluss zu das da mal was gebastelt bzw. verbastelt wurde.
Interessant ist dass das Auto ohne mucken läuft und nichts anschlägt.
Hier mal ein paar Einflüsse der Verstellung aus dem Netz:
1. Kleine Ventilüberschneidung im Leerlauf (EV schließt sehr spät) verhindert Überströmen von Frischgasen in den Auslasskanal und Abgasen in den Einlasskanal. Motor läuft ruhiger. Niedrigere Leerlaufdrehzahl möglich.
2. Kleine Ventilüberschneidung bei Volllast (EV schließt sehr spät). Nachströmen von Frischgasen trotz aufwärtsgehendem Kolben, Nachladeeffekt erhöht Füllung und Drehmoment
3. Große Ventilüberschneidung in der Teillast (EV schließt früher, kurz nach UT), Frischgase bleiben im Brennraum, Verbrennungstemperatur sinkt, NOx sinkt
Das wäre dann Punkt 3. Immerhin fährt das Auto dann mit wenig NOx....
Ich gehe nach wie vor von "Kette falsch eingezogen aus", frage aber mal interessehalber ob jemand eine andere plausible Erklärung dafür hat. Da es ja offensichtlich funktioniert könnte auch ein Plan dahinterstecken die Kette versetzt einzubauen je nach Fahrprofil (rein theoretisch).
Bei einem Zahn zu spät wäre dann aber wohl Schluss mit dem Motor!?
Gruß
Markus | Antworten
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| Geschrieben am 30.12.2019 um 11:04 Uhr  
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SLK-M schrieb:
Ich gehe nach wie vor von "Kette falsch eingezogen aus", frage aber mal interessehalber ob jemand eine andere plausible Erklärung dafür hat. Da es ja offensichtlich funktioniert könnte auch ein Plan dahinterstecken die Kette versetzt einzubauen je nach Fahrprofil (rein theoretisch).
Bei einem Zahn zu spät wäre dann aber wohl Schluss mit dem Motor!?
Moin,
also ich würde die Steuerzeiten mal richtig nachmessen ob Du dann immer noch zum selben Ergebnis kommst. Eine bewusste Verstellung macht bei der Möglichkeit immer um einen Zahn zu verstellen keinen Sinn, das machen die Tuner und Rennmotorenbauer wenn mit einstellbaren Nockenwellenrädern.
Generell 1 Zahn verstellt geht noch ohne das es Ventilsalat zum Mittag gibt. Gerade bei geladenen Motoren ist da ja noch ein wenig mehr Platz wie bei Hochverdichteten.
Dann bin ich mal gespannt zu welcher Lösung Du kommst...
--
Gruß aus Bielefeld
Stephan
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User existiert nicht mehr bei MBSLK.de | Geschrieben am 30.12.2019 um 11:51 Uhr  
| Hallo Stephan,
ich dachte allenfalls im "Amateurtunerbereich" gäbe es eine Mär das es in einem bestimmten Drehzahlband was bringt. Gut, einen Unterschied wird es machen - welchen auch immer.
Ich habe mehrmals gedreht und dann arretiert. Falsch abgelesen fällt somit aus. Längung fällt aus (da dann spät) und Überspringen geht Imho nicht (wäre dann aber auch spät).
Was mir nicht klar war das es ohne Schäden abgeht (wobei zu spät wahrscheinlich eher zum Treffer führt?).
Ich bestelle gerade das Zeug und wechsele die Kette gleich (diesmal direkt mit abgeschraubten Wellen ). Wer weiß was da getrieben wurde.
Vorher stelle ich noch mal auf "20°" ein und schaue mir die Längung an. Sollten aber nur 5 Grad sein - trotzdem.
Gruß
Markus
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User existiert nicht mehr bei MBSLK.de | Geschrieben am 30.12.2019 um 12:29 Uhr  
| [ Beitrag wurde zuletzt editiert von SLK-M am 30.12.2019 um 12:59 Uhr ]
Gut, die Kerze rauschrauben und nen Schraubendreher rein habe ich nicht gemacht .
Das sich das Rad verdreht hat ist unmöglich wenn du das meinst und bei UT kannst du nicht arretieren (das sieht man ja deutlich an der Wellenposition).
Den UT/OT-Ablesefehler kann man getrost auschließen solange die Kette drauf ist... | Antworten
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| Geschrieben am 30.12.2019 um 21:10 Uhr  
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SLK-M schrieb:
Gut, die Kerze rauschrauben und nen Schraubendreher rein habe ich nicht gemacht .
Das sich das Rad verdreht hat ist unmöglich wenn du das meinst und bei UT kannst du nicht arretieren (das sieht man ja deutlich an der Wellenposition).
Den UT/OT-Ablesefehler kann man getrost auschließen solange die Kette drauf ist...
Und das ist genau das was ich so an Dir als Diskussionspartner liebe:
Ich habe schon einige verdrehte Riemenscheiben gesehen, dann meist im Schwingungstilger verdreht. Aber auch eine ausgearbeitete Nut wäre möglich, gerade wenn unbekannt ist wer da schon warum dran gewerkelt hat. Und gerade Riemenscheibe kann ja schon mal umgebaut worden sein wegen Änderung des Übersetzungsverhältnisses.
Deshalb würde ich bevor ich den Zahn umsetze und quasi nach WIS richtigstelle erst prüfen ob OT wirklich OT ist, ansonsten verstellst Du sonst genau das wo Du denkst das hätte schon jemand anders zuvor getan (nur in die andere Richtung).
Daß Du bzw. jemand der sich mit Steuerzeiten & -ketten beschäftigt den Unterschied von OT und UT kennt würde ich mal als Grundwissen voraussetzen.
--
Gruß aus Bielefeld
Stephan
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User existiert nicht mehr bei MBSLK.de | Geschrieben am 30.12.2019 um 23:30 Uhr  
| Nun ja, ich hantiere gerne mit Wahrscheinlichkeiten (vielleicht auch mein Grundproblem das ich andere erst mal immer für blöd halte bis sie nicht das Gegenteil beweisen - meine die Vorschrauber).
Nut ausgeschlagen dachte ich auch anfangs, aber da ist es dann leider (wie bei allen mechanischen Einflüssen) so das es auf spät stehen müsste (und ich behaupte auch mal das würde man schnell merken im Betrieb).
Verdreht am Tilger? Ok, wenn du das schon gesehen hast kann es wohl sein. Danke.
Die Variante hatte ich nicht auf dem Schirm da ich davon ausging das es ein verdrehsicheres Konstrukt ist (hättest du aber auch gleich so deutlich sagen können...bin doch kein Sprachdeuter ). Das wäre dann auch die einzige Möglichkeit als Fehler im System (imho)...und in der Tat etwas unhübsch wenn da unten was wäre.
Natürlich checke ich den OT bei Kettenwechsel (sprich Plusgraden) und werde hier abschließen was Stand ist mit der Scheibe bzw. ob der Zahn wirklich versetzt ist.
Das ist mal eine interessante Erkenntnis für die Zukunft falls verdreht (falls nicht glaube ich es dir aber trotzdem ). | Antworten
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