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User seit 22.12.2015
|  Geschrieben am 08.12.2018 um 04:00 Uhr
| Bei meinem letzten Aufenthalt in good old Germany war ich u.a. im Media-Markt und hatte einen Verkäufer zwecks Beratung angesprochen. Dabei ist mir schnell aufgefallen, dass der junge Mann (so um die 25) mich konsekvent mit "du" angesprochen hat. Zwischendurch kam ein anderer junger Mann, offensichtsich sein Chef, den er dann aber mit Herr Müller angesprochen hat.
Will jetzt nicht auf mein Alter pochen, da ich aber weder mit ihm in der Schule war, noch wissentlich Zeit an irgendeiner Theke mit ihm verbracht habe, fand ich das schon irgenwie daneben.
Später haben ich an der Kasse den Kassierer (eher mein Alter) darauf angesprochen, er meinte nur "das Phänomen ist bekannt....". Habe ihm den Namen des jungen Manns nicht genannt, ihn aber gebeten vielleicht mal seinen Marktleiter darauf aufmerksam zu machen.
Ich finde diesen Trend irgendwie traurig und weit unter Niveau. Die deutsche Sprache bietet doch schon immer das Sie und Du und manchmal erlaubt doch gerade das auch einen gewissen Respekt bzw. Distanz.
Passt natürlich irgendwie auch zur "Geiz ist geil" Werbung, imo auch ohne jegliches Niveau. Später ist mir dann auch aufgefallen, dass ich ja im Radio vom Moderator auch permanent mit "du" angesprochen werde - ob er mich (auch) kennt....???
Grüße AlPac |
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User seit 15.07.2006
 | Geschrieben am 08.12.2018 um 12:13 Uhr
| Mich ärgert solches Verhalten auch, wohl erziehungs und altersbedingt. Aber vielleicht bin ich auch nur ein Sensibelchen in solchen Fragen...
Ich Sieze zurück und damit hat es sich meist erledigt.
Ein kurzes ,,ich kann mich nicht erinnern, jemals mit Ihnen Schweine gehütet zu haben" wäre für mich eine unangenehme Hardcore Lösung.
Bei Werbung die mich Duzt schalte ich um oder ab.
LG u. schönes WE
Claus |
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User seit vor Apr. 03
| Geschrieben am 08.12.2018 um 15:41 Uhr
| Es ist schon ein Kreuz mit dem Sie und Du  !
Ist zugegebener Maßen bei mir alters- und erziehungsbedingt! Grundsätzlich finde ich die getrennte Ansprachmöglichkeit in Ordnung und möchte nicht gerne von Jedem gedutzt werden.
Aber mittlerweile zieht die Dutzerei auch in die Führungsetagen ein. Damit will man ein wie ich finde pseudo-Wir-Gefühl erzielen.
Man stimmt sich ab und wenn man später anderer Meinung ist heißt es, aber Du hast doch auch ........!
Ich persönlich finde es schwerer einen in Du-Form vorgebrachten Wunsch abzulehen als einen in Sie-Form! Komisch, aber ist so.
Genauso trifft mich Kritik auf der Du-Ebene wesentlich mehr "im Bauch", auch wenn sie ggf. zu trifft!
Mittlerweile habe ich ein Alter bei welchem ich sage nur ausgesuchte und mir sympatische Menschen haben eine Chance auf das Du mit mir.
Das Sie schafft eine Distanz die mir speziell im beruflichen Breich sehr angenehm ist.
Als junger Mensch war das Angebot Du etwas Tolles. Heute kann ich sehr gut darauf verzichten und verkneife es mir auch bei Manchen welche ich sympatisch finde.
Kraft Amtes bin ich die letzte Ekalationsstufe und werde da dann häufig als "Meckertante" eingesetzt. Da ist es mir sehr angenehm solche unangenehmen Themen mit der Distanz des Sie`s vorbringen zu können.
Auf den Verkäufer zurück kommend wäre es mir auch nicht recht geduzt zu werden. Ob ich mich da "wehren" würde käme auf den Einzelfall an. Mir geht dieses Kumpelhafte auf den Geist, zumal ich genau weis, dass das nur dazu genutzt wird Vertrauen zu schaffen und mir etwas unter zu jubeln.
Also freundlich ansprechen, man muss ja nicht gleich unfreundlich los poltern.
Gruß
Frank
--
„Ich gehöre einer Generation an, für die Multitasking bedeutet, auf dem Klo zu sitzen und eine Zeitung zu lesen.“
Michael Ringier, Schweizer Verleger |
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| Geschrieben am 08.12.2018 um 20:55 Uhr
| Eigentlich an meinem Freien Tag erst Ehrenamtlich, dann auf Honorarbasis an einer Institution Berufsneueueinsteiger/Lernschwache Schüler auf das Berufsleben vorbereitet/unterstützt.
Dass man da von Haus aus geduzt wird ist noch das geringste .
Der Leiter musste sich einen Bart wachsen lassen damit er endlich ernst genommen wird, aber seinen Spitznamen (P...y) wurde er nicht mehr los.
P.S. , nicht die Kollegen sind das Übel
--
Gruß Schsch
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| Geschrieben am 08.12.2018 um 21:06 Uhr
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rollmastr schrieb: Im Englischsprachigen Raum wird man auch immer gleich mit you angesprochen. Schrecklich. 
...das ist mir durchaus bewusst und vielleicht auch ein Grund, warum ich die deutschen Umgangs- bzw. Höflichkeitsformen vermisse!
Für mich ist es z.B. (immer noch) fremd, wenn ich bzw. meine Frau in den US von irgendwelchen Leuten mit "honey" oder "sweetheart" angesprochen werden, viele Gespräche mit Bekannten werden mit "love you..." beendet und die Frage "how are you doing" interessiert den Fragenden in der Regel überhaupt nicht.
Das setzt für mich den Wert dieser Begriffe gegen Null und erzeugt genau dieses von Frank beschrieben Gefühl:
"...mir geht dieses Kumpelhafte auf den Geist, zumal ich genau weis, dass das nur dazu genutzt wird Vertrauen zu schaffen und mir etwas unter zu jubeln..."
Grüße - AlPac
--
"Was den Menschen vom Tier unterscheidet, ist die Fähigkeit, im Angesicht der Katastrophe "Siehste!" zu denken."
- SLK R171 280 PreFL, 7G-TRONIC, tansanitblau metallic, kurze BMW-Antenne, kein eingebautes Glas-Windschott (obwohl vorhanden) - |
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| Geschrieben am 08.12.2018 um 21:28 Uhr
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rollmastr schrieb:
Im Englischsprachigen Raum wird man auch immer gleich mit you angesprochen. Schrecklich.
Hi,
nunja, das englische you entspricht eigentlich dem deutschen Sie!
Dem deutschen Du entspricht das schon lange nicht mehr gebräuchliche thou im englischen.
Das heißt, eigentlich gibt es nur die höfliche Anrede mit Sie im englischen heutzutage.
Gruß,
Raimund
--
SLK 230 R 170 YELLOWSTONE, Designo + AMG; E43 AMG T-Modell als Alltagskutsche in hyazinthrot metallic |
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User seit vor Apr. 03
| Geschrieben am 08.12.2018 um 22:43 Uhr
| N'abend zusammen,
ich beziehe mich auf die oberen zwei Beiträge, die ich vermeide zu zitiern:
Wieder etwas gelernt mit dem "thou" und "you". Ich dachte immer, das wäre Art "Mittel-Englisch" aus vergangener Zeit ähnlich unserem "Mittelhochdeutsch".
Es gibt schon Möglichkeiten der Wortwahl im Englischen sich formell und distanziert zu äußern. Z.B.: "Can I help you, Sir?" Wenn der Nachname bekannt ist alternativ zum "Sir" "Mr. ..." Habe ich so auf der großen Insel oft genug erlebt.
Ich empfinde das Geduzt-Werden von mir unbekannten Personen auch befremdlich, sieze zurück und bin alarmiert, weil das Gegenüber irgendwie Vertrauen schaffen will.
--
Grüße
Bernd
______
"If you tell the truth, you don't have to remember anything.” - Mark Twain
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