MBSLK - SLK & SLC Community - Die MBSLK.de-Foren - Frage zum Ansprechverhalten der G7 Tronic

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Geschrieben am 23.02.2018 um 23:15 Uhr

[ Beitrag wurde zuletzt editiert von Odin am 23.02.2018 um 23:18 Uhr ]

Nabend zusammen,
wenn ich vor einem Überholvorgang den Kick Down an meinem 172er Ölbrenner trete, dauert es 1Sekunde bis er los prescht. Dann aber gewaltig.
Oder besser manuell runter schalten und dann beschleunigen?
Die 1 Sekunde nervt mich aber. Da war ich mit meinen Schaltern fixer unterwegs.
Ist das normal? Ist mein 1. Automat in 40 Autofahrer Jahren.

--
Gruß
Ralf, CCAA/Schäl Sick

SLK R172 250 CDI Palladium
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wusblum

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wusblum

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Geschrieben am 24.02.2018 um 05:16 Uhr

Odin schrieb:

Nabend zusammen,
wenn ich vor einem Überholvorgang den Kick Down an meinem 172er Ölbrenner trete, dauert es 1Sekunde bis er los prescht. Dann aber gewaltig.
Oder besser manuell runter schalten und dann beschleunigen?
Die 1 Sekunde nervt mich aber. Da war ich mit meinen Schaltern fixer unterwegs.
Ist das normal? Ist mein 1. Automat in 40 Autofahrer Jahren.

--
Gruß
Ralf, CCAA/Schäl Sick

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Morje Rallef,

... jep... das ist "normal"! Entweder du berücksichtigst dies immer bei deinem jeweiligen Vorhaben, oder du denkst mal über eine Pedalbox nach. Beim aktuellen SLC hab ich die Funktion Dynamic Select. Hättest du diese bei deinem Diesel, könntest du auf Sport + stellen und dein Wagen würde sich verhalten, als hättest du eine Pedalbox montiert. Das Ansprechverhalten ist dann nämlich gewaltig anders. Aber dies hilft dir ja nicht weiter.

Gruss von der anderen Seite des Rheins...

--
Grüsse aus Köln am Rhein, Wilfried

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psr-slk

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Geschrieben am 24.02.2018 um 06:53 Uhr

[ Beitrag wurde zuletzt editiert von psr-slk am 24.02.2018 um 07:36 Uhr ]

Hallo Ralf,

Ich habe mich schon jetzt vor 32 Jahren von nun 47 Jahren Fahrpraxis mit ungefähr 2 Mio Kilometern für das Fahren mit Automatik entschieden. Das war die Zeit, als es die ersten 4-Gang Automaten mit Wandlerüberbrückung gab. Die 3-Gang Automatiken zuvor waren wirklich lahm und auch Säufer mit gut 2 Litern und mehr Differenz. Nur zur Beruhigung Schalter bis zum LKW mit nicht synchronisierten Getrieben kann aber auch noch.

Wenn Du jetzt zum ersten Mal Automatik fährst, muss da erst was in Deinem Kopf passieren.
Es ist das Ausblenden, dass Du nicht mehr am Schaltvorgang selber aktiv beteiligt bist und die damit verbundene Zeit.
Wenn Du dich bei einem Schaltgetriebe zum Zurückschalten entschlossen hast, hast du aktiv
- mit dem linken Fuß die Kupplung getreten
- den rechten Fuß vom Gas gelupft
- mit der rechten Hand einen niedrigeren Gang eingelegt
- wieder die Kupplung kommen lassen
- wieder aufs Gaspedal getreten.

Da dies aktiv und nach Jahren als Automatismus abläuft, registriert Dein Gehirn nicht die dafür benötigte Zeit und dass das Auto in der Zeit langsamer wird und tatsächlich nicht beschleunigt.
Der ganze Vorgang ist auch bei Rennfahrern selten unter einer Sekunde erledigt und fixer ist es nur in Deinem Kopf abgelaufen, weil da war Beschäftigung.
Der Hochleistungsrennsport kuppelt daher nur noch beim Anfahren, geschaltet wird dann mit automatisierter Kupplung. Gründe ähnlich siehe am Ende. Die Getriebe haben auch keinen Wandler, aber es gibt kein ständiges Kuppeln für jeden Gang, das dauert „zu Lang“ (Wortspiel im wahrsten Sinne).

Jetzt mit der Automatik benutzt man nur noch das Gaspedal mit dem rechten Fuß und statt den ganzen Vorgängen zuvor, inklusive Gas weg und dann wieder Gas drauf, gibt es zum erzwungenen Zurückschalten, dies bewirkt der Kickdown, nur noch mit dem rechten Fuß -Gas drauf-.
Was das Getriebe jetzt tun muß, an dem bist Du nun aktiv mit anderen Tätigkeiten nicht mehr beteiligt und deswegen empfindet man den Vorgang als „lang“.

Was die Länge von „Lang“ belangt, gerade mit dem Auslösen des Kick-Down, das kann nun auch etwas variieren, weil je nach gerade eingelegtem Fahrgang unter der „offenen“ Fahrstufe D auch schon mal 2 Gänge zurückgeschaltet werden.

Wie Du selber schreibst, wenn der Schaltvorgag durch ist, geht die Post gewaltig ab, den Schaltvorgang selber und etwas Zeit dafür braucht das Getriebe aber auch, halt nur ohne Dein eigenes Zutun.

Merke, heute sind Automaten in der Beschleunigung nicht mehr langsamer als Schalter, im Gegenteil, sie sind viel schneller. Merken tut man dies in der Stadt, wo man sehr oft aus dem Stand an Ampeln losfährt. Da läßt jeder Automat den Schalter stehen. Oder wenn man dahinter ist fragt man sich „Warum fährt der denn nicht“. Er braucht für die ersten drei bis 4 Gänge hochzuschalten einfach zu viel Zeit.

Fahr den Automaten mal so 3 Monate, dann ist das mit dem Kick down auch im Kopf gespeichert und wahrscheinlich wirst Du dich dann fragen, warum bin ich solange am Schaltgetriebe hängengeblieben.
Ich für meine Seite finde das Steuern des Fahrens nur mit dem Gaspedal einfach „geiler“ und lässiger. Geschaltet, jetzt bei meinem SLC und neueren PKWs mit den Lenkradpaddeln, wird nur noch im Gebirge. Da braucht die Automatik mit ihrer Neigung zum frühen (Hoch)Schalten schon mal Hilfe. Da bin ich dann doch öfters (hoffentlich) intelligenter als der sture Automat.

--
Gruß Peter auch aus dem Rechtsrheinischen wo es einst den „Whisky Bill“ gab.

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TR Injektion

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Geschrieben am 24.02.2018 um 07:29 Uhr

Hallo Peter,

wunderbar beschrieben !!
Genau auf den Punkt gebracht.
Und genau so ist es auch.

Bis denn
Ralf

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Pichon

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Geschrieben am 24.02.2018 um 08:15 Uhr

Sehr schön erläutert.

Ging mir am Anfang auch so. Habe auch festgestellt das die Geschwindigkeit mit der man das Pedal tritt, das Schaltverhalten beeinflusst. Kommt ein Berg und ich sehe, gleich muss ich zurückschalten, trete ich 2 mal schnell das Gaspedal etwas nach unten und dann wieder in Ausgangslage. Das Getriebe fällt dann in einen sag mal "Hecktikmodus" schaltet zurück und bleibt dann auch erst so bis man 3-4 sec. das Gas weit wegnimmt. Geht natürlich auch auf Landstraßen wenn man überholt.

Bei meinem 171, 350er Sport finde ich die Variante den Schalthebel links zu halten, aber heftiger, dann schaltet er in den kleinsten möglichen Gang bei aktueller Geschwindigkeit. Von da aus kann man dann alle folge Gänge bis zum Drehzahlende ausfahren. Das macht mir ehrlich gesagt Angst.

Gruß.

Dirk

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U WE 55

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U WE 55

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Geschrieben am 24.02.2018 um 09:17 Uhr

Eventuell kommt auch noch das verzögerte Ansprechen des Turboladers hinzu, dies würde dann bei Leistungsabruf etwas dauern bis die volle Kraft zur Verfügung steht.

--
Nur wer seinen eigenen Weg geht,
kann von niemandem überholt werden!

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Wurzel1966

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Geschrieben am 24.02.2018 um 11:58 Uhr

Moin

Vergessen darf man beim Automatik fahren nicht , daß die Automaten immer im höchst möglichen Gang fährt ( Drehzahl und Geschwindigkeitsabhängig ) .
Beim Schaltwagen ist man jedoch meist im optimalem Gang ( das der Fahrer für sich selbst Entscheidet ) unterwegs.
Das heißt das man bei den heutigen Automaten rund 2 Gänge höher unterwegs ist und die muß dann der Automat erstmal herunterschalten wenn man stärker/ flotter Beschleunigen möchte.

Dazu kommt dann noch der Turbo , der ja auch erstmal Druck Aufbauen muß ( kommt über die Drehzahl ) .

Um das ganze zu Umgehen einfach bei der Automatik kurz vor dem gewollten Beschleunigen mittels der Tiptronic manuell Herunterschalten .
Dann hat man die optimale Drehzahl um wie bei einem Schalter Verzögerungsfrei Beschleunigen zu können .

Gruß Ingwer

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jcool

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Geschrieben am 24.02.2018 um 12:51 Uhr

Peter hat natürlich Recht mit dem, was er schreibt - Zeit ist relativ, und jeder normale Auto (und SLK-) Fahrer braucht locker eine Sekunde zum runter schalten (hoch geht etwas schneller). Dass ein Rennfahrer insb. älterer Schule dafür auch so lange braucht, würde ich anzweifeln - da sprechen wir eher von 0.4-0.6s je nach Fahrzeug - aber das spielt hier auch keine wirkliche Rolle.

Es kommt immer drauf an, was man gewohnt ist. Ja, die Gedenksekunde beim MB Wandler runterschalten nervt. Dies fällt vor allem negativ auf, wenn man Doppelkupplungsgetriebe gewont ist. Das erste Mal SLK fahren nach nem ganzen Winter im DSG-Audi ist erstmal seltsam. Wie, der schält nicht innerhalb von 0.1s nach Betätigen des Gaspedals zurück?!
Die gute Nachricht ist (wie schon gesagt wurde): Man kann diese Trägheit auf mehrere Arten lösen/umgehen. Da wäre das manuelle Runterschalten durch Antippen des Schalthebels, oder "vorausschauende" Spielen mit dem Gaspedal wie beschrieben, da hat jeder seine eigene Methode - oder eben man geht an die Software bzw. Gaspedal-Kennlinie dran. Da ist wirklich noch seeehr viel zu holen, bei egal welcher Baureihe. Mein 32er mit Oesterle Software braucht zum runter schalten z.B. nicht mehr 1.x Sekunden, sondern je nach Laune und Gang nur noch so 0.6-0.8. Das ist jetzt nicht DSG Niveau aber schneller, als ich es selbst könnte, und somit - für mich - auch keine störende Verzögerung mehr.

Also mein Tipp Ralf: Versuch erstmal, ob Du Dich an die "Gedenksekunde" gewöhnen kannst bzw. lernen, sie zu umgehen durch manuelle Eingriffe.
Wenn nicht --> Pedalbox oder Softwareanpassung.

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Geschrieben am 24.02.2018 um 13:47 Uhr

[ Beitrag wurde zuletzt editiert von psr-slk am 24.02.2018 um 13:53 Uhr ]

Hallo Ingwer,

ohne dies noch weiter zu vertiefen, das der Automat über Kickdown schon mal 2 Gänge zurückschaltet schrieb ich genauso wie man im Gebirge den Hang zum höheren Gang schon mal manuell einschränken muß.

Wo Du aber falsch liegst und da liegt ja der Hase im Pfeffer bei der geistigen Umstellung nun Automatik zu fahren.

EIN manueller Schaltvorgang ist gemessen mit der Stoppuhr und mit einer Leistungsmessung auch nicht verzögerunsfrei.
Wenn man kuppelt und dabei auch noch vom Gas geht ist der Kraftfluß vom Motor zu den Rädern auch unterbrochen und das Auto verzögert.
Als Fahrer wird dies einem, wie beschrieben, durch die aktive Beteiligung am Schaltprozess nicht so bewusst. Als Beifahrer jedoch registriert man dies auch, und je nach Können des Fahrers auch noch ziemlich ruppig. Was manche Fahrer wieder als „sportlich“ auslegen. So ein Unsinn, geht nur auf den Verschleiß.
Wie schon beschrieben, können moderne 5 - und mehr Gänge Automaten, erst recht die Doppelkupplungsautomaten viel schneller und mit weniger Zugunterbrechung schalten als es die heute die Fahrer mit dem Kupplungspedal und dem Rührstock können.
Wie schon beschrieben, im Hochleistungsrennsport wird, wenn es die technischen Regeln erlauben, auch nicht mehr konventionell geschaltet.

--
Gruß Peter

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Geschrieben am 24.02.2018 um 14:19 Uhr

Mahlzeit zusammen,
danke schon einmal für die tollen und umfangreichen Erklärungen.
Es ist für mich alles verständlich und zu verinnerlichen.
Ich habe in der Tat schon einmal vor dem Überholvorgang eine "Gedenksekunde" mit eingeplant.
Als nächstes probiere ich das manuelle runterschalten.
Ich bin sogar auf Schneebedeckter Fahrbahn mit dem SLK gefahren. Anfangs mit Bammel weil ich nicht wusste was passiert, wenn er schaltet.
Aber nach ein paar Kilometern hatte ich Vertrauen und fühlte mich sicher wie nie. ESP und Automatik harmonieren phantastisch

--
Gruß
Ralf, CCAA/Schäl Sick

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