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| Klatsch und Tratsch » » Thema: Behindert, wie geht ihr damit selbst und fremde im Alltäglichen um? |
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Beitrag von:
(nicht mehr aktiv)
 |  Geschrieben am 20.09.2012 um 21:50 Uhr
| Moin moin,
am 12.12. letzten Jahres wurde ich rechts tiefergelegt, sprich Unterschenkelamputiert. Gut 60 Tage bestand Hoffnung im KH, aber letztlich war es halt so und ich habe es akzeptiert. Plötzlich war alles anders... auf andere angewiesen sein zu müssen usw.
Es war wahrlich nicht leicht, bin jedoch seit einiger Zeit aus dem Tal und versuche jede 3. Sekunde zu geniessen. 
Wie geht ihr mit eurer Behinderung um, welche Erfahrungen habt ihr im Alltag?
Beste Grüße
Frank |
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Beitrag von:
... ist OFFLINE
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Beiträge: 1259
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Beitrag von:
... ist OFFLINE
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Forenfürst
Beiträge: 4101
User seit 02.08.2011
| Geschrieben am 20.09.2012 um 22:34 Uhr
| Hallo Frank,
eigentlich sollte nach einem derart einschneidenden Ereignis viel eher zweimal im Jahr Geburtstag gefeiert werden, als die negativen Seiten zu sehen, die die Veränderungen mit sich brachten.
Ich denke, man kann sich mit fast jeder Behinderung irgendwie arrangieren und das Positive daraus mitnehmen.
Und, auch wenn man es zunächst nicht glauben kann/will, jedes Lebensereignis hat auch positive Eigenschaften. Man muss nur bereit sein, diese zu suchen.
Z.B. Stärker und durchsetzungsfähiger geworden, neue und wertvolle Menschen dadurch kennengelernt haben, einen anderen Blickwinkel auf die "üblichen grossen Lebensprobleme" bekommen, das Leben lockerer nehmen können usw.
Man wächst aber nur durch solche Erlebnisse, wenn man diese annimmt und das Beste daraus macht.
Wenn man lernt, wie schnell das bisserl Leben dahin sein kann, nimmt man materielle Dinge auch nicht mehr so wichtig, wie das geistige Vorankommen.
Denn letzteres ist das Einzige, was wir von hier mitnehmen dürfen.
Nur meine Meinung.
--
Beste Grüsse
Hubert
Seit 06.08.2011 Besitzer eines SLK200K R171, in andraditgrün-metallic und orientbeiger Leder-Innenausstatung, Bj: 03/2004. |
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Beitrag von:
User existiert nicht mehr bei MBSLK.de | Geschrieben am 23.09.2012 um 11:56 Uhr
| [ Beitrag wurde zuletzt editiert von Odin am 23.09.2012 um 11:58 Uhr ]
Hallo Frank,
meine Behinderung muss mit mir leben und nicht ich mit meiner Behinderung.
Eine Behinderung ist nicht lebensbedrohlich. Nur das Zählt.
Diese Denke geht nicht von heute auf morgen, bei mir hats gut 15 Jahre gedauert
Kopf hoch und denke darüber nach.
--
Gruß aus Tirol
Ralf,
Schönwetter:
SLK K 200, R170, Mod.2004 Obsidianschwarz-Nanolack,17Zoll Dezent mit 225 V/H
Sonst: BMW Limousine (LPG)
Vita:12M,Capri 1500XL mit Vynildach,Opel GT,Innocenti De Tomaso,Golf 1,Porsche 944,G |
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Beitrag von:
... ist OFFLINE
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Forenkaiser
Beiträge: 19086
User seit 26.07.2000
| Geschrieben am 23.09.2012 um 13:43 Uhr
| [ Beitrag wurde zuletzt editiert von Olli aus Mainhattan am 23.09.2012 um 13:44 Uhr ]
Hallo Frank,
deine Postings haben mich zu dem Schluß kommen lassen, dass du dich mit deiner Situation gut arrangiert hast. Das sehe ich als sehr wichtigen Schritt an, um das Leben geniessen zu können. Daher habe ich mich trotz des Handicaps sehr für dich gefreut. Deine Schelmigkeit hast du dir zum Glück oft erhalten können 
Alles Gute und viel Spaß, Olli.
P.S. deine Dicke hast du aber nocht?
--
"Es ist heilsam, sich mit farbigen Dingen zu umgeben. Was das Auge freut, erfrischt den Geist, und was den Geist erfrischt, erfrischt den Körper."
Prentice Mulford (1834 - 1891) |
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Beitrag von:
... ist OFFLINE
Schreiberlevel:
Forenprinz
Beiträge: 5377
User seit vor Apr. 03
| Geschrieben am 23.09.2012 um 14:44 Uhr
| Hallo Frank,
ich habe Glücl das ich erstens "eine Behinderung" habe welche unsichtbar ist und zweitens durch die Technik zu 100 % kompensiert werden kann.
Ich bin extrem kurzsichtig und vor wenigen Tagen wurde mit das wieder so richtig deutlich.
Bedingt durch Augenprobleme hatte ich meine Kontaklinsen raus machen müssen und mußte wieder auf Brille umsteigen. Das war ein echtes Handicap, zumal die älter und die Gläser eigentlich viel zu schwach sind!
Natürlich mit Deinem Handicap absolut nicht vergleichbar.
Aber nicht richtig sehen können ist ein absoluter Horror für mich. Als Augentier kann und will ich mir das nicht vorstellen und bin immer wieder dankbar, dass es den Augenoptiker gibt.
Mein linkes Kniegelenk ist ebenso ein Schwachpunkt. Was mich hoffen läßt ist die Tatsache, dass das seit fast 50 Jahren durch hält und nicht wie im zarten Alter von 5 prognostiziert den Geist aufgegeben hat.
Also ich bin jeden Tag dankbar, dass ich nur die üblichen Wehwehchen habe und habe absolute Hochachtung vor Leuten wie Dir bzw. denen welche tlw. noch deutlich schlechter drann sind, wie die mit Lebensmut und was sonst noch ihr Schiksal meistern und mit Freude durchs Leben gehen.
Ich hoffe, dass ich das nicht brauche, aber sollte mich das Schiksal dann doch ereilen wünsche ich mir eine solche Einstellung und soviel Lebenmut wie ich in im Unfeldtlw. sehe!
Gruß
Frank
--
„Wir könnten viel gewinnen, wenn wir jeden Morgen Gott bitten würden: Hilf mir, dass ich den Mund halte, bis ich alles Nötige erfahren habe!“
Ein sehr treffender Satz von einem amerikanischen Versicherungsmakler über das Zuhören und Denken… |
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Beitrag von:
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Forenritter
Beiträge: 3677
User seit 17.03.2007
| Geschrieben am 24.09.2012 um 16:49 Uhr
|
S - FP 230 schrieb:
Hallo Frank,
ich habe Glücl das ich erstens "eine Behinderung" habe welche unsichtbar ist und zweitens durch die Technik zu 100 % kompensiert werden kann.
Ich bin extrem kurzsichtig und vor wenigen Tagen wurde mit das wieder so richtig deutlich.
Bedingt durch Augenprobleme hatte ich meine Kontaklinsen raus machen müssen und mußte wieder auf Brille umsteigen. Das war ein echtes Handicap, zumal die älter und die Gläser eigentlich viel zu schwach sind!
(.....)
Aber nicht richtig sehen können ist ein absoluter Horror für mich. Als Augentier kann und will ich mir das nicht vorstellen und bin immer wieder dankbar, dass es den Augenoptiker gibt.
(.....)
Hal.lo Frank,
mach' wie ich: lass dir, anstelle der maroden Linsen in deinen Augen, moderne Linsenimplantate einsetzen!  Nach langem, langem Kontaktlinsen- und Brillenärger  habe ich damit die optimale Lösung für meine starke Kurzsichtigkeit bei gleichzeitig zunehmender Weitsichtigkeit  gefunden und binheute - nahzu ein Jahr nach den OP's total happy mit meiner neuen Optik!
Und bloß nicht lasern: das schwächt die Hornhaut, ist praktisch nicht mehr zu korrigieren und mit Kontaktlinsen geht dann auch nix mehr...
--
Herzliche Grüße!
Hal
--------
"Man kann das ganze Volk eine Zeit lang täuschen;
man kann sogar einen Teil des Volkes die ganze Zeit täuschen;
aber man kann nicht das ganze Volk die ganze Zeit täuschen!"
Abraham Lincoln |
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Forendoktor
Beiträge: 1737
User seit 03.07.2004
| Geschrieben am 25.09.2012 um 11:25 Uhr
| Hallo Frank,
das sind keine guten Nachrichten !
Bei mir wurde im Januar 2012 MS festgestellt, da ich schon seit längerem mit linksseitigen Einschränkungen zu kämpfen habe. Im Mai habe ich die Anerkennung einer 60%igen Schwerbehinderung bekommen mit dem Merkzeichen G. Im August war ich 4 Wochen in Reha, wo man auch meine Fahrtauglichkeit geprüft hat, mit dem Ergebnis, dass ich nur noch Fahrzeuge mit Automatik fahren darf. Ab dem 1. Oktober fängt meine beruflich Eingliederung an.
Nun zu meinen gesellschaftlichen Erfahrungen:
Ich kann mich im Altag über die Hilfsbereitschaft nicht negativ beklagen, die Mitmenschen sind sehr hilfsbereit, wenn jemand mit einer Krücke unterwegs ist. Auch im beruflichen Leben wird versucht mir keine Steine in den Weg zu legen.
Das Leben muss einfach weitergehen !
--
Viele Grüße
Ron
"HARDCORE ... for life" (Marcus Walz) 
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Beitrag von:
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Forenprofessor
Beiträge: 2511
User seit vor Apr. 03
| Geschrieben am 25.09.2012 um 11:50 Uhr
| Grüß Euch - Ron & Frank,
also im Alltag versuche ich die Menschen mit Behinderungen so zu sehen wie alle anderen auch und gehe mit Ihnen auch so um. Sollte ich jedoch feststellen dass jemand meine Hilfe benötigt/gebrauchen könnte, egal welcher Art frage ich höflich und helfe gerne - bin dabei aber sehr, sehr vorsichtig denn es gibt nicht wenige die sich leider nicht so gerne helfen lassen wollen - dies muss ich dann aber auch absolut akzeptieren.
Wünsche euch zukünftig alles, alles Gute und ihr seht und macht das schon richtig!!!
--
mfG
Franz-Josef
„Die Anzahl unserer Neider bestätigt unsere Fähigkeiten.“ (Oscar Wilde) |
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Beiträge: 5377
User seit vor Apr. 03
| Geschrieben am 25.09.2012 um 12:17 Uhr
| Eine Erfahrung die ich bei mir zuhause immer wieder mache ist die Gedankenlosigkeit und einfach auch Dickfelligkeit mancher Mitmenschen.
Wohne in einer kleinen Sackgasse und der letzte Parkplatz vor der Wendefläche ist ein Behindertenparkplatz.
Leider scheint das dortige Hinweisschild für viele Mitmenschen lediglich Empfehlungscharakter zu haben und der Parkplatz wird immer wieder durch Unberechtigte genutzt.
Oder, was genauso übel ist, man parkt unmittelbar links daneben, wo sich kein eingezeichneter mehr Parkplatz befindet und verhindert so dass Rollstuhlfahrer bzw. Gehbehinderte welche darauf angewiesen sind dass die Fahrzeugtür möglichst weit aufgemacht werden kann, diesen Parkplatz nicht mehr nutzen können.
Leider ist auch die Verkehrsüberwachung hier sehr dickfellig und wenig kooperativ. Abschleppen lassen die keinen.
Erfahrungen mit der Polizei sind auch eher von der Sorte "kannste vergessen".
Der Freund meiner Mutter ist gehbehindert und hat einen entsprechenden Ausweis. Parkplatz wie übelich durch Unberechtigte zugeparkt. Er ruft die Polizei und bittet darum den Parkplatz räumen zu lassen. Die meinten nur trocken, einige hundert Meter weiter gäbe es freie Behindertenparkplätze !
Den Hinweis das eine Gehbehinderung vor liegt, er bei mir noch vier Stockwerke ohne Aufzug hoch muß und wenn er vorher einige hundert Meter Fußweg hat das kaum mehr schaft wurde lappidar beantwortert, "der Parkplatz könnte ja auch von einem Berechtigen genutzt worden sein". Einfach ohne Worte.
Ich wünsche solchen Falschnutzern nicht schlimmes, aber mal 14 Tage mit einer Gehbehinderung, so dass Sie mal sehen wie das ist.
Gruß
Frank
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