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| Tipps und Technik R171 » » Thema: SLK 200 Schmiedekolben ja oder nein |
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|  Geschrieben am 06.08.2011 um 09:33 Uhr
| Ich sag mal zu 99.9 sind es wohl Gusskolben. Das geschmiedete Kolben in einem Serienmotor (der wahrscheinlich mehr als 800.000 mal gebaut wird) ist recht unwahrscheinlich.
Denn Schmiedekolben sind zum einen aus Aluminiumlegierungen (Gewichtsvorteil), was aber den Nachteil in sich birgt das Alu-Legierungen auch einen größeren Ausdehnungskoeffizienten haben, was dazu führt das ein Schiedekolben immer etwas kleiner sein muss (sind nur ein paar Hundertstel), aber es reicht aus um den Ölverbrauch im Kurzstreckenbetrieb bzw. Kaltstart signifikant zu steigern.
Und sowas als Serienlösung anzubieten mit der jeder zufrieden ist (Kosten, Ölverbrauch, Geräuschentwicklung beim Kaltstart) ist schlichtweg nicht Lukrativ. Zum anderen würden die Vorteile des Schmiedekolbens (Motoransprechverhalten, Drehwilligkeit, Mehrleistung) durch die Komfortbetonte Auslegung des Antriebsstranges seitens Mercedes (Motorsteuerung, Drehmoment) zunicht gemacht.
Gruss
Marcus
--
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| Geschrieben am 06.08.2011 um 10:02 Uhr
| Hallo Markus
Da deine Beiträge immer sehr präzise sind geh ich mal von aus das du bei Mercedes arbeitest oder warst. Deine Beiträge haben Hand und Fuss.
Ich glaube das selbst der 55er keine geschmiedeten Kolben hat aber da wirst du es besser Wissen. Ist doch auch nur ein Motor von der Stange auch wenn er von 1 Mann zusammengebaut wird.
mfG Peter
Diddy schrieb:
Ich sag mal zu 99.9 sind es wohl Gusskolben. Das geschmiedete Kolben in einem Serienmotor (der wahrscheinlich mehr als 800.000 mal gebaut wird) ist recht unwahrscheinlich.
Denn Schmiedekolben sind zum einen aus Aluminiumlegierungen (Gewichtsvorteil), was aber den Nachteil in sich birgt das Alu-Legierungen auch einen größeren Ausdehnungskoeffizienten haben, was dazu führt das ein Schiedekolben immer etwas kleiner sein muss (sind nur ein paar Hundertstel), aber es reicht aus um den Ölverbrauch im Kurzstreckenbetrieb bzw. Kaltstart signifikant zu steigern.
Und sowas als Serienlösung anzubieten mit der jeder zufrieden ist (Kosten, Ölverbrauch, Geräuschentwicklung beim Kaltstart) ist schlichtweg nicht Lukrativ. Zum anderen würden die Vorteile des Schmiedekolbens (Motoransprechverhalten, Drehwilligkeit, Mehrleistung) durch die Komfortbetonte Auslegung des Antriebsstranges seitens Mercedes (Motorsteuerung, Drehmoment) zunicht gemacht.
Gruss
Marcus
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| Geschrieben am 06.08.2011 um 11:06 Uhr
| Ja ich arbeite bei Mercedes als KFZ-Mech. Hab 1998 die Lehre dort begonnen (PKW Transporter und LKW das ganze Sortiment eben) dann war ich 5 Jahre bei BMW  dann bin ich zurück zum Stern (da weiss man erstmal wie gut die wirklich sind), seit 2008 bin ich in der Schweiz tätig und seit Anfang 2010 bei der MerbagRetail (ehemals meinmercedes.ch). Schraube aber auf Transporter und LKW (Transporter haben die PKW Motoren drin 4 u. 6. Zyl. Benzin / Diesel).
Im allgemeinen gefällt mir der Beruf sehr gut (sehr vielseitig) und ehrlich gesagt kann ich mir auch keinen anderen Beruf vorstellen. In Foren zu lesen und posten hilft mir teils auch bei meinem Job, es gibt halt eben manchmal den Impuls sich um gewisse Themen etwas zu belesen und so besser zu verstehen - was ja auch dem Kunden zu gut kommt. Sozusagen eine WIN-WIN-WIN Situation.
Der 55er AMG sollte soweit ich weiss keine Schiedekolben haben (würde auch nicht zur Philosophie von Mercedes passen - siehe Nachteile) es besteht auch kein nachvollziehbarer Grund (Hochdrehzahlkonzept und Leistungsentfaltung jenseits der 6000). Davon mal abgesehen hab ich so einen auch noch nie zerlegen müssen.
Nur nen SLK hab ich leider nicht  aber im nächsten Jahr bestimmt.
Gruss
Marcus
--
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| Geschrieben am 06.08.2011 um 12:23 Uhr
| Richtig.
Schmiedekolben können kleiner also flacher ausgeführt werden, somit änderst du das Verdichtungsverhältnis, somit kann auch der Ladedruck erhöht werden. Die Kolben sind aber das geringere Problem bei einer Leistungssteigerung. Eher würde ich mir Sorgen machen um die Lagerstellen der Kurbelwelle resp. die der Pleul. (wenn du die Leistung immer abrufen willst)
Ich würde an deiner Stelle mal wegen einem Spritbooster schauen, bringt effektiv keine Mehrleistung, aber fährt sich wesentlich agiler. Ich hatte vor längerer Zeit mal nen 200er Vormopf gefahren (Werkstattprobefahrt) und es war echt überraschend, was das Ding ausmacht. Ansonsten würde ich persönlich eher Abstand von günstigem Tuning nehmen.
Gruss Marcus
--
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| Geschrieben am 07.08.2011 um 01:06 Uhr
| Um den Beitrag von Diddy zu präzisieren.
Auch die normalen Kolben sind heute i.d. R. aus Aluminium, allerdings im Gussverfahren hergestellt.
Alu-Schmiedekolben haben durch die zusätzliche Verformung eine etwas höhere
Dichte (im Kommabereich) und festeres Gefüge als die Gusslegierung.
Die Verdichtung würde sich bei unveränderter Pleuellänge aber nur erhöhen, wenn der Kolbenboden höher über der oberen Pleuelbohrung im Kolben liegt.
Da dies eher umgekehrt ist, erhöht sich auch eher der Hubraum, nicht unbedingt die Verdichtung.
Erhöht man allerdings über dem Kompresser den Ladedruck, kann der geschmiedete Kolben dies von den höheren Festigkeiten her "besser" vertragen.
Nur explizit darauf berechnete Kolben, welche dann auch noch passen, wirst Du so nicht bekommen.
--
Gruß Peter |
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