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Spaß und Witze » » Thema: Tagebuchaufzeichnungen eines Rentners |
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Beiträge: 109
User seit 12.02.2007
| Geschrieben am 07.07.2010 um 15:59 Uhr  
| Die geheimen Tagebuchaufzeichnungen des Rentners Bruno Sch.
Hallo Rentner und Möchtegern-Rentner,
habt Ihr schon Ideen, wie Ihr Euren Tagesablauf ohne bezahlte Arbeit sinnvoll gestaltet? Hier gibt es prima Anregungen :!:
24. Mai – Es ist geschafft. Mein letzter Arbeitstag. Ich bin endlich Rentner. Jetzt geht mein Leben richtig los. Ich will einfach das machen, woran mich diese verdammte Arbeit immer gehindert hat.
25. Mai – Ich stehe früh auf, und weiß gar nicht, was ich zuerst tun soll. Der Rasen muss gemäht werden, ich will die Dachrinne reparieren, ich muss die Wasserhähne entkalken, ich will ein Vogelhäuschen bauen und endlich mal „Krieg und Frieden“ lesen. Treffe vor dem Haus meinen Nachbarn. Er ist auch Rentner. Er läuft unrasiert im Jogginganzug rum, sieht aus wie J. Kachelhannes nach 20 Williamsbirnen. Er schaut den ganzen Tag Nachmittagstalkshows oder löst Kreuzworträtsel. Das wäre nichts für mich.
Ich mähe den Rasen, reinige die Dachrinne und fange mit einem Vogelhäuschen an.
Das Leben ist wunderbar.
2. Juni – Der Rasen ist gemäht, die Dachrinne gereinigt und das Vogelhäuschen ist fertig. Die Piepmätze kommen an und tirilieren fröhlich. Ich fahre zum Baumarkt, besorge Entkalker für die Wasserhähne. Der Baumarkt ist voll mit Rentnern. Jeden Morgen trifft sich das Krampfadergeschwader am Holzzuschnitt. Trübe Tassen. Fahre nach Hause und entkalke die Wasserhähne.
7. Juni – Etwas länger geschlafen. Dann frühstücke ich, und kontrolliere, ob die Wasserhähne nicht neuen Kalk angesetzt haben. Danach Rasenmähen und Fahrt zum Baumarkt. Lasse mir Holz für ein weiteres Vogelhäuschen zuschneiden. Dann hab ich zwei. Eins für die Vogelmännchen und eins für die Vogelweibchen.
22. Juni – Bis mittags geschlafen. Danach noch ein Vogelhäuschen für Behinderte gebaut. Dann Rasen gedüngt, damit er schneller wächst und häufiger gemäht werden muss. Danach Tee mit meiner Frau. Ich gebe ihr Tipps für den Haushalt. Aber manchmal habe ich den Verdacht, ich nerve sie. Zum Beispiel, wenn wir im Garten zusammen Darts spielen. Nicht, dass wir uns streiten – aber warum klebt sie vor dem Werfen immer mein Foto auf die Dartscheibe?
30. Juni – Will mal wieder mit einem anderen Menschen reden und gehe zum Arzt. Viele Rentner gehen zum Arzt, um mal wieder zu quatschen; ich habe mir Prostatabeschwerden ausgedacht. Aber er schickt mich nach Hause – Prostata würde bei Kassenpatienten in meinem Alter nicht mehr behandelt – Rentner hätten genug Zeit zum pinkeln?
13. Juli – Schlafe bis zwei. Danach Rasen mähen und ein Vogelhäuschen basteln. Im Garten stehen jetzt 28 Stück. Als ich es aufstellen will, entdecke ich auf dem Rasen einen Brief. Die Vögel haben mir geschrieben: „Alter hör auf mit den scheiß Vogelhäuschen. Wir sind satt und es ist uns vor den anderen Tieren peinlich“.
Mein Nachbar bietet mir ein Kreuzworträtsel an. Ich schau mal rein.
Russischer Fluss mit 7 Buchstaben. Ach was denkt denn sich der Idiot? Das ich Zeit habe, mir im Atlas russische Flüsse mit 7 Buchstaben rauszusuchen?
1. August – Es gibt insgesamt 1.376 russische Flüsse mit 7 Buchstaben. Die bekanntesten sind: Bjelaja, Dnjestr, Irtysch, Utschur und Wolchow.
Am Abend Krise mit meiner Frau. User erotisches Leben ist eingeschlafen. Passiert vielen Rentnern. Meine Frau schlägt als Lösung vor, wir sollten mal S E X an ungewöhnlichen Orten probieren.
4. September – Wir haben die Seiten im Bett getauscht. Hilft auch nicht. Habe gelesen, 50% der Männer über 65 nehmen zensiert. 70% davon können sich allerdings nicht mehr daran erinnern, warum …
26. September – „Krieg und Frieden“ lese ich jetzt nicht mehr. Schaue jetzt mehr Nachmittagstalkshows. Heute ist das Thema „Ich mach Dich kalt, Du blöde Summse“.
Na ja, ein bisschen lehnt sich das ja an „Krieg und Frieden“ an.
30. September – Meine Frau meint, wir sollten etwas für unsere Körper tun … Wellness.
Sobald man Rentner ist, soll nur noch Wellness sein. Man soll die Seele baumeln lassen … Warum?
Wenn man älter wird, baumelt am Körper sowieso schon so viel. Da muss die Seele nicht auch noch baumeln. Meine Frau schleppt mich zum Rentner Yoga, zur Rentner Sauna, zum Pilates. Pilates! Das war für mich der Typ, der Jesus gekreuzigt hat!
12. November – Beim Rentner Yoga soll ich die Figur machen: „Das Gnu liegt in der Morgensonne“. Ich mache die Figur „Der Arbeitnehmer betätigt die Stechuhr“.
Werde aus dem Kurs geworfen!
3. Januar – Habe mit dem Sport aufgehört. Nur den Jogginganzug trage ich noch ganz gern. Rasieren tu ich mich auch nicht mehr. Wenn ich auf die Straße gehe, fragen manchmal die Obdachlosen, ob ich einen Euro brauche.
Meine Frau will mich aktivieren und schafft einen Dackel an. Das ist das Ende. Wenn der beste Freund eines Mannes eine Wurst mit Beinen ist, die Purzel heißt, ist es Zeit für ihn, abzutreten.
Dackel wurden Anfang des 20. Jahrhunderts in England gezüchtet. Ziel der Züchtung war es, eine Nackenrolle zu haben, die selbstständig in die Waschmaschine gehen kann.
Ich schäme mich.
Aber ich gehe mit ihm spazieren. Sitze im Wald auf einer Bank, mein Blick fällt auf die Ameisen am Boden. Tja, die arbeiten und arbeiten, von denen sagt keine „Ich bin in Rente und mache jetzt Pilates“.
12. Februar – Bin nachts nicht mehr müde. Wovon ach?
Stehe deshalb auf, setze mich ins Auto und fahre in die nächtliche Stadt. Ich lande bei meiner alten Firma, steige aus, streichle das Gebäude.
Auf der Rückfahrt sehe ich, wie an der Landstraße Türken auf dem illegalen Arbeitsstrich rumstehen und warten, dass sie zur Schwarzarbeit abgeholt werden. Traurig so was!
3. März – Habe mich dunkel geschminkt, mir einen Schnauzer angeklebt und reihe mich unter die Türken an der Straße ein. Serhat, Mehmet, Ügür und Öczan.
Im Auto stellt sich raus, die heißen eigentlich Franz, Theo, Günther und Willi. Und sind auch Rentner mit angeklebten Schnauzern. Am Nachmittag – Arbeit auf einer Baustelle.
Ich war lange nicht so glücklich!
12. April – Fahre jetzt jeden Morgen mit den anderen Rentnern auf die Baustelle. Nachmittags sitzen wir zusammen und überlegen, was wir noch machen könnten. Wir wollen eine Firma gründen, einen Konzern erschaffen, wir wollen ackern und malochen.
Auch mit 65 kann man noch viel bewegen.
Eine Geschäftsidee für unseren Konzern haben wir auch schon: Vogelhäuschen. | Antworten
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