MBSLK - SLK & SLC Community - Die MBSLK.de-Foren - Beispiele für offensichtlichen, aber legalen Betrug

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Geschrieben am 29.07.2009 um 16:20 Uhr

[ Beitrag wurde zuletzt editiert von ABC am 29.07.2009 um 16:21 Uhr ]

Hallo zusammen,

nach meinem Gefühl immer öfter nutzen Firmen Gesetze und Regeln knallhart zu ihren Gunsten aus und betrügen die Kunden damit de facto, wogegen aber niemand etwas tun kann, weil es sich scheinbar um Gesetzeslücken handelt. Insbesondere in der Telekommunikation lebt ein Großteil der Branche von solchen Maschen. Beispiele:

- Call-by-Call- und Internet-by-Call-Anbieter offerieren eine Weile Supergünstig-Preise, plötzlich erhöhen sie den Tarif drastisch auf ein Vielfaches. Auf eine Tarifansage wird selbstredend verzichtet.
- Telekommunikationsfirmen bieten Tarife in den ersten 3 oder 6 Monaten deutlich vergünstigt an, danach gibt es dann einen happigen Aufschlag, dem man bei 24 Monaten Mindestvertragslaufzeit nicht durch Kündigung entkommt. Beworben wird natürlich nur der deutlich günstigere, anfängliche Preis. Der eigentliche, über den Großteil der Laufzeit kassierte Preis wird im Kleingedruckten versteckt.
- Klingeltonanbieter bewerben Klingeltöne oder Handyspiele für 10 Cent - dass man dabei ein Abo eingeht und sich auf mindestens 50 Stück davon pro Monat festlegt, wird nicht erwähnt.
- Alle Mobilfunknetz-Betreiber und Discounter bewerben nationale Telefonate ins Festnetz und in die Mobilfunknetze, ins oder im Ausland wird dann aber heftig abkassiert (dank EU wenigstens in der EU nicht mehr ganz so). Beim mobilen Surfen im Ausland per Notebook wird man meistens immer noch ganz schnell Riesensummen von einigen tausend Euro los.

In anderen Branchen sind solche Maschen aber auch verbreitet:
- Autohändler bieten Autos für 99 Euro im Monat an - die Anzahlung, die umgerechnet pro Monat der Laufzeit oft noch viel mehr als die 99 Euro beträgt, wird im Kleingedruckten versteckt.

Meistens fängt ein besonders aggressiver und halbseidener Anbieter mit so etwas an, und dann fühlen sich fast alle anderen gezwungen, ihm nachzueifern, weil sie offenbar denken, die Kunden wären alle Volltrottel und würden so etwas nicht durchschauen (wahrscheinlich sind das auch viele, sonst würde es ja nicht funktionieren).

Kennt Ihr noch mehr solcher Beispiele?

--
Grüße
ABC
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Es gibt immer Ausnahmen von der Regel - deshalb ist die Regel aber nicht falsch!

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Geschrieben am 29.07.2009 um 16:41 Uhr

[ Beitrag wurde zuletzt editiert von QT am 29.07.2009 um 16:46 Uhr ]

Hi!

In juengster Vergangenheit musste ich 2mal schlechte Erfahrung mit Anbietern von Telekommunikation machen, die irgendwie die Vertragsdauer kuenstlich verlaengern wollten.

Beispiel 1:

Einen 2 Jahre DSL Vertrag sollte ich 25 Monate bezahlen. Da Schaltung am 4. Februar war sollte ich auch den Februar 2 Jahre spaeter wieder bezahlen, obwohl ich rechtzeitig gekuendigt hatte. Als Antwort auf die Reklamation kam die Entschuldigung, dass wohl ein Fehler unterlaufen sein. Ja klar, wer's glaubt. Die probieren es bei jedem und die Kunden, die einfach zahlen, sind die Dummen.

Letztlich sind aber 2 Jahre nun mal 24 Monate und nicht 25 Monate, d.h. fuer obiges Beispiel, dass der Februar nicht 3 mal berechnet werden kann.

Beispiel 2:

Ich hatte ein Aktionsangebot einer HSDPA Flatrate gebucht. 6 Monate zu je 9,90 EUR bei 6 Monate Mindestlaufzeit. Danach sollte es 35 EUR pro Monat kosten. Freischaltung des Vertrages war am 23.12. und da ich rechtzeitig kuendigte, sollte der Vertrag am 23. Juni enden, was ich auch schriftlich bekam. Auf der Juni Rechnung tauchten dann die 9.90 EUR auf anteilig bis zum 23. Juni und fuer die restlichen 7 Tage gleich noch mal ca. 8 EUR (wohl zum regulaeren Preis). Auf eine Beschwerde per Email kam genauso die Entschuldigung wie oben, es sei wohl ein Fehler passiert. Ja neee klar....

Man muss da wirklich sehr aufpassen, um nicht auch diesen Tricks auf den Leim zu gehen!

EDIT: Legal war an diesen Tricks natuerlich gar nix. Von daher passen sie nicht 100% ins Thema

Gruesse,
Achim

--
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Geschrieben am 29.07.2009 um 17:43 Uhr

meiner Meinung nach kann sich jeder mündige Kunde informieren und die AGB´s durchlesen, ich will nicht verhehlen dass man auch mal blauäugig in eine Falle läuft aber meistens ist es einfach die Gier etwas scheinbar für fast umsonst zu bekommen. Nicht selten sind es gerade hoch verschuldete und schlecht gebildete, die mindestens 8 Handyverträge und 3 DSL Verträge haben und wo dann Peter Zwegert ihnen Doofheit vorsichtig attestieren muss...........

--
Gruß
Thomas

schaut doch mal bei Xing.com da gibts auch SLK ler

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Bärnd

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Geschrieben am 29.07.2009 um 19:41 Uhr

Ich seh das genau so wie Thomas: dass es nix geschenkt gibt muss doch jeder halbwegs intelligente Mitbürger einsehen. Und wenn man diesen Lockangeboten aufsitzt ohne die weiteren Bedingungen zu lesen hält sich mein Mitleid in Grenzen.

--
Viele Grüße, Bernd
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Geschrieben am 29.07.2009 um 20:28 Uhr

Hallo Thomas und Bernd,

ganz schön heftig Eure Aussage. Lest Ihr wirklich alle AGB`s etc. durch, bevor Ihr etwas unterschreibt?

Kennt Ihr die AGB`s Eures Bäckers oder wird Euch der Haftungsausschluß erst dann bewußt, wenn es für den ausgebissenen Zahn durch Stein im Brötchen kein Geld gibt?

Ich habe beruflich viel mit solchen Dingen zu tun, aber ehrlich, ich lese auch nicht alle Bestimmungen genau durch. Man verläßt sich doch häufig auf die Aussagen von Werbung und Werbeblättchen und die 25 Fußnoten in kleinster Schrift werden nicht immer als Pferdefuß erkannt.

Zum eigentlichen Thema:

Meinen Frau wollte Geld anlegen und hat sich bei der Postbank anlegen. Aussage am Schalter, Zinssatz 3% und bei monatlichen Zugängen gibt es einen Bonus von 1%, solange man monatlich was einzahlt. Wurde so ausgesagt.

Ich war natürlich skeptisch und habe mich schlau gemacht und es ist geau so, wie ich es mir dachte. Den Bonus gibt es nur auf den Zusätzlich eingezahlten Teil und nicht auf den Grundbetrag.

Auch beruflich erlebe ich es immer wieder, dass trotz genauer Schilderung des Kunden und dessen Problems genau der für den Kunden wichtige Sachverhalt in Versicherungsverträgen ausgeschlossen wird, eingeschränkt wird oder mit hohen Selbstbehalte die Deckung unnütz wird. Die Versicherer reden dann von Irrtum oder nicht richtig verstanden.

Gruß

Frank Peter

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Geschrieben am 29.07.2009 um 21:39 Uhr

@Frank Peter: Ich kenne natürlich die AGBs meines Bäckers nicht - aber das finde ich auch etwas übertrieben. Allerdings bin ich - was den Bereich der Telekommunikation betrifft - stark sensibilisiert. Ich habe ganz aktuell einen Tarif für Internet Access im Ausland gesucht und grade da findest du im Kleingedruckten die meisten Fussangeln. Was da so angeboten wird ist eigentlich unverschämt. Man muss halt wirklich im Kleingedruckten lesen. Aber grundsätzlich muss man sich doch wirklich die Frage stellen, ob die Firmen was zu verschenken haben. Mich machen solche superbillig Angebote immer skeptisch.

--
Viele Grüße, Bernd
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Geschrieben am 30.07.2009 um 07:13 Uhr

Moin Thomas und Bernd,

natürlich bin ich selbst auch noch nie auf solchen Fallen reingefallen - aber nicht wenige andere Menschen. Zudem "versauen" die Firmen, die mit sowas anfangen, leider oft schnell die ganze Branche.

Beispiel wieder Telekommunikation: Früher konnte man fast überall monatlich kündigen. Plötzlich fängt in der Mobilfunkbranche jemand mit 24-Monats-Verträgen an. OK, ich muss ja nicht gerade dort Kunde werden. Nur: Über kurz oder lang machen das nun fast alle, und nicht nur im Mobilfunk, sondern auch für Festnetz und Internet. Weil es offenbar zu viele Dumme gibt, die das erst nicht sehen und sich von den (nur vorderdründig) billigen Preisen blenden lassen, so dass faire Anbieter dann das Nachsehen haben.

Man sieht das ja auch gut bei der Telekom: Da gibt es Call-by-Call, so dass man Telefonate zu Handys und ins Ausland extrem günstig führen kann. Das spart einem oft so einiges Geld, wenn man berücksichtigt, dass die angeblich doch so billigen Alternativanbieter und insbes. Arcor bei Auslandsgesprächen Mondpreise kassieren, so z.B. nach Argentinien 1 Euro und mehr pro Minute, während es per Call-by-Call nur 1 Cent kostet:
http://www.teltarif.de/festnetz-flatrate-ausland-telefonieren-kostenlos-billig/news/35155.html?page=2
Oder der Kundenservice: Telekom = 0800, die anderen 01805 oder noch teurer. Da ist man schnell einige Euros los, für eine simple kleine Sache. Trotzdem entscheiden sich dann viele für Alternativanbieter, weil die Doppelflat 5 oder 10 Euro günstiger ist. Dass das dann viele am Ende durch solche Fallstricke wieder draufzahlen, checken die meisten erst, wenn es zu spät ist und die Vertragslaufzeit schon begonnen hat.

--
Grüße
ABC
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Geschrieben am 30.07.2009 um 07:42 Uhr

Moin ABC.

prinzipiell hast Du wohl Recht! Allerdings ist gerade das Beispiel bei den Telekommunikationsfirmen und gerade bei der Telekom absolut fehl am Platze! Da gerade die Telekom inzwischen durch sogenannte outgesourcte Drückerkolonnen Kunden anwirbt, kam man bei diesem laden nicht wirklich von seriös sprechen! Und ehrlich gesagt bezahle ich lieber einen kleinen Obolus für einen funktionierenden Service, als nichts für einen dem kostenlosen Angebot entsprechenden Service! Allerdings verstehe ich auch nicht wieso man der Meinung ist das Service nichts kosten soll?? (Berechtigte Reklamationen selbstverständlich ausgeschlossen) Ich habe mir auf jeden Fall angewöhnt bei Laufzeitverträgen mir alles ganz genau durch zu lese und bei Online Angeboten Screenshots zu machen, damit ich für den fall der Fälle, etwas in der Hand habe

viele Grüße
Ralph!

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Geschrieben am 30.07.2009 um 10:39 Uhr

[ Beitrag wurde zuletzt editiert von ABC am 30.07.2009 um 10:44 Uhr ]

Hallo Ralph,

klar, echter Service kann ruhig berechnet werden, also wenn jemand seinen Router nicht anhand der Bedienungsanleitung selbst einrichten kann, allgemeine Probleme mit seinem PC oder mit seinem Handy hat. Nur: Es wird dann neuerdings immer einfach pauschal eine 01805 oder gar eine 0900 für alles geschaltet, sprich wenn ich eine Störung melden oder eine falsche Rechnung reklamieren will, soll ich auch zahlen - denn wenn es zwei Rufnummern (eine 0800 und eine 01805/0900) gäbe, würden die Dummies einfach auch fast alle bei der 0800 anrufen, es dort versuchen und diese verstopfen. Für eigene Fehler noch Geld kassieren - das ist schlicht unanständig.

Zur Telekom: Klar sind die nicht perfekt, beileibe nicht - CbC bieten die z.B. auch nur an, weil die Bundesnetzagentur sie dazu zwingt. Aber im Vergleich zu Arcor, 1&1 und Freenet ist die Telekom in Sachen versteckte Nebenkosten, Hotlines, Kulanz, Vertriebsmethoden, Störungsbeseitigung u.v.a.m. immer noch traumhaft, glaub mir.

--
Grüße
ABC
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Geschrieben am 30.07.2009 um 10:49 Uhr

S - FP 230 schrieb:
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Auch beruflich erlebe ich es immer wieder, dass trotz genauer Schilderung des Kunden und dessen Problems genau der für den Kunden wichtige Sachverhalt in Versicherungsverträgen ausgeschlossen wird, eingeschränkt wird oder mit hohen Selbstbehalte die Deckung unnütz wird. Die Versicherer reden dann von Irrtum oder nicht richtig verstanden.

Gruß

Frank Peter

Hallo Frank Peter,

das ist neben der Telekommunikation ein weiteres gutes Beispiel - Versicherungen. Deren Produkte bestehen ja praktisch nur aus Kleingedrucktem, und dann auch noch oft extra lang. Ich wage zu behaupten, dass sich die meisten erst im Schadenfall genauer mit den Versicherungsbedingungen im Detail befassen (und dabei nicht selten böse überrascht werden). z.B. habe ich eine gewerbliche Rechtschutzversicherung - gerade die Fälle, die gelegentlich vorkommen (z.B. Wettbewerbsrecht), sind ausgeschlossen, so dass man sie eigentlich kaum nutzen kann. Und das Beste: Wenn man sie 2-3x in Anspruch genommen hat, wird man gekündigt (und dann auch nirgendwo anders wieder angenommen).

--
Grüße
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