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Klatsch und Tratsch » » Thema: Nützt oder schadet die Presse unserem Land eher? |
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... ist OFFLINE
Schreiberlevel: Forenritter
Beiträge: 3843
User seit 08.08.2005
| Geschrieben am 14.03.2009 um 16:04 Uhr  
| Hallo zusammen,
Frank Peter brachte mich mit einem Kommentar im Thread zu Winnenden auf dieses Thema:
S - FP 230 schrieb:
...
Vor allem hoffe ich, dass Presse und TV die Leute endlich mal in Ruhe läßt und auch die Berichterstattung wegfällt, so das ständig eine Erinnerung ausgelöst wird.
Zur Vermeidung solcher Ereignisse könnte nach Meiner Meinung auch überlegt werden, diese ausufernde Berichterstattung zu vermeiden und so Tätern ein großer Medieninteresse und damit Forum für Ihre Taten zu liefern!
Vielleicht würde es helfen, so nach dem Motto, "wenn keiner hin geht oder keiner hin schaut"?
Gruß
Frank Peter
Das denke ich schon die ganze Zeit, wagte es aber bisher nicht zu sagen: Die ausufernde Presseberichterstattung und die Befriedigung der Sensationslust der Leute kann weitere solcher Fälle bewirken. Denn potentielle zukünftige Täter kommen dadurch erst auf die Idee und/oder werden stärker motiviert. Ob Tim K. auch ohne die Präzidenzfälle in den USA und in Deutschland in dieser Art und Weise losgelegt hätte?
Allgemein finde ich, würde es unserem Land ohne Presse nicht so viel schlechter gehen. Einerseits hat sie zwar die sinnvolle Funktion, durch kritische Berichterstattung auf Mißstände aufmerksam zu machen und diese dadurch zu bekämpfen oder weitere zu vermeiden. Das würde auch prima funktionieren, wenn die Presse nicht eigene Interessen hätte, wie zum Beispiel Auflage, Werbeumsatz, Interessen der Verlagseigner, persönliche Bindungen der Autoren und viele weitere mehr.
In meinen Augen wäre uns schon viel geholfen, wenn wir in Deutschland klar nach Information und Unterhaltung unterscheiden und sich die Medienorgane auch daran halten würden. Beispiele:
- ARD und ZDF werden konsequent werbefrei.
- Tageszeitungen werden wie ARD und ZDF finanziert und auch werbefrei.
- BILD, RTL & Co. dagegen berichten nicht mehr über Politik und Wirtschaft, sondern konzentrieren sich auf ihre Kernkompetenz: Unterhaltung, den Leuten "nach dem Mund reden".
Das Problem scheint mir nämlich zu sein, dass Boulevard-Medien, die leider die Mehrheit der Leute bevorzugt, die Leute gezielt mit Falschinformationen, Übertreibungen, Vermutungen, Auslassungen usw. bedient. Nicht, weil dahinter politische Machtinteressen stecken oder weil denen das Spaß macht, sondern weil die Leute das so am liebsten haben und daher von den Verlagen der Absatz maximiert wird. Und Politik und Wirtschaft kennen die Vorlieben der Leute natürlich, wissen, was sie hören wollen - und spielen mit dieser Erkenntnis, um ihre Interessen durchzusetzen.
Ihr wisst ja, die Leute (auch Ihr und ich) glauben meistens das, was sie glauben wollen - passendes wird aufgesaugt, dem entgegenstehendes ignoriert. Und das liefern ihnen BILD & Co. - da sind die böse große Firma Tengelmann und die arme kleine Kassiererin aus unserem kürzlichen Thread nur ein Beispiel. Wenn das Gegenteil eindeutig bewiesen wäre, sprich die Kassiererin Tengelmann vorsätzlich bestohlen hätte, wäre das BILD keine Zeile wert gewesen. Bzw. doch, denn so war es ja - da verdreht man einfach die Tatsachen und ignoriert das Gerichtsurteil. Diese Diskussion möchte ich hier aber nicht wieder aufrollen.
Ich selbst verzichte immer mal wieder episodenweise komplett auf Nachrichten - manchmal für Tage, auch schon mal für Wochen oder gar Monate. Geschadet hat mir das bislang nicht. Man lebt viel ruhiger und regt sich nicht unnötig über Dinge auf, die einen eigentlich gar nicht betreffen. Leider bin ich derzeit wieder halbwegs auf dem Laufenden - das sollte ich mal wieder ändern
Wie seht Ihr die Funktion der Presse, und wie sie diese erfüllt?
--
Grüße
ABC
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Mein 6. SLK seit '97: R171 350 7G iridiumsilber (EZ 07/2004)
Es gibt immer Ausnahmen von der Regel - deshalb ist die Regel aber nicht falsch! | Antworten
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Beitrag von:
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Schreiberlevel: Forenprinz
Beiträge: 5385
User seit vor Apr. 03
| Geschrieben am 14.03.2009 um 16:30 Uhr  
| [ Beitrag wurde zuletzt editiert von S - FP 230 am 14.03.2009 um 18:34 Uhr ]
Und auch die Gafahr das einer meint "ich muß jetzt x + 1" um an die Spitze zu kommem?
Sorry, pervers, aber es gibt sicherlich solche Idioten!
Aber für eine generell Einschränkung der Pressefreiheit bin ich nicht!
So mancher Skandal, siehe Watergate, und auch einige Dinge bei uns kamen nur durch den Einsatz von Reportern ans Tageslicht. Wer weis, was ohne das Risiko erwischt zu werden der Eine oder Andere doch noch machen würde?
Gruß
Frank Peter
--
Was wären wir ohne Katzenhaare auf der Butter?
Ganz arme Menschen!!! | Antworten
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Beitrag von:
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Schreiberlevel: Forenritter
Beiträge: 3681
User seit 17.03.2007
| Geschrieben am 14.03.2009 um 17:00 Uhr  
| [ Beitrag wurde zuletzt editiert von hal9000 am 14.03.2009 um 17:02 Uhr ]
Hal.lo,
sicherlich nerven sehr viele Presseorgane und -erscheinungen (Springerpresse, Boulevardjournaille, Yellowpress usw.) Das selbe trifft auf viele andere Medien (z.B. nahezu alle Privat-TV-Sender ) zu, aber das ist hier ja nicht das Thema.
Aber das nehme ich gerne in Kauf (ich muss den Schund ja schließlich nicht lesen ).
DENN: Ohne freie Presseberichterstattung (und, um das O.T. hinzu zu fügen: ohne das Bundesverfassungsgericht), die immer wieder die Schweinereinen in dieser Berliner Republik aufdeckt und inverstigativ nachhakt, hätten wir hier in Deutschland (wieder mal...) das, was viele Politiker wahrscheinlich sowieso am liebsten hätten:
Eine offene (à la Birma oder Nordkorea...) oder schlecht kaschierte (à la Russland, China, Iran, Simbabwe...) Diktatur mit gleichgeschalteten Bürgern, die nicht denken und kritisieren (was dann gerne als meckern und motzen diffamiert wird), sondern jede neue Maßnahme der Staatsführung (die ja sowieso stets Recht hat, weil sie natürlich per se alles besser weiss und die Macht unkontrolliert inne hat) mit Begeisterung bejubeln!
Um diese 5 oder vielleicht 10 % seriösen Inverstigativjournalismus zu erhalten, die mithelfen, uns vor solchen Zuständen zu bewahren, nehme ich gerne 90 oder 95% seichte Journaille in Kauf!
Im Interesse von Meinungsfreiheit und Demokratie - oder was davon heute noch übrig ist...
--
Herzliche Grüße!
Hal
---------
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Schreiberlevel: Forenoberprimaner
Beiträge: 693
User seit 16.09.2008
| Geschrieben am 14.03.2009 um 18:12 Uhr  
| [ Beitrag wurde zuletzt editiert von Lime am 14.03.2009 um 18:39 Uhr ]
Lasst uns zur Wahrung der Freiheit nicht die Freiheit einschränken!
Da gibt's schon einen ...
Viele Grüße
Emil
PS.: Johannes Rau sagte aus ähnlichem Anlass am 03.05.2003 in Erfurt:
"Wir sollten unsere Ratlosigkeit nicht zu überspielen versuchen mit scheinbar naheliegenden Erklärungen. Wir sollten uns eingestehen: Wir verstehen diese Tat nicht."
Ich finde, wir sollten aus diesem Grunde auch nicht alles immer wieder in Frage stellen! | Antworten
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Schreiberlevel: Forenquartaner
Beiträge: 133
User seit 21.05.2006
| Geschrieben am 15.03.2009 um 08:47 Uhr  
|
hal9000 schrieb:
DENN: Ohne freie Presseberichterstattung (und, um das O.T. hinzu zu fügen: ohne das Bundesverfassungsgericht), die immer wieder die Schweinereinen in dieser Berliner Republik aufdeckt und inverstigativ nachhakt, hätten wir hier in Deutschland (wieder mal...) das, was viele Politiker wahrscheinlich sowieso am liebsten hätten:
Eine offene (à la Birma oder Nordkorea...) oder schlecht kaschierte (à la Russland, China, Iran, Simbabwe...) Diktatur mit gleichgeschalteten Bürgern, die nicht denken und kritisieren (was dann gerne als meckern und motzen diffamiert wird), sondern jede neue Maßnahme der Staatsführung (die ja sowieso stets Recht hat, weil sie natürlich per se alles besser weiss und die Macht unkontrolliert inne hat) mit Begeisterung bejubeln!
M.E. finden wir genau diesen Zustand mehr oder weniger stark ausgeprägt in unserer "Demokratie": v.a. was Geld betrifft, sind die Deutschen schon sehr leidensfähig: Solidarzuschlag (der wird auch 2067 noch existieren), Mehrwertsteuererhöhung, Politikerdiäten, etc.
Aber auch ein marodes Renten- oder Krankenversicherungssystem wird hingenommen, zwar mit "Murren" und "Meckern", aber es wird hingenommen.
Diese Maßnahmen werden zwar nicht "mit Begeisterung bejubelt", aber das Ergebnis ist das Gleiche: es wird hingenommen. Infsofern besteht in dieser Beziehung kein Unterschied zu einer Diktatur und die Presse/Medien können daran auch nichts ändern.
Den letzten "Großaufstand" hat immerhin eine Einzelperson, ein Bäcker aus Baden, im Alleingang durchgeführt. Rest-Deutschland (und da nehme ich mich nicht aus) schaut zu und dankt.
Die Presse/Medien haben dazu nichts beigetragen.
Gruß
Chris
PS.: OT: Kann mir jemand "inverstigativ" mal erklären, ist mir überhaupt nicht geläufig und wohl einigen anderen auch nicht (zumindest diversen Online-Fremdwörterlexika)
--
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Schreiberlevel: Forenprinz
Beiträge: 7174
User seit 17.01.2005
| Geschrieben am 15.03.2009 um 09:04 Uhr  
|
ABC schrieb:
Ich selbst verzichte immer mal wieder episodenweise komplett auf Nachrichten - manchmal für Tage, auch schon mal für Wochen oder gar Monate.
Moin Pflästerchen,
genau das halte ich für einen Trugsschluss! Die Printmedien und auch das TV sind nur die Spitze vom Eisberg. Heutzutage läuft die Kommunikation doch über Internet und Handy viel schneller und umfassender. Über diverse Foren und Medien wie z.B. Twitter sind wir ständig vernetzt. Du selbst bist doch das beste Beispiel, wie man immer wieder den Leuten Informationen aus der Nase zieht (mit großem ) !
Was du mit deinem Informationsverzicht benötigst, ist eine Infrastruktur wie im Mittelalter nur mit reitenden Boten und Brieftauben. Die Zeiten sind aber vorbei. Und außerdem liegt das Problem m.E. eher in uns selber. Grade zum Thema Winnenden - das wird doch hier von uns im Forum auch breitgetreten, da müssen wir uns doch selbst an die Nase fassen. Das ist halt die Informationsgesellschaft - mit all ihren Schattenseiten.
--
Viele Grüße, Bernd
*** wir sind im Auftrag des Bembels unterwegs ***
MBSLK Event 2009 in Suhl
siehe: http://www.mbslk-event-2009.de | Antworten
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Schreiberlevel: Forenobersekundaner
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User seit 10.12.2007
| Geschrieben am 15.03.2009 um 10:13 Uhr  
| Hi,
Pressefreiheit, Meinungsfreiheit, Berufswahlfreiheit, Hobby-Aussuch-Freiheit, Reisefreiheit, überhaupt jede Freiheit birgt die Gefahr, falsch verstanden und mißbraucht zu werden, gehört deshalb abgeschafft, ebenso wie die Demokratie überhaupt. Am besten wir fangen mit der "Ich-stelle-jeden-Tag-eine-weitere-blöde-Umfrage-ein-Freiheit" an, das wäre doch schon mal ein Anfang.
--
Gruß aus München
Felix
*****
Jetzt sind die guten alten Zeiten, nach denen wir uns in zehn Jahren zurücksehnen.
(Peter Alexander Ustinov) | Antworten
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Schreiberlevel: Forenkaiser
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User seit 13.07.2004
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Schreiberlevel: Forenprinz
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User seit 03.09.2006
| Geschrieben am 15.03.2009 um 10:50 Uhr  
| Moin
Ich halte eine freie Presse und damit das Herstellen von Öffentlichkeit für eines der wichtigsten Regulative in unserer Gesellschaft. Erst wenn die Schweinereien, egal welcher Art, ans Licht kommen, werden Sie abgestellt.
Allerdings stören mich natürlich auch Auswüchse von Sensationsreporter, die z.B. Angehörige von Unglücken belagern und Ihnen nicht die Möglichkeit von stiller Trauer lassen.
Aber dies ist wohl der Preis, den wir für unsere Pressefreiheit zahlen müssen. Die Alternative wäre eine gleichgeschaltete Pressse, wie sie in Diktaturen vorhanden ist.
--
------ mike -------
** carpe diem ** | Antworten
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