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Tipps und Technik R171 » » Thema: Wo kommt der R171 her? |
Beitrag von:
User existiert nicht mehr bei MBSLK.de | Geschrieben am 30.04.2005 um 14:01 Uhr  
| [ Beitrag wurde zuletzt editiert von georgl am 30.04.2005 um 14:03 Uhr ]
Da ich mich persönlich sehr für die Produktionsphilosophie bei MB interessiere, sind mir hier in der Vergangenheit doch einige "Pseudo-Fakten" zu Ohren gekommen.
Es ist schwer, präzise und verlässliche Daten zu bekommen, Dinge wie Fertigungstiefe lassen gewisse Interpretationsspielräume zu und nicht alles, was gerade in Internet oder Presse veröffentlicht wird ist korrekt - tortzdem die mir bekannten (mit hoher Wahrscheinlichkeit korrekten) Fakten:
1. Der SLK wird in einer Fertigungstiefe (Anteil der Wertschöpfung) von knapp über 30% hergestellt, andere Quellen (bzw. klassische Limousinen) gehen sogar an die 40%. Dies war beim alten SLK nicht viel anders, der große Abbau der Fertigungstiefe erfolgte mit Einführung des W202.
2. Der "Made in Germany"-Anteil dürfte bei rund 80% liegen, kleinere Modelle weniger, größere Modelle mehr. rund 10-15% kommen aus anderen Hochlohn bzw. "Mittellohn"-Ländern wie Frankreich, GB, Österreich, Schweiz...
3. Billig-Lohnfertigung bzw. Billig-Teile (hauptsächlich Tschechien und Ungarn) machen rund (da muss ich schätzen) 5-10% aus, dieser Wert hat sich bei den Haupt-Modellen (also nicht Viano und Co) seit Einführung des W202 ebenfalls nicht geändert. Eine Tendenz bzw. gar eine Strategie zu erkennen habe ich aufgegeben, so kommt z.B. der Verdampfer beim 169er aus Tschechien, während z.B. die Kontaktspirale (vorher auch CZ) wieder aus D kommt...
Wird wahrscheinlich den jeweiligen Begebenheiten angepasst.
Teile aus Asien sind fast nicht präsent, ledlich ein paar Bauteile von Denso (Ventile, Klimakompressor) aus Japan (kein Billig-Standort) sind dabei.
Einige Bauteile liegen irgendwo dazwischen, so gehört MB-Lenkungen inzwischen zu ThyssenKrupp und das Vario-Dach kommt von einem Tochterunternehmen von Porsche und MB (welches Porsche inzwischen ganz übernommen hat).
Auch der Stahl kommt natürlich NICHT aus China, mit der Produktion von Stahl nur für die Raumfahrtindustrie könnte Düsseldorf schwerlich der größte Stahlstandort der Welt sein...
Ich bin entschiedener Gegner dieser Billig-Fertigung und will hier nichts schönreden, auch diese 10% sind zuviel und dienen nur der Erhöhung der Rendite! Jetzt aber zum Entschluss kommen, dass man beim 171er ein Ostblock-Fahrzeug zum "Made in Germany"-Preis bekommt (wie Audi TT) und sich das Geld daher sparen kann, ist falsch!
Zur Lederqualität (wo diese Thematik angeschnitten wurde):
Die Sitze kommen vom US-Zulieferer Lear (wahrscheinlich wegen Mg-Schale, bei den Limos dagegen häufig von MB montiert). Dieser hat allein in D ZEHN Sitz-Produktionsstandorte, darunter auch Bremen, womit sich die Herkunft des Sitzes geklärt haben sollte! Es wäre aber natürlich möglich, dass der Leder-Bezug fertig vernäht tatsächlich aus dem "Ostblock" kommt!? Hier weiß ich nur, dass das Designo/Maybach/AMG-Leder von MB selbst verarbeitet wird und auch der "Rohstoff" (Bulle) und die Gerbung/Färbung in D stattfindet. Will jemand wirklich höchste Leder-Quali ist er mit Designo auf der sicheren Seite. Auch bei Lenkrad (Petri) und Wählhebel (Dräxlmeier) findet die Lederverarbeitung meines Wissens hierzulande statt. Wir reden hier wohlgemerkt nur von der Verarbeitung (zusammennähen), der Rest findet mit hoher Wahrscheinlichkeit sowieso hier statt.
Aber ist die Quali des normalen Leders beim 171er wirklich schlecht? Einen deutlichen Haptik/Verarbeitungs-Sprung gab es leider erst beim 219er (CLS), aber mir ist auch beim SLK nicht viel aufgefallen!? Die starken Schwankungen der Erfahrungen ("nach 5tkm im Eimer" bis "nach 20tkm wie neu") lassen allerdings den Schluss zu, dass es an der Belastung des Materials liegt. Die Sitze beim 171er sind tief, die Seitenwangen der Sitze recht steif und hervorstehend - wenn dort täglich (wenn auch nur versehentlich) rübergestriffen wird, macht das kein Leder der Welt mit! Vielleicht liegt es also an Sitzposition/form?
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| Geschrieben am 30.04.2005 um 15:20 Uhr  
| Schöne Übersicht.
Wobei es mir persönlich nicht so wichtig ist, woher die Teile kommen. Wer als "Exportweltmeister" u.a. auch viele SLK`s in s Ausland verkaufen will, der muss auch global erzeugte Teile einbauen. Hauptsache, die sind gut!
Und die diversen Standorte in Deutschland, ob Hersteller oder Zulieferer, arbeiten hoffentlich weiterhin daran, leistungsfähiger zu werden! Jammern reicht nicht! | Antworten
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User existiert nicht mehr bei MBSLK.de | Geschrieben am 30.04.2005 um 17:25 Uhr  
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reymo schrieb:
Interessante Übersicht! Takata-Petri (Lenkräder) und TRW (Airbag) haben wir hier in Aschaffenburg. Muß ich gleich mal rumfragen
Von Takata-Petri hab ich mitbekommen, daß die auch ziemlich unter Druck sind und ständig Leute abbauen
Gru0
Rainer
Nicht nur TRW, sondern alle Zulieferer werden gedrückt bis zum ... | Antworten
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User existiert nicht mehr bei MBSLK.de | Geschrieben am 30.04.2005 um 18:28 Uhr  
| [ Beitrag wurde zuletzt editiert von georgl am 30.04.2005 um 18:32 Uhr ]
@Andy
Ja, das ist eine schöne Übersicht, aus der ich auch teilweise meine Infos ziehen musste. Viele Zulieferer sind allerdings global agierend, bis hin zu US-Zulieferern, die in D produzieren und deutschen Zulieferern, die in den USA produzieren...
Zu bedenken ist, dass wir hier nicht gleich von deutscher Produktion und ausländischer Produktion reden (nur ist bei einem deutschen Produkt der Grund für eine Auslandsfertigung zu 98% die Kostenreduktion), sonst könnten wir gleich anfangen, die Maßstäbe zu verschärfen und Bremer kaufen nur noch SLK/SL/C und Schwaben nur noch E/S und Co... Globalisierung ist für intelligent agierende Unternehmen weniger Gefahr als viel mehr eine Chance. Versucht man allerdings die wirtschaftlichen Grundgesetze zu Gunsten kurzfristigen Erfolgs auszuhebeln (Arbeiter in Bratislava schraubt für 500€/Monat den 50000€-Tourareg zusammen obwohl seine Arbeitsleistung ein Mehrfaches wert ist...) hat man lagfristig ein riesiges Problem...
Auch wenn man den Aspekt der Qualität mal völlig außer acht lässt, sollte bei näherer Betrachtung JEDEM klar werden, dass von Billig-Fertigung nur ganz spezielle Personen profitieren und langfristig noch nicht einmal die unterbezahlten Arbeiter in China oder Tschechien...
Ich habe kürzlich mit einem Mitarbeiter von Takata-Petri reden können - für die Mitarbeiter von Petri war die Übernahme durch den japanischen Riesenkonzern Takata wohl nicht wirklich positiv... Solche Konzerne sind so verkorkst, dass selbst wenn MB z.B. 30% mehr für die Airbags bezahlen würde, die einfachen Mitarbeiter davon keinen Cent zu Gesicht bekommen würden - stattdessen würde der Shareholder Value die fröhliche Nachricht weiterer Rekordgewinne verkündet... | Antworten
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Beitrag von:
User existiert nicht mehr bei MBSLK.de | Geschrieben am 30.04.2005 um 21:46 Uhr  
| @georg,
von welcher Gewerkschaft bist du denn ???
Ich selbst bin Einkäufer bei einem großen Automobilzulieferer, der zu 98 % im Ausland produziert und nach deutschen Qualitätsnormen.
Klingt fast so als du einem rumänischen Arbeiter nicht zu traust die selbe Qualität zu produzieren wie sein deutscher Kollege.
Sicher ist es nicht super das Arbeitsplätze aus D. abwandern, aber es ist nun mal so und lässt sich nicht aufhalten. Gott sei dank haben wir Marktwirtschaft. D. muss sich halt auf anderen Feldern wie Entwicklung, Qualitätskontrolle und Managemt konzentrieren.
Solche Wandlungen gab es schon immer z.B. Ruhrgebiet.
Gruß
Torstensven
--
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User seit 18.09.2003
| Geschrieben am 01.05.2005 um 02:31 Uhr  
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Torstensven schrieb:
@georg,
von welcher Gewerkschaft bist du denn ???
Ich selbst bin Einkäufer bei einem großen Automobilzulieferer, der zu 98 % im Ausland produziert und nach deutschen Qualitätsnormen.
Klingt fast so als du einem rumänischen Arbeiter nicht zu traust die selbe Qualität zu produzieren wie sein deutscher Kollege.
Sicher ist es nicht super das Arbeitsplätze aus D. abwandern, aber es ist nun mal so und lässt sich nicht aufhalten. Gott sei dank haben wir Marktwirtschaft. D. muss sich halt auf anderen Feldern wie Entwicklung, Qualitätskontrolle und Managemt konzentrieren.
Solche Wandlungen gab es schon immer z.B. Ruhrgebiet.
Gruß
Torstensven
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Hi.
Mich würd mal interessieren,wieviele "Facharbeiter" in Bratislava oder sonst wo in nem Billiglohnland sich auch solche, im oberen Preissegment angesiedelten Fahrzeuge leisten können,die sie zusammenschrauben,oder für die Sie Teile fertigen!!??
Und wenn ich dann hier oben lese: "D.muß sich auf Entwicklung, QS und Management konzentrieren!",kommt mir die Galle hoch!!!
Hallo?Besteht Deutschland nur noch aus Managern?Läßt Du Deinen SLK z.B. von nem Manager reparieren?Oder sind bald alle Facharbeiter dazu gezwungen in irgendwelche Billiglohnländer auszuwandern um arbeiten zu können?
Sicher,als Einkäufer kann man sich solche Autos wohl noch lange leisten,nur wird die Finanzdecke in "diesem unseren Lande" immer dünner!
Überall wird von "Gürtel enger schnallen" geredet!Dann sollen unsere sogenannten "Topmanager" mal mit gutem Beispiel voran gehen und sich nicht Jahresgehälter in Millionenhöhe gönnen,bzw. Ihr Einkommen immer höher schrauben lassen,weil sie den Profit steigern,u.a. durch Auftragsvergaben ins Ausland!Und "unsere" Politiker sind auch nicht besser!!Beim Thema Diäten-Erhöhung wird wohl immer einstimmig abgestimmt!Wo gibt es das sonst,das man selber die Höhe seiner Einkünfte bestimmen kann,außer in der Politik??
Ich frage mich,wer soll denn in Zukunft hier die Autos kaufen,wenn immer mehr Arbeitsplätze vernichtet werden?Werden das nur noch die Chefs und die Leute können,die aktiv an dieser "Vernichtung" mit arbeiten?Oder exportieren wir demnächst zu 90% in den Osten?Oder verkommt Deutschland zu nem Land der Hochfinanz und wird hier bald nichts mehr produziert,sondern nur noch von denen,die durch Vergabe der Aufträge in Billiglohnländer stinkreich geworden sind konsumiert?
Es ist schon traurig,das die sogenannte "Arbeiterpartei" ebenfalls mithilft,eine Zwei-Klassen-Gesellschaft (ganz oben/ganz unten) zu schaffen!Aber solange Politiker sich von Konzernen,nebenbei,auch noch bezahlen lassen!!
Unsere "Volksvertreter" haben ja auch so geringe Einkünfte,das sie ja sonst am Hungertuch nagen würden!!
Ich frage mich,warum unsere Politiker nebenbei noch teilweise riesige Einkünfte aus Aufsichtsrats-Posten beziehen dürfen,aber ein Arbeitsloser nur geringfügig dazu verdienen darf und dessen Arbeitslosengeld immer weniger wird!?Wer hats wohl nötiger??
So,nun könnt Ihr von mir aus auf mich losgehen!!!
--
Ich habe fertig!
Gruß
Manni
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350`er!! Hubraum, statt Kompressor !!!!
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User existiert nicht mehr bei MBSLK.de | Geschrieben am 01.05.2005 um 07:52 Uhr  
| Hallo,
Da kannst du meckern und zedern aber trotzdem wirst den Lauf nicht aufhalten können.
Ein Arbeiter in Bratislava kauft mit Sicherheit keinen SLK, eben so kauft sich kein Arbeiter in Dingolfingen einen 5er oder 6er BMW, oder. Man kann vor diesem Thema die Augen verschließen und sagen die Politik, die Topmanager oder Papst sind Schuld. Es liegt an jedem selber, ob er seine Freizeit nutz um sich weiter zubilden, um fit zu sein für diese qualifizierten Job´s für die in D. Leute gesucht werden. In unsrer Firma gibt einige Stellenangebote die nicht besetzt werden können. Warum nur ?
Ein beliebtes Thema ist auch immer wieder die Einkünfte von Politkern.
Wenn davon ausgeht, dass die Politik die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft erstellt, bin ich der Meinungen wir sollten die Gehälter der Politer verdreifachen. Damit diese Job´s (denn das sind Job´s) für Leute interessant werden, die sich ich sag mal sich noch besser damit auskennen.
Gruß
Torstensven
--
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| Geschrieben am 01.05.2005 um 12:44 Uhr  
| Manni hat meine vollste Zustimmung. Und @ Torstensven, im Prinzip hast Du schon recht mit dem qualifizieren. In der Praxis sieht das aber so aus, das ich viele Studierte erlebe die Dir schöne bunte Grafiken und Tabellen entwerfen aber von der Praxis keine Ahnung haben. Als ich mich selbst finanziert nebenberuflich -anders gehts ja auch nicht da man ja laufende Kosten hat- weiterbilden wollte, wurde das von der IHK aus fadenscheinigen Gründen verhindert. Und dann gibt es ja noch die breite Masse die nur durchschnittlich intelligent ist, wenn wir für diese Bevölkerungsgruppe keine Jobs mehr haben, liegen sie der Allgemeinheit auf der Tasche. Das heißt dann das sich die Besserbemittelten über zu hohe Abgaben beschweren oder gar auswandern, tolle Zukunft.
--
MfG Thomas
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