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Tipps und Technik R170 » » Thema: Verölter Motorleitungssatz: Low-Cost-Reparatur |
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User seit 16.07.2007
| Geschrieben am 04.07.2010 um 09:15 Uhr  
| Weil ich bisher nur mitgelesen habe erst ein mal ein Hallo
in die Runde. Meinen SLK R170 230K Mopf fahre
ich seit ca. 4 Jahren und bisher komplett problemfrei.
Die Tips hier aus dem Forum haben mir auch schon oft weitergeholfen.
Da mir jetzt der Motorleitungssatz verölt ist möchte ich hier beschreiben,
wie ein kostengünstiger Reparaturversuch aussehen kann.
Die Symptomatik ist typisch:
Öl aus dem Magnet der Nockenwellenverstellung, über den Kabelbaum
bis ins Steuergerät und zur Lambdasonde gelaufen.
Kurzcheck bei der Werkstatt ergab: "Glück" gehabt, weil der
Luftmengenmesser nichts abbekommen hat. Daher kostet die Reparatur
nur etwas über 2.000,-. Man würde den Motorleitungssatz, Steuergerät
und die zwei Lambdasonden tauschen. Oder alles nur reinigen, das hätte
aber noch nie auf Dauer geholfen.
Bei den Kosten bin ich die Reparatur daher selber angegangen.
Zumal es zwischen "alles tauschen" und "alles reinigen" ja auch
noch die Variante "alles reinigen, nur das notwendige tauschen" gibt.
Trotz scheckheftgepflegten 100.000 km gibt es auch bei dem Alter
keine Kulanz mehr. Auch das spricht ja dafür in Zukunft mehr selber
zu machen.
Zunächst benötigt man ein Diagnosegerät. In dem Fall reicht
ein ganz einfaches OBD2, z.B. das Diamex DX45. Dies meldet als
Grund für die MKL eine Störung an der ersten Lambdasonde (die vor
dem Kat). Mit dem Gerät kann man die Störung dann auch zurücksetzen.
Die Sonde war nicht komplett kaputt. Manchmal liefert die eine saubere
Spannung (die laufenden Werte kann man sich mit dem DX45 auch anzeigen
lassen). Erst nach längerer Fahrt bricht die Spannung kurzzeitig zusammen
und verursacht wieder eine Störung.
Dann muss die "Ölquelle" trockengelegt werden. Also einen neuen
Stellmagneten montiert. Bei mir waren die Schrauben leichtgängig,
daher konnte ich bei Schraube links unten auch leicht schräg arbeiten
und so den Thermofühler montiert lassen -- Kabel abziehen hat gereicht.
Zur Sicherheit habe ich dann noch die Leitung mit Ölstop montiert.
Um dem Leitungssatz eine zweite Chance zu geben habe ich alle Stellen,
an denen verölte Stecker waren, gereinigt. Dazu habe ich Isopropanol
verwendet und den Stecker jeweils komplett eingetaucht und abtropfen
lassen. Meine Hoffnung ist, dass durch die Saugwirkung der Leitungssatz
das Öl in sich behält und aus den gereinigten Enden nichts mehr nachkommt,
jetzt wo die Quelle fehlt. Das muss jeder selber entscheiden.
Ich lasse den drinnen, und kontrolliere dafür in nächster Zeit öfters mal
die 3 interessanten Steckverbindungen (Lambdasonde, Luftmengenmesser,
Steuergerät). Weil der Sondenstecker deutlich tiefer liegt habe ich bei
dem vorsorglich noch einen Ölstop angebracht (übernächster Absatz).
Wenn das nichts bringt kann man den Leitungssatz immer noch tauschen.
Die Kontrolle ist bei der Variante jedoch wichtig, damit nicht weitere
Komponenten verölen.
Die Buchse im Motorsteuergerät habe ich ebenfalls gereinigt.
Zur Sicherheit habe ich auch das Gerät geöffnet. Das hätte ich mir jedoch
sparen können. Die Buchse hat dichtgehalten, innen war nichts verölt.
Den verölten Stecker zur Lambdasonde (oben auf dem Getriebe) habe ich
vom Motorkabelsatz abgetrennt (ca. 10cm hinterm Stecker), gereinigt
und anschließend wieder angelötet. Eigentlich lötet man nicht, sondern
crimpt. In diesem Fall ist jedoch löten das Mittel der Wahl, da dadurch
aus der Leitung kein Öl mehr nachkommen kann und man somit einen Ölstop
direkt vor der Lamdasonde hat. Die Lötstellen anschließend mit Silikon
(= Flächendichtmasse, braucht man ohnehin für den Stellmagneten) benetzt
und mit Schrumpfschlauch isoliert. So werden nicht nur die Litze selber,
sondern auch die Kapillaren in der Isolierung versiegelt.
Jetzt war bis auf die Lambdasonde alles trocken und sauber, und es kommt
kein frisches Öl mehr nach. Die Lambdasonde ist recht teuer, wenn man
diese bei MB kauft. Beim Boschdienst ist sie schon etwas günstiger.
Der Hammer ist aber der Preis, dem einen Uni-Fit macht: dort bekommt man
für 47,- eine sehr hochwertige Denso-Sonde, allerdings nicht mit
fahrzeugspezifischen Leitungssatz. Diese habe ich nun als Ersatz verbaut.
Dazu muss man ein Stück vom alten Lamdasondenkabel samt Stecker
wiederverwenden. Das habe ich gereinigt und verlötet, so wie das
fahrzeugseitige Gegenstück.
Die Reparatur hat bis hier her ca. 100,- gekostet. Meiner Meinung nach
ist das einen Versuch wert, weil einfach alles für 2.000,- tauschen kann
man ja immernoch machen. Erste Probefahrt war jedenfalls schon mal ein
Erfolg, die nächsten Wochen und Monate werden zeigen, ob der von Dauer ist. | Antworten
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| Geschrieben am 04.07.2010 um 10:10 Uhr  
| [ Beitrag wurde zuletzt editiert von kauba1 am 04.07.2010 um 10:10 Uhr ]
Moin!
Danke für den Bericht! Im anderen Thread habe ich Gerd als den Autor angesprochen. Man möge mir das verzeihen und dies als Korrektur nehmen. Die Frage wiederhole ich aber: Was hat der LMM mit dem ölenden Magneten zu tun? MfG Dieter. | Antworten
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| Geschrieben am 04.07.2010 um 11:36 Uhr  
| [ Beitrag wurde zuletzt editiert von michael2 am 04.07.2010 um 11:37 Uhr ]
Hallo,
danke für die Anleitung! Ich hab hierzu mal 2 Fragen: Beim einbau des neuen Magneten: Welche Dichtmasse hast du genommen und wie hast du die Aufgetragen?
Und wie bekommt man diesen Stecker der Lamdasonde, der oben auf dem Getriebe sitzt ab? Ich bin wahrscheinlich einfach zu blöd dazu
Bzgl Öl im Kabelbaum: Ich hab meinen jetzt schon 2x mit Bremsenreiniger am Stecker des Steuergeräts gesäubert aber jetzt ist schon wieder Öl da Das Ölstoppkabel ist auch schon total eingesaut mit Öl. Ich werde jetzt den Magnet tauschen, ein neues Ölstoppkabel verwenden und den Kabelbaum mal mit dem Staubsauger aussaugen, wie es in einem anderen Thread vorgeschlagen wurde. Nachdem ich den Preis für einen neuen Kabelbaum gesehen habe und den dazugehörigen Arbeitsaufwand lohnt es sich doch wirklich, nach alternativen zu Suchen.
Edit: Ich finde es eigentlich schon ganz schön dreist, dass die Werkstatt auch das Steuergerät einfach mal so tauschen wollte.
Viele Grüße,
Michael | Antworten
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| Geschrieben am 04.07.2010 um 13:36 Uhr  
| danke für die Anleitung! Ich hab hierzu mal 2 Fragen: Beim einbau des neuen Magneten: Welche Dichtmasse hast du genommen und wie hast du die Aufgetragen?
War eine NoName-Flächendichtung auf Silikonbasis, beständig bis 200 oder 250° C -- müsste ich schauen.
Da habe ich einen ganz dünnen Streifen aufgetragen, etwa auf halbem Weg zwischen
den Schraublöchern und der Kante innen. Dann angedrückt und etwas bewegt, nochmal abgenommen und das Überschüssige weggenommen. Ich sag mir, lieber nachdichten wenn's zu wenig war, als zu viel und das quillt dann nach innen über.
Und wie bekommt man diesen Stecker der Lamdasonde, der oben auf dem Getriebe sitzt ab? Ich bin wahrscheinlich einfach zu blöd dazu
Aus der Halteklammer rausnehmen. Die Steckverbindung hat dann zwei Laschen mit Nasen auf der Gegenseite. Mit einem kleinen Schraubendreher kann man die leicht anheben und dann die Verbindung auseinanderziehen.
Bzgl Öl im Kabelbaum: Ich hab meinen jetzt schon 2x mit Bremsenreiniger am Stecker des Steuergeräts gesäubert aber jetzt ist schon wieder Öl da Das Ölstoppkabel ist auch schon total eingesaut mit Öl. Ich werde jetzt den Magnet tauschen, ein neues Ölstoppkabel verwenden und den Kabelbaum mal mit dem Staubsauger aussaugen, wie es in einem anderen Thread vorgeschlagen wurde. Nachdem ich den Preis für einen neuen Kabelbaum gesehen habe und den dazugehörigen Arbeitsaufwand lohnt es sich doch wirklich, nach alternativen zu Suchen.
Edit: Ich finde es eigentlich schon ganz schön dreist, dass die Werkstatt auch das Steuergerät einfach mal so tauschen wollte.
Habe mich auch darauf eingestellt, an der Verbindung zum Steuergerät noch ein paar mal nachreinigen zu müssen. Irgendwann wird es hoffentlich weniger, wenn der Nachschub fehlt.
Und der Tausch vom Steuergerät steht so in der Arbeitsanweisung. Das Gerät ist ja auch nicht wirklich so gebaut, das man einfach mal geschwind zur Prüfung reinschauen kann. Man muss die Alulaschen hochbiegen und hinterher wieder zudrücken. Das sieht hinterher ziemlich verbastelt aus, und geht bestimmt auch nur 2-3 mal, bevor die Laschen abbrechen. | Antworten
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| Geschrieben am 31.07.2010 um 18:27 Uhr  
| [ Beitrag wurde zuletzt editiert von kauba1 am 31.07.2010 um 18:30 Uhr ]
Hallo!
Es ist wirklich zum Heulen und es tut mir in der Seele weh, wenn ich das so lese.
Ich kann deshalb nur immer wieder gebetsmühlenhaft mein cetero censeo wiederholen:
!!BAUT DAS ÖLSTOPPKABEL EIN!!
Die FL-Modelle neigen besonders dazu. Aber auch die VorMopfler sind nicht da-gegen gefeit. Es sollte eigentlich keiner mehr ohne das Kabel herumfahren. Ich stelle jetzt dann bald bei der Leitung den Antrag, dieses Feature im ureigensten Interesse als Aufnahmebedingung zu fordern.
Also: Viel Erfolg bei der Reinigung und an die anderen: Denkt daran, was ich gesagt habe! MfG Dieter. | Antworten
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