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| Tipps und Technik R170 » » Thema: Einziger Unverbastelter? |
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User seit 25.09.2002
|  Geschrieben am 05.12.2006 um 16:43 Uhr
| Mir ist da letzthin eine Geschichte in den Sinn gekommen, die am Beispiel des legendäre 300 SL Coupé belegt, dass es auch beim Tuning darauf ankommt, WER WAS WARUM macht.
Die Handlung ist etwas länger, aber ich zitiere gerne aus einem lesenswerten Artikel der "Motor Klassik", Ausgabe 9/ 2006, Seite 37 ff.:
Der 300 SL wurde 1954 als Neuwagen an einen legendären Playboy der 50er Jahre ausgeliefert. Rubirosa hieß er und war wohl als Liebhaber schöner und/ oder reicher Frauen (Barbara Hutton, Zsa Zsa Gabor (damals sah die gut aus), als Spieler, Freizeit-Bomberpilot (natürlich eigene Boing B25!) und Autonarr bekannt:
"Den Flügeltürer bestellt Rubirosa bei Daimler-Benz, natürlich in Silber. Sein Auto trägt die Fahrgestellnummer 198.040.4500087, ausgeliefert Anfang Dezember 1954 - kurz nach dem SL für den griechischen Reeder Stavros Niarchos und noch vor dem SL für den britischen Whisky-Tycoon und Rennstallbesitzer Bob Walker.
Rubirosa hat sich für schwarze Ledersitze entschieden, nur die Zeituhr gefällt ihm nicht. Er läßt sie durch ein Exemplar aus dem Hause Jaeger ersetzen . Und der Tachometer stört ihn (Haaallo SilverCruiser!!!!). Die serienmäßige Skala mit einem Maximalwert von 270 km/h scheint ehrenrührig. Ein Rubirosa-SL muß auch in diesem Punkt ein Auto jenseits aller Normalität sein. .... Also greift der Latin-Lover mit dem schweren Gasfuß zur Schere - und schneidet gewissenhaft Zahlen mit weit mehr Renommee aus. Nach dem Aufkleben sieht es so aus, als liefe sein SL tatsächlich 360 km/h. Bei den Frauen scheint es gewirkt zu haben. ....
Ansonsten ging Rubirosa mit dem potenten Sechszylinder erstaunlich pfleglich um. Er ließ im zum Beispiel sämtliche Modellpflege-Maßnahmen angedeihen, mit denen Mercedes die exclusive Baureihe während ihrer fast zehnjähigen Laufzeit optimierte. ..."
Nach Rubinosas Tod (er starb am Steuer eines Ferrari), ging der 300 SL in andere, weniger ambitionierte Hände über und wurde zB. in den Flower-Power-70ern dottergelb umlackiert.
Ende der 90er Jahre wird der Wagen an einen Sammler - Hans Kleissl, Inhaber der Firma HK-Engeneering - verkauft und dort restauriert.
Heute strahl der Wagen zwar wieder silber, aber den "modifizierten" Tacho, die Jaeger-Uhr sowie alle nachgerüsteten Modellpflegemaßnahmen hat man dem traumhaft schönen Auto bewußt gelassen.
Will sagen: Ein Auto mit interessanter, bewegter Geschichte ist zuweilen gerade dann besonders interessant und zuweilen auch wertvoll, wenn es nicht mehr "original" ist. Denn Wert ist etwas sehr Relatives und auch in so einem Autoleben ist Bewegung und damit Veränderung drin. Sonst wär's ja ein Museum und kein Auto.
Grüße vom Willy
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| Geschrieben am 05.12.2006 um 17:04 Uhr
| Den Bericht fand auch auch interessant, lese die Klassik jeden Monat. Erstaunliche Geschichten ranken sich um manchen Wagen. Mit Wehmut denke ich zurück an einen auf Golf-Basis gebauten Wagen - den Treser ... ein rot lackiertes Exempar hatte ich mal Anfang der Neunziger Probe gefahren aber angesichts der maroden Substanz und derben Verarbeitung nicht gekauft. Die Fuhre gehörte einst Mr. Treser himself ....  Heute, fast 17 Jahre später hat man eine andere Sichtweise ...
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| Geschrieben am 05.12.2006 um 17:25 Uhr
| [ Beitrag wurde zuletzt editiert von quantentunnel am 05.12.2006 um 17:27 Uhr ]
Hallo zusammen,
nur mal so am Rande, wenn bei uns auf dem Hof (Autohandel) zwei fast gleiche SLKs stehen (Farbe, Alter, Motor, Ausstattung...) nur der eine hat einen CLK Grill.... Welcher ist schneller verkauft?
Der Originale geht wesentlich schneller weg. Bei dem anderen muss ich mir einer Litanei an Fragen von potenziellen Kunden (warum modifiziert, was ist noch gemacht, ....) anhören - und obwohl ich versichere dass es die einzige Modifikation ist, springen sie dann doch lieber vom Kauf ab....."man weiss ja nie...."
Das gilt natürlich für alle anderen Marken und Modelle auch.....tendenziell gilt je mehr "pimp" desto länger Standzeit und desto niedriger der Preis....auch wenn es sich oft nicht rationell begründen lässt...
Seltene Ausnahmen bestägigen natürlich die Regel....
Übrigens bei meinem eigenenen SLK konnt ich mit Verweis auf die nicht originale Auspuffanlage einen zusätzlichen Rabatt von 500 Euronen raus holen 
--
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| Geschrieben am 05.12.2006 um 18:34 Uhr
| Interessant, das dann nachher das "Gepimpe" anfängt .... Wohlweislich habe ich mir meinen gleich mit AMG-Optik, CLK-Grill, ect. geholt um nicht noch nachträglich die Kosten einer Vollaufrüstung zu haben ... kommt auch drauf an, ob man den Slk beim Vertragshändler kauft oder beim Fähnchenhändler oder von Privat - die Klientel welche entsprechende Verkaufsplätze aufsucht ist deftigst unterschiedlich !!!
ich z.B. würde NIE beim Markenfuzzi kaufen, denn ich weiss, was der mit 5 Minuten "Arbeit" dran verdient ... 
--
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 | Geschrieben am 05.12.2006 um 18:35 Uhr
| [ Beitrag wurde zuletzt editiert von Markus N am 05.12.2006 um 18:37 Uhr ]
Zu diesem Thema nur eins:
Ich habe mir den SLK gekauft weil ich ihn schön fand.
Weil mein Geschmack und das erhältliche Zubehör sich aber weiterentwickelt hat, wurde verschiedenes verändert. Für mich ist der Wagen jetzt noch mehr "mein Schätzchen" als damals beim Kauf. Alles wird gepflegt und gehegt. Dabei interessiert mich in keinster Weise der Wiederverkaufwert. Ich will meinen SLK fahren und nicht verkaufen..... und sollte es doch mal soweit sein, dass ich mich von meinem Kleinen trennen sollte, weiß ich schon heute: "Es hat sich immer und alles gelohnt"!
http://www.mbslk.com/modules.php?name=fahrerverzeichnis&file=fahrer_info&userid=11361
--
Gruß Markus N vom SLK-Bodensee-Oberschwaben-Stammtisch!
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| Geschrieben am 10.12.2006 um 03:08 Uhr
| Grüsse aus USA,
Auch wenn mein guter 170er, Spezial Edition, 200K in D steht. Wenn man die Oldtimerszene mal genau betrachtet, unverbastelt ist Trumpf.
Such doch heute mal -zum Vergleich- einen GTI oder Manta GTE oder einen Commodore, ganz zu schweigen von Benz.
Ausserdem: Was willst du an einem SLK verbessern? Individuelle Gestaltung o.k., aber ab einem gewissen Alter ist man da doch auch raus, oder?
Ich habe meinem nur die 212PS/300 Nm von Väth verpaßt. Sieht keiner und macht tierisch Spaß.
Dürfte auf die Haltbarkeit nicht wirklich Auswirkung haben, fahren doch selbst Opel und VW heute 2Liter mit 240 / 265 PS.
Und zurückbauen kann man ja auch immer noch (so in 20 Jahren).
Ist der Original SLK nicht wunderschön? Und gebördelte Kotflügel werden (da wette ich viel Bier drauf) keine 30 Jahre machen.
Oh, jetzt kommen die ersten SLK für 13000 € in den Handel. Ich sehe schon Heerscharen Proll-Türken und Supercoole-Russenjungs über diese Wagen herfallen und unsere Versicherungsprämien hochtreiben.
Wie auch immer, laßt uns das Original erhalten, das wird jeder prämieren und bestätigen, der sich auch nur ansatzweise mit MB Oldtimern auskennt.
Machts gut, bis bald
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