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MBSLK - SLK & SLC Community » Erlebnisberichte

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Storys: Wanderträume werden wahr!
Ein Artikel von: pewie ( geschrieben am 28.03.2011 )



Im Oktober letzten Jahres durchwanderte ich mit Freunden wiederholt die sonnige Fränkische Schweiz. Es war Nachmittag und wir hatten unsere Mittagseinkehr mit Schäufele und regionalem Kellerbier(en) bereits hinter uns. So spazierten wir – dem Suppenkoma entgegenwirkend - auf der zweiten Tagesetappe Richtung Pottenstein, wo wir die Nacht verbringen wollten.

Das Tolle am Wandern ist neben vielen anderen Vorteilen, dass man in schönster Natur ohne viel Überlegen einen Fuß vor den anderen setzt und seinen Gedanken freien Lauf lassen kann. Meine Augen streiften dabei über die liebliche Landschaft mit ihren sanft dahin fließenden Hügeln, die sich, durchzogen von kurvenreichen und wenig befahrenen Straßen, vor mir ausbreitete.

Ich kann heute gar nicht mehr sagen wie es geschah, aber plötzlich war der Wunsch geboren, durch diese und ähnlich schöne Landschaften auch einmal mit einem Cabrio fahren zu wollen. Und sofort brach sich dieser Gedanke weiter Bahn in meinem Hirn, welches von ansonsten beruflichen Dingen ausgelastet, urlaubsbedingt sehr empfänglich für derartige Überlegung war. Der Gedanke wurde im Verlauf der nächsten Wandertage weiter ausgebaut und zur Frage hochstilisiert, welches Gefährt zu diesen Ausfahrten wohl passen würde. Kurz einen MX 5, Z3 oder gar TR4 in Erwägung gezogen, landete ich zu meiner eigenen Verwunderung ziemlich schnell bei einem SLK! Aber bitte einen Klassiker, weshalb der nach meiner Einschätzung weniger zeitlos daherkommende R171 nicht in Frage kam. Auch wieder ganz ungewöhnlich, denn als der SLK damals erstmals auf den Markt kam, fand ich ihn eigentlich ziemlich uninteressant.

Man möge mir verzeihen; damals war ich jung und hatte auch kein Geld. Ansonsten zur Vernunft neigend, sollte das Vorhaben schnell umsetzbar und bei Nichtgefallen ohne großen finanziellen Schaden rückabzuwickeln sein, weshalb ich mir ein Budget von max. 8.000 Euro setzte, was – so hoffte ich – auch die Akzeptanz meiner Gattin befördern könnte, die von allem noch nichts ahnend neben ihrer Freundin fröhlich plaudernd mit uns Richtung Pottenstein wanderte. Im Verlauf der nächsten Wandertage blitzte vorstehender Gedanke immer mal wieder auf. Auch ließ ich meine Wanderfreunde immer häufiger an meinen Überlegungen Teil haben in dem ich über die vielfältigen Freuden meines Vorhabens fabulierte. Es sind alles gute Freunde, weshalb sie mir den Spaß ließen, aber daran geglaubt hat bestimmt keiner!

Während der 800 km Rückfahrt auf der Autobahn hat sich dann der Wunsch immer tiefer in mein Bewusstsein gegraben und kaum zu Hause angekommen, wurde das Internet bemüht. Über Tage war mbslk.de, autoscout24.de und mobile.de mein bevorzugtes Surf-Revier.

Dabei stellte ich mit Bedauern fest, dass im südlichen Teil der Republik – also kurz hinter Hannover – bedeutend mehr Fahrzeuge des von mir gesuchten Typs angeboten wurden, als hier im Norden. Und, was mich auch überraschte, in Berlin! Wieso gibt es eigentlich so viele SLK in Berlin??

Dennoch fand ich nach diversen Besuchen bei einschlägigen Fähnchen-Händlern ein Fahrzeug in Hamburg. Immerhin 11.000 Euro, silbern aber nur 58.000 KM seit 2000 gelaufen. Ein Erbfall. Irgendwie sprang der Funke jedoch nicht über. Entsprechend hart wurde meinerseits verhandelt, doch unter 10.000 Euro war nichts zu machen.

Die Erben wollten an ihr Geld! Ich beharrte auf 9.500 Euro. Eine Woche ging das so, bis sich jemand anderes meiner erbarmte und das Auto endlich kaufte. Dann das Fahrzeug meiner Wanderträume in Cuxhaven. In „rächerschwarz“ mit Bicolor-Innenausstattung in Siambeige und Wurzelholz sowie 90.000 KM auf der Uhr für wiederum bummelig 11.000 Euro. Ich war verliebt! Fotos und Vorbesitzer (ein DEKRA-Ing.) versprachen ein ehrliches Angebot, sodass ich mich mit der Bahn auf den beschwerlichen Weg in die Nordseeprovinz machte.

Ich mache es kurz: Was ich vorfand war ernüchternd. Ein geschundenes Exemplar der doch so sehr von uns geschätzten Spezies, welches nichts mit den vollmundigen Bekundungen des Verkäufers zu tun hatte. Meine Autos gehen nicht mehr zur DEKRA, soviel ist sicher!

Mit der Bahn ging es 2:30 Stunde wieder zurück.
Mittlerweile tobten erste Stürme durch die Landschaft und die Blätter fielen von den Bäumen. Nicht unbedingt Roadster-Wetter und ich wollte das Vorhaben schon bis zum nächsten Frühling ausparken. Möglicherweise wäre bis dahin der Kaufrausch ohnehin längst wieder vorbei.

Doch das Internet ließ mich nicht los und eines grauen Sonntagmorgens entdeckte ich IHN!

Völlig anders gefärbt als bisher gesucht, nämlich in cubanitsilber mit Vogelaugenahorn-Applikationen, bot er sich für 13.200 Euro an. Weit von meinem Preislimit entfernt. Egal, mir war klar: den gibst du ohnehin nicht wieder her.
40.000 KM von zarter Frauenhand seit 2003 bewegt und werkstattgepflegt reagierte ich mit Pawlowschen Reflexen. Schnell war der Kontakt hergestellt, die Verkäuferin – „beschützt“ von ihrem Freund – noch am gleichen Tag besucht und das Objekt der Begierde in Augenschein genommen. Dank dieses Forums alles mit Kennerblick abgecheckt, wobei ich mich arg bemühen musste, meine Begeisterung zu zügeln. Es galt ja, den Preis noch etwas zu verhandeln. Aber bis auf eine mikroskopisch kleine Roststelle am Kofferraumgriff die ich fast bis zur Fahruntüchtigkeit des KFZ hochargumentierte, war nichts zu finden. Mein Herz schlug Purzelbäume. Angesichts der bevorstehenden Jahreszeit einigten wir uns schließlich auf einen für beide Seiten akzeptablen Winterpreis, vermutlich hätte ich im Überschwang der Gefühle am Ende sogar noch etwas drauf gelegt.

Obwohl ich ohne einen müden Euro in die Verkaufsverhandlung eingetreten bin (es war schließlich Sonntag) bekam ich das Auto gleich mit, weil sich im Verlauf des nachfolgenden Datenaustausches herausstellte, dass die Verkäuferin und ich einmal denselben Arbeitgeber und gemeinsame Kollegen hatten. Dafür bin ich ihr noch heute dankbar. Ich hätte gar nicht gewusst, wie ich den Sonntag sonst überstanden hätte.

So! Nun habe ich seit November einen SLK 200K mit fetten Schlappen, wunderschön anzusehen in der Garage! Extra angemietet, weil in der vorhandenen mein Alltags-CDI steht und auf der Auffahrt der 190er meiner Frau, den sie trotz meiner Zusicherung, auch den SLK fahren zu dürfen, einfach nicht verkaufen will (am Ende ist es mir auch lieber so  !

Tiptop in Schuss und ohne jede Macke gibt es am Neuerwerb kaum etwas zu basteln. Gewaschen und poliert (war gar nicht notwendig), das Telefon ausgebaut (war notwendig, ist schließlich ein Fun-Car und kein Büro) Ölstoppkabel verbaut (war gar nicht notwendig, aber Dieter macht einem ja immer so Angst), alle Dichtungen mit Pflegemittel versehen (kann ja nichts schaden), Ölwechsel gemacht (war auch noch nicht notwendig), Sitze mit Lederpflege behandelt (schon gar nicht notwendig), Luft- und Innenraumfilter gewechselt (hat noch nie geschadet), Audi 10 gegen APS 30 ausgetauscht (naja, war notwendig) und schon mal die passenden Koffer von Roadsterbag für kommenden Ausfahrten besorgt, von denen ich nun fast jeden Abend eine neue plane.

Wenn es hoch kommt, bin ich seitdem an schneefreien Sonnentagen alles in allem gerade einmal 2.000 KM (offen) gefahren.

Und nun habe ich aus lauter Verzweiflung diesen kurzen Bericht geschrieben und frage mich:

Wann wird es endlich sonnig?


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Storys: Wanderträume werden wahr!  (1 Kommentar vorhanden)
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Kommentar zum Artikel: Wanderträume werden wahr!
geschrieben von ce_slk (am 12.02.2012)
Sehr schön geschrieben und eigentlich von mir fast genau so(2005) erlebt!!

Gruß Werner

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