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MBSLK - SLK & SLC Community » Tipps & Tricks R170

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R170 HiFi/Telecom: Auswahl/Einbau/Verwendung eines Autoradios mit ....
Ein Artikel von: nw-eng ( geschrieben am 16.12.2014 )


Auswahl/Einbau/Verwendung eines Autoradios mit Auxiliary- und USB-Anschluss, Bluetooth und Freisprecheinrichtung.



Wer aufgrund einer vorhandenen komplexen Audiolösung ab Werk, oder nachträglich vom Fachmann installiert, oder aus Purismus mit den standardmäßig verbauten Autoradios in seinem SLK zufrieden ist, muss an dieser Stelle nicht weiterlesen und ist sicher zufrieden mit dem was er hat. Alle Anderen, die sich schon lange Gedanken um die Verwendung von MP3 und WMV Dateien ggf. auch ohne CD-R, machen, oder eine geeignete Freisprecheinrichtung suchen, oder einfach nur mit der Zeit gehen wollen, können hier Anregungen und Informationen finden.

Vor die Entscheidung für ein neues Autoradio, oder um unnötige Anglizismen zu verwenden, für eine neue Headunit, sind einige entscheidende Überlegungen anzustellen und man muss sich mit der Tatsache auseinanderzusetzen, dass es "die eierlegende Wollmilchsau" nicht gibt, d.h., es muss ggf. über Kompromisse nachgedacht werden.

Fangen wir bei den Negativa, den Kompromissen, an. Es ist bei modernen Geräten aus Gründen des Herstellerdesigns nicht immer Möglich den perfekten Ersatz zum vorhandenen MB-Radio zu finden. Das fängt bei der farbigen und nicht immer einstellbaren Beleuchtung des Gerätes an und geht beim modern, japanischen Design (oft im "Manga-Style"), das nicht unbedingt zum Interieur des SLK passen will, weiter. Und letztlich kommen auch noch persönliche Vorlieben für oder gegen Drehköpfe und/oder Tasten hinzu. Wer also bereit ist hier einen Kompromiss einzugehen, dem fällt die Auswahl mit Sicherheit etwas leichter.

Als nächstes steht die Frage im Raum, soll es denn ein Gerät mit oder ohne CD Verwendung sein. Wer auf robuste Technik, ohne mechanische Komponenten steht, kann leicht auf das CD-Laufwerk verzichten und greift zu einem Mechaless Media Receiver, im Weiteren einfach Radio genannt, und erhält als Belohnung etwas mehr Stauraum im sowieso beengten SLK. Alle Anderen greifen zum bekannten CD Media Receiver, ebenfalls Radio genannt, und werden schon wissen, wo sie die gerade ungenutzten CDs im Fahrzeug verstauen können. Wer also bereit ist, künftig seine Musik, außer vom Radiosender, vom USB-Stick oder anderen, per Bluetooth (der Name leitet sich vom dän. König Harald Blauzahn [auch Harald Bluetooth] ab, warum auch immer) oder Aux-Kabel verbundenen Speichergerät, zu hören, der sollte nur bei der Wahl seines künftigen Autoradios darauf achten, dass die Hersteller mancher Geräte, Beschränkungen bei der Kapazität von zu verwendenden USB-Sticks angeben (Teilweise nur bis zu 4 GB). Im Weiteren könnte es sein, dass Ordnerstrukturen auf den USBSticks vom Radio nur gelesen werden können, wenn der USB-Stick mit FAT-32 (Microsoft File Allocation Table, 32-Bit Adressierung) formatiert ist.

Nach dem Prolog kommt es jetzt ziemlich heftig, Bluetooth-Anbindung zum Musik-Streaming auf das Autoradio und Nutzung der Freisprecheinrichtung über Bluetooth oder Kabel. Es hat sich als eminent wichtig herausgestellt, dass Autoradio passend zum verwendeten Smartphone auszusuchen, um anstehenden Ärger im Vorfeld zu minimieren. Zum Glück ist der Mensch ein Gewohnheitstier, so bleibt in den meisten Fällen ein i-Phone Benutzer bei seinen Apple Produkten, ein Samsung Benutzer bei der Galaxy-Serie, HTC Benutzer schlagen sich mit den unterschiedlichen Modellen und Serien herum, usw., usw.. Auf den meisten Websites der Großen Car-Audio Anbieter finden sich mehr (z.B. Sony und Alpine) oder weniger (z.B. JVC und Kenwood) gut auffindbare und gemachte Bluetooth- Kompatibilitätslisten und/oder auch Firmware-Updates für die Radios um das Spektrum der unterstützten Geräte zu erweitern. Zu suchen sind diese Listen und Downloads auf den Support- Seiten der Hersteller. In jedem Fall ist auch bei Angegebener Kompatibilität mit mehr oder weniger Einschränkungen zu rechnen. Die geringsten Einschränkungen sind bei gleichem Hersteller von Radio und Smartphone zu erwarten und meist nur von der verwendeten Bluetooth-Version abhängig. In allen anderen Fällen gibt es ggf. auch Unterschiede in der Verarbeitung der unterschiedlichen Übertragungsprotokolle für Musik-Streaming, Telefonbuchnutzung, Hands-Free Telefonie, etc., meist sind die zu erwartenden Einschränkungen in den Kompatibilitätslisten vermerkt. Es ist also durchaus notwendig, sich vor der Entscheidung für ein bestimmtes Gerät darüber zu informieren, ob es später bei der Verwendung im Auto, eventuell zu Problemen mit dem zu verwendenden Telefon kommt.

Hat man sich endlich für einen bestimmten Hersteller und dann, nach Prüfung von Kompatibilitätslisten, für ein bestimmtes Modell entschieden, kommt der Umbau vom alten Radio auf das neue. Wie sich der Umbau im SLK auf z.B. ein Gerät mit doppeltem DIN-Steckplatz gestaltet, wurde schon an anderer Stelle hier in den "Tipps und Tricks" beschrieben. Bei der Verwendung des DIN-Steckplatzes ist es denkbar einfach. Der SLK (zumindest mein R170 Fl) verwendet ISO-Stecker und ISO-Antennenanschluss. Diese Anschlüsse, oder ISO-Anschlüsse mit DIN-Antennenanschluss, werden ebenfalls von vielen Geräten der großen Hersteller verwendet, oder über beiliegende Adapter angepasst. So ist ein 1:1 Umbau, oder die Verwendung der ISO-Anschlüsse in Verbindung mit einem Antennenadapter, möglich. Zum Ausbau des MB-Radios (z.B. Audio 10 CD) werden zwei Entriegelungshaken benötigt, die man für kleines Geld im Internet erwerben kann. Selbstverständlich kann man auch einen MB-Händler/Niederlassung bitten die Entriegelung vorzunehmen.

Also (Bei Arbeiten an der Elektrik immer die Batterie abklemmen), ...

1. Radio mit den Haken entriegeln und herausziehen, Danach die Kabel (Anschluss und Antenne) vom Radio abziehen und Radio beiseitelegen. Ein separater Einbauschacht ist nicht vorhanden, das originale MB Radio arretiert direkt in der Mittelkonsole.

2. Neuen Einbauschacht nach Anleitung der Herstellers in der Konsole verankern.

3. Neues Radio aus dem mitgelieferten Schacht ziehen und die Rahmenblende abnehmen.

4. Antennenkabel mit ISO-DIN Antennenadapter am Radio anschließen.

5. Gerät in den Schacht schieben bis die Verriegelung einrastet. Zum entriegeln, falls es notwendig wird, werden nun die mit dem neuen Gerät gelieferten Entriegelungshaken benötigt.

6. Rahmenblende aufsetzen - Fertig!

Wenn die Batterie wieder angeschlossen ist sollte das Radio funktionieren. Die weitere Vorgehensweise der Einrichtung des Radios ist der Betriebsanleitung des Gerätes zu entnehmen.

Für die Bluetooth-Anbindung sind die Betriebsanleitungen beider zu verbindender Geräte erforderlich und zu befolgen. Per Bluetooth können nicht nur Smartphones, sondern ggf. auch Bluetooth-fähige Mediengeräte mit dem Radio verbunden werden.

Über USB können USB-Sticks, USB-Cardreder oder auch USB-Festplatten (auf genügende Spannungsversorgung der Festplatte durch den USB-Port ist, nach Bedienungsanleitung des Radioherstellers, zu achten) verbunden werden.

Andere Mediengeräte (z.B. MP3-Player) stellen Verbindungen über den Auxiliary-Anschluss zum Radio her. Auch Smartphones, i-Pods, etc., können diesen Anschluss nutzen. Navigationsgeräte können ggf., bei dann fehlender Musikwiedergabe, Audio-Anweisungen über den kurz AUX genannten Anschluss wiedergeben.

Die Wiedergabe von Audio-Navigationsanweisungen von Smartphones können ggf. auch über Bluetooth wiedergegeben werden, das ist aber Herstellerabhängig (Radio und Smartphone) und abhängig von den Wiedergabeeinstellungen des Smartphones. Verschiedene Einstellungstests am Smartphone können hier Aufschluss über die Verwendbarkeit bringen.

Der große Vorteil moderner Bluetooth-Radios liegt in der Implementierung einer Freisprecheinrichtung für entsprechende Mobiltelefone. Wie im Täglichen Straßenverkehr immer wieder zu beobachten ist, übersteigen offensichtlich die Kosten für Freisprechanlagen das finanziell mögliche, selbst für Fahrer hochwertiger Luxus Automobile, um ein vielfaches. Wie ist es sonst möglich, so viele Fahrer von Fahrzeugen des gehobenen bis oberen Preissegments mit dem Telefon am Ohr, während der Fahrt, zu beobachten - außer sie behandeln ihren Dauer-Tinnitus mit dezenten Funkwellen. Bluetooth-Radios mit FSE sind schon für unter € 100,- erhältlich und sollten somit auch für Carrera GTS3 und AMG S-Klasse Fahrer erschwinglich sein. Die Bluetooth-Anbindung ist für Geräte, mit Kompatibilitätszusage des Herstellers des Radios, denkbar einfach, selbst bei fehlender Quick Connect Funktion. Viele Radios lassen auch die Verbindung zu zwei Telefonen zu, damit die Angetraute oder die, die darauf wartet nicht zu kurz kommt. Allerdings ist es nicht möglich die Bluetooth Hands Free Funktion (Freisprecheinrichtung) gleichzeitig mit der Bluetooth Audio Funktion (Audio Streaming) zu nutzen.

Wie das alte MB-Radio gegen das neue Bluetooth-Radio ausgetauscht wird, wurde oben ja schon beschrieben. Im Folgenden kommt jetzt ein Fallbeispiel mit eigenen Erfahrungen. Der Umbau und die Einstellung dauerte nur rekordverdächtige 20 Minuten und ich bin kein begnadeter Schrauber:
Das Fahrzeug: SLK (R170) 200 Fl.
Das alte Radio: MB Audio 10 CD
Das neue Radio: Sony DSX-A60BT Mechaless (ohne CD-Laufwerk) - Wegen der Kompatibilität zum Smartphone
Das Smartphone: HTC HD2 (Modell T8585 - auch Touch HD2 oder LEO), Windows Mobile 6.5

Zum Sony DSX-A60BT wurde ein ISO-DIN Antennenadapter und die MB-Entriegelungshaken bestellt (das gibt es als Set auch bei eBay, nur ein paar Euro teurer als ich bei Amazon (nicht als Set) dafür bezahlt habe), das Ganze gibt es schon für unter € 80,00. Der Kompromiss, der einzugehen war, besteht in der weißen Anzeige und blauen Tastenbeleuchtung des Radios.

Der Umbau, inkl. Batterie ab- und anklemmen, gestaltete sich nach o.g. Schema denkbar einfach und dauerte etwa 5 Minuten.

Zündung an, und das Radio meldet sich gleich mit dem Wunsch die Zeit einzustellen. Nach der Zeiteinstellung folgt, laut Bedienungsanleitung, das Pairing mit dem Mobiltelefon. Sofern die Bluetooth-Einstellungen am Telefon (Bluetooth "Ein", Sichtbarkeit, zu verwendende Protokolle [Hands Free, Audio Streaming, Telephonebook Usage]) vorbereitet sind, kann das Pairing losgehen. Das Radio meldet sich bei meinem Mobiltelefon mit "Sony Automotive", eine PIN Übergabe (z.B. 0000) ist bei mir nicht notwendig. "Zulassen" antippen genügt und die Geräte sind verbunden, es folgt der Protokollaustausch, der in den erwähnten drei Fällen jeweils bestätigt werden muss. Ein sofortiger Telefontest mit Telefonbuchnutzung ist ebenso erfolgreich wie der anschließende Musik- Streaming Test. Jetzt werden die Radiosender programmiert, ein erster Versuch der automatischen Programmierung funktioniert tadellos, nur die Reihenfolge der Sender stört mich, also manuelle Programmierung. Mir genügen 8 von 12 möglichen UKW-Sendern, deren Frequenzen mir auch noch gut bekannt sind, deshalb läuft auch die manuelle Programmierung mehr als zügig. Zu guter Letzt noch den Mico-USB Stick (der extrem kurze Stick steht nicht wie die großen Brüder in den Innenraum) eingesetzt und den Klang etwas angepasst, der Umbau ist erledigt.

Der Blick auf die Uhr lässt mich selbst staunen, kaum sind 20 Minuten rum und alles ist getan, abgesehen vom Entfernen der CD-Box in der Ablage der Mittelarmlehne, aber das sind auch nur zwei Schrauben und 30 Sekunden Später hat man auch hier noch etwas mehr Stauraum. Genau an dieser Stelle macht es sich positiv bemerkbar, dass ich mir vorher Gedanken gemacht, Informationen besorgt, Kompatibilitätslisten gelesen und zu guter Letzt das passende Gerät ausgesucht habe, da kann ich gut mit dem von mir auch eingegangenen Kompromissen leben.




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R170 HiFi/Telecom: Auswahl/Einbau/Verwendung eines Autoradios mit ....  (2 Kommentare vorhanden)
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Kommentar zum Artikel: Auswahl/Einbau/Verwendung eines Autoradios mit ....
geschrieben von ajmobil (am 26.07.2015)
Hallo, vielen Dank für den sehr ausführlichen und vor allem hilfreichen Artikel über den Radio-Tausch. Ich habe in meinem frisch erworbenen R170 bereits vom Vorbesitzer ein besseres Radio eingebaut, dem aber leider die BT-Funktion fehlt. Viele von den SLK's, die ich probegefahren habe, hatten sich ein Mikro verlegen lassen um die Freisprech-Möglichkeit zu schaffen. Das von Ihnen beschriebene Sony-Gerät scheint ja schon ein Mikro enthalten zu haben. Wie ist denn so die Qualität der Freisprechfunktion, insbesondere auf der Gegenseite des Telefonates. Das würde mich noch sehr interessieren.

Danke und viele Grüße,
Andreas.
Kommentar zum Artikel: Auswahl/Einbau/Verwendung eines Autoradios mit ....
geschrieben von nw-eng (am 07.08.2015)
Ich will die Frage auch hier beantworten, wo sie gestellt wurde.

Das im Radio eingebaute Mikro, scheint nicht schlechter zu sein als externe Mikros, nur eben etwas ungünstiger platziert. In der Qualität gibt es kaum Abweichungen von herkömmlichen Freisprecheinrichtungen (auch "laut hören") anderer Telefone. Die für Freisprecheinrichtungen typisch hohlen und blechernen Töne gibt es auch hier (nicht ganz so schlimm wie z.B. im Wohnzimmer, da die Zelle des SLK eher klein ist).

Ich selbst konnte die Sprachqualität auf der "anderen Seite" bisher nicht hören, habe mir allerdings von mehreren Personen sagen lassen, dass die Qualität laut, klar und verständlich ist, auch bei geöffnetem Dach.


Beste Grüße

Dietmar
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