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Klatsch und Tratsch » » Thema: Nachtrag Winterreifenpflicht |
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Schreiberlevel: Forenquartaner
Beiträge: 128
User seit 21.06.2004
| Geschrieben am 03.06.2005 um 13:59 Uhr  
| Hallo,
ja, ich weiß, daß der Winter noch nen Stück weit weg ist. Hab es aber erst jetzt geschafft meine kleine Meßreihe abzuschließen. Also:
Zu Beginn des letzten Winters gab es eine Reihe Threats, welche sich mit der Winterreifenpflicht beschäftigt haben, u.a. gab es sogar eine Umfrage dazu. Leider wurde die Diskussion lediglich auf seeehr dünnem - will heißen: gar keinem - Zahlenmaterial basierend geführt. Es wurde lediglich fortwährend die ominöse "7 Grad Grenze" ins Spiel gebracht, die sich nach intensiver Internetrecherche als ziemliche Luftnummer erweist. Offensichtlich schreiben alle(!) voneinander ab, wer diese 7 Grad ins Spiel gebracht hat und warum ist nirgendwo zu belegen.
Um rauszufinden, ob ich mit meinen 225/245 Pirellis auf nem R171 200K tatsächlich ein Verkehrsicherheitsrisiko darstelle, habe ich es einfach mal über den Winter ausprobiert. Jeweils Mittelwert aus drei Bremsungen von 80 auf 0, wobei die Einzelmessung nicht stärker als +-1Meter abweichen sollte (80 statt 100 wegen Materialschonung und Straßensituation an der Versuchstelle). V und Temperaturmessung nach digitalen Bordinstrumenten:
-8°C 20.5m
-4°C 19.5m
8°C 18.5m
20°C 17.5m
-5°C 20m (Vergleichsmessung neue A-Klasse auf Winterreifen)
Trägt man das graphisch auf, so hat man zwischen -4 und 20 Grad ein ziemlich linearen Verlauf, darunter hat die Kurve einen kleinen Knick zu dem Wert bei -8 Grad. Will heißen: Ja, die Reifen verhärten mit zunehmender Kälte, unter -4 Grad wahrscheinlich sogar progressiv. Trägt man den Bremsweg der A-Klasse ein, so liegt er über der Kurve des SLK. Demzufolge habe ich auf meinen breiten Sommerschluffen immer noch einen kürzeren Bremsweg als ein modernes Mittelklassefahrzeug (Reifendimension 195) auf Winterrädern!
Quintessenz:
Die Reifen werden mit abnehmenden Temperaturen schlechter. Allerdings nicht in einem Maße, welches eine Verpflichtung zum Wechseln rechtfertigen würde! Zum Vergleich: SLK Test in einer Autozeitschrift 100-0 in 35m. In der gleichen Zeitschrift liegen moderne Mittelklassewagen bei 37m bis 40m, manche SUVs bei 50m(!). D.h. unter trockenen Bedingungen stehe ich bei -8°C zwar drei Meter später als im Sommer, aber immer noch früher als die meisten anderen Autos. Bei Nässe befinden wir uns sowieso im Plus Bereich, wieder kein Grund für Winterreifen, bei Eis ist der Reibkoeffizient so weit jenseits von Gut und Böse, daß es da egal ist. Lediglich auf Schnee wären Winterreifen von großem Vorteil, aber den hats dieses Jahr im Rheinland nur einmal gehabt, und wenn mir die anderen Autofahrer 364 Tage im Jahr im Weg stehen, dann müssen sie es ertragen, daß ich ihnen halt bei Schnee einen Tag im Weg bin (Achtung: Polemik!).
Also, zur Meinungsbildung bitte häufiger mal etwas abseits der üblichen Wege denken und nicht unvoreingenommen jedem Medienhype hinterherhecheln.
Und noch etwas: Bei 100km/h teilt sich der Anhalteweg in etwa hälftig zwischen Reaktionsweg und Bremsweg auf. Oder anders ausgedrückt: Durch etwas aufmerksameres, vorausschauendes Fahren kann ich wesentlich mehr Anhalteweg einsparen als durch das Aufziehen von Winterreifen!
Viel Spaß beim drüber nachdenken.
Michael | Antworten
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Schreiberlevel: Forenprofessor
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Schreiberlevel: Forenkönig
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User existiert nicht mehr bei MBSLK.de | Geschrieben am 03.06.2005 um 17:13 Uhr  
| Hi McFly,
Deine Versuche und Berechnungen in allen Ehren - endlich mal realistisches Datenmaterial, aber was ist denn eigentlich bei Matsche, Schnee usw. auf der Straße? Da könnte es doch sein, dass die Winterprofile deutlich besser und sicherer sind als die Sommerausführung.
Und ausserdem ist es im Falle eines Falles gar nicht so ganz schlimm 3 m eher zu stehen. Das kann der Unterschied sein zwischen 10 cm hinter dem vor Dir quer stehenden Lkw zu stehen oder die Unterkante des Lkw-Aufliegers am Überrollbügel sitzen zu haben.
Dass Du immer ein Auto finden wirst, was noch schlechter bremst ist doch klar, aber darum kann es doch nicht gehen - ich finde man sollte auch im eigenen Interesse das optimal mögliche rausholen und das geht eben nur mit Winterreifen. Ausserdem hast Du Deine Versuche bei 80 km/h gemacht, bei 100, 120 oder 150 kann der Effekt sich überproportional verstärken und Du stehst vielleicht erst 20 oder 30 m später als auf Winterreifen.
Fazit: optimales Fahren im Winter nur auf Winterreifen!!!
Gruß
Günther | Antworten
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Schreiberlevel: Forendoktor
Beiträge: 1787
User seit 28.11.2001
| Geschrieben am 03.06.2005 um 23:37 Uhr  
| sicherlich sind wäre es sehr interresant gewesen, wenn man die Vergleichsmessung mit dem selben Fahrzeug mit Winterreifen gemacht hätte. Meine Behauptung geht sogar noch ein Stück weiter nämlich, dass der SLK mit Winterreifen bis runter auf ca. 0° im Trockenen sogar einen etwas längeren Bremsweg gehabt hätte.
Die Gummimischung der Winterreifen bleibt bei niedrigen Temperaturen zwar elastischer und verhärtet sich weniger. Als Faustregel kann man sagen, dass je sportlicher der Sommerreifen ist und je höher der Geschwindigkeitsindex desto eher verhärtet sich die Gummimischung bei niedrigen Temperaturen.
Allerdings haben die Winterreifen beim Bremsen einen entscheidenden Nachteil:
- i.d.R. geringerer Reifenbreite und mehr Negativprofil. Somit weniger Auftstandsfläche
- höhere Profilblöcke welche beim Bremsen weniger Stabil sind
Das ganze Thema ist sehr komplex und es spielen noch einige andere Komponenten eine Rolle. So gesehen ist die immer wieder oft zitierte pauschale 7°-Regel absoluter Quatsch, zumal es zumindest im Flachland im Winter zeitweise deutlich wärmer sein kann.
Das ganze bezieht sich allerdings nur auf das Thema Bremsen. Es es gibt ja noch einige andere Eigenschaften, die ein Reifen besitzt und da haben die Winterreifen bei niedrigen Temperaturen teilweise schon Vorteile. Von Schneebedingungen ganz zu schweigen. Allerdings ist sind die Bremseigenschaften bei Trockenheit / Nässe für mich schon sehr sicherheitsrelevant.
Fazit für mich: Wintereifen machen für mich Sinn, weil Sie den für den Winter breitesten Kompromiss darfstellen und die Einsatzbereitschaft des Fahrzeugs auch bei Schnee / Schneematsch aufrechterhalten. Allerdings machen Winterreifen für mich nur bei Monaten mit Schneerisko Sinn, d.h. z.B. im Flachland von ca. Dezember bis Februar.
Gruß
Thomas | Antworten
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Schreiberlevel: Forendoppeldoktor
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User seit vor Apr. 03
| Geschrieben am 04.06.2005 um 01:27 Uhr  
| Moin Michael,
da hast du ja viel Mühe gemacht und den ein oder anderen Reibungspunkt zur Diskussion eingebaut.
Nur die propagierte 7-Grad-Grenze war für mich nie ein Argument Winterreifen zu fahren. Wenn man's übertreiben wollte, müsste man ja manchmal im Sommer umrüsten. Es geht einfach darum, bei plötzlichem Schneefall (der kommt im Winter ja so unverhofft) oder Schneematsch und Rauhreif besser und sicherer fahren zu können. Und genau da schlägt die Stunde der Winterreifen. Tomm trifft's da sehr gut.
Tomm schrieb:
Fazit für mich: Wintereifen machen für mich Sinn, weil Sie den für den Winter breitesten Kompromiss darfstellen und die Einsatzbereitschaft des Fahrzeugs auch bei Schnee / Schneematsch aufrechterhalten. Allerdings machen Winterreifen für mich nur bei Monaten mit Schneerisiko Sinn, d.h. z.B. im Flachland von ca. Dezember bis Februar.
Warum den recht guten Bremsweg des SLK mit falschen Reifen kaputt machen? Wie wäre denn der Anhalteweg mit richtigen Reifen und aufmerksamer Fahrweise?
Um die Kurve zur Überschrift zu bekommen: Eine Pflicht finde ich auch nicht o.k., da sollte jeder regionalbedingt für sich entscheiden. Nur ich habe halt das ganze Jahr Hindernisse vor mir.
Grüße
Bernd
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